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Trotz 0:2-Niederlage gegen Arsenal London können die Bayern um Philipp Lahm (l.) und Thomas Müller (r.) den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bejubeln
Trotz 0:2-Niederlage gegen Arsenal London können die Bayern um Philipp Lahm (l.) und Thomas Müller (r.) den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bejubeln

Die Bayern zittern sich ins Viertelfinale

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München - Es war ein nervenaufreibendes Zitterspiel, doch der Traum vom Triple lebt: Bayern München verlor überraschend gegen den FC Arsenal mit 0:2 (0:1), erreichte nach dem 3:1 im Hinspiel aber dennoch wie erwartet das Viertelfinale der Champions League und blickt nun gespannt auf die Auslosung am Freitag in Nyon. Dabei drohen dem deutschen Rekordmeister hochkarätige Gegner wie Real Madrid, Barcelona oder auch Borussia Dortmund.

Martinez im Viertelfinale gesperrt

Bayern-Trainer Jupp Heynckes wirkte nach dem Schlusspfiff ernüchtert: "Der frühe Rückstand war nicht programmiert, damit haben wir dem Gegner in die Karten gespielt. Wir haben das Spiel nicht wie gewohnt kontrolliert, nicht die Ruhe gehabt. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen."



Die Bayern, die in der Liga von Rekord zu Rekord eilen und denen der Titel kaum mehr zu nehmen ist, hatten beim Einzug unter die besten acht europäischen Teams allerdings mehr Mühe, als gedacht. Olivier Giroud brachte Arsenal, das ohne den angeschlagenen Lukas Podolski spielte, in der 3. Minute in Führung. In der 85. Minute erhöhte Laurent Koscielny per Kopf auf 2:0.

Das Team von Jupp Heynckes war zwar nach dem frühen Rückstand drückend überlegen, vergab aber einige klare Chancen und musste sich nach 23 Pflichtspielen ohne Niederlage erstmals wieder geschlagen geben. Zudem ist Javier Martinez wegen der zweiten Gelben Karte im Viertelfinal-Hinspiel gesperrt.

Während die Bayern, die zuletzt am 28. Oktober 2012 gegen Leverkusen (1:2) verloren hatten, zum 12. Mal in der Königsklasse im Viertelfinale stehen, muss sich der englische Fußball erstmals seit 1996 mit der Zuschauerrolle begnügen.

Blitzstart der "Gunners"



Dabei erwischten die Engländer einen Start nach Maß. Nachdem David Alaba ausgerutscht war, konnte Theo Walcott unbedrängt nach innen passen. Der Franzose Giroud hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu drücken. Wie schon am Samstag beim 3:2 gegen Düsseldorf war auch in dieser Szene zu erkennen, dass die Münchner bei schnellen Angriffen in der Defensive durchaus verwundbar sind.

Das frühe Gegentor schockte die Bayern, die auf den verletzten Superstar Franck Ribery sowie die gesperrten Bastian Schweinsteiger und Jerome Boateng verzichten mussten, jedoch kaum. Sie antworteten mit verstärkten Angriffen und hatten bereits in der 10. Minute durch Schweinsteiger-Ersatz Luiz Gustavo die erste gute Chance auf den Ausgleich.

Die Münchner blieben am Drücker und drängten Arsenal in dessen Hälfte. Toni Kroos scheiterte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze an Lukasz Fabianski (25.), Thomas Müller traf nur das Außennetz (30.).

Robben bemüht, aber glücklos



Trotz der klaren Überlegenheit fehlten gegen die dichtgestaffelte Arsenal-Abwehr hin und wieder die Dribblings und Ideen eines Ribery. Auch die Sperre von Schweinsteiger machte sich im Aufbauspiel bemerkbar. Der wiedergenesene Arjen Robben war durchaus bemüht und hatte viele Ballkontakte. Die entscheidende Aktion gelang dem Niederländer zunächst aber nicht.

Robben konnte nach dem Schlusspfiff dennoch wieder lächeln, sagte im ZDF aber: "So etwas darf nicht passieren, aber es passiert. Wir haben vorher darüber gesprochen. Wir waren gewarnt, sie haben nichts zu verlieren. Wir waren in der ersten halbzeit nicht aggressiv genug. Vielleicht ist das positiv für uns, weil es ein Weckruf ist. Wir müssen einfach immer konzentriert sein."

Kapitän Philipp Lahm meinte: "Man sieht, dass der Gegner Fußballspielen kann. Wir hatten gute Chancen, haben sie aber schlecht ausgespielt. Dann mussten wir bis zum Ende zittern."

Koscielny lässt die Bayern zittern



Arsenal, das neben Nationalspieler Podolski noch Jack Wilshere und Bacary Sagna ersetzen musste, versuchte immer wieder, sich zu befreien und blieb bei den wenigen Vorstößen durchaus gefährlich. Einen Freistoß des Ex-Dortmunders Tomas Rosicky verpasste Nationalspieler Per Mertesacker nur knapp (12.). Dann kam Giroud nach Walcott-Hereingabe einen Schritt zu spät (31.).

Nach der Pause übernahmen die Münchner, denen Franz Beckenbauer vorwarf, sich im ersten Durchgang zu wenig bewegt zu haben, sofort wieder die Initiative. Doch Robben und Kroos verfehlten bei Schüssen jeweils nur um Zentimeter das Arsenal-Tor. Auch danach hatten Müller und Robben weitere gute Gelegenheiten zum Ausgleich, der mehr als verdient gewesen wäre.

Glück hatten die Bayern jedoch, als der tschechische Schiedsrichter Pavel Kralovec in der 55. Minute auf Abseits entschied, dabei aber falsch lag. Walcott hätte alleine auf Manuel Neuer zusteuern können. Ansonsten machte Arsenal zu wenig, um die nötigen drei Treffer zu erzielen. Allerdings hatte der Ivorer Gervinho in der 79. die große Chance zum 2:0, doch der Ball ging knapp am langen Pfosten vorbei. Koscielny machte es kurz vor Schluss besser, doch zum dritten Treffer reichte es trotz aller Bemühungen nicht mehr.


München: Neuer - Lahm, van Buyten, Dante, Alaba - Martinez, Luiz Gustavo - Thomas Müller, Toni Kroos (81. Timoschtschuk), Robben - Mandzukic (73. Gomez). - Trainer: Heynckes

Arsenal: Fabianski - Jenkinson, Mertesacker, Koscielny, Gibbs - Arteta, Ramsey (72. Gervinho) - Rosicky - Walcott (72. Oxlade-Chamberlain), Giroud, Cazorla. - Trainer: Wenger

Schiedsrichter: Pavel Kralovec (Tschechien)

Tore: 0:1 Giroud (3.), 0:2 Koscielny (85.)

Zuschauer: 68.000 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Lahm (2), Martinez (3), Gomez - Gibbs, Rosicky, Giroud (2), Mertesacker, Cazorla (3), Koscielny (3)