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Die "Kleinigkeit" eines Sieges trennt Louis van Gaal und seine Spieler noch vom ersten "Triple" in der Vereinsgeschichte des FC Bayern München
Die "Kleinigkeit" eines Sieges trennt Louis van Gaal und seine Spieler noch vom ersten "Triple" in der Vereinsgeschichte des FC Bayern München

Die Bayern überspielen locker die Anspannung

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Noch ein Tag bis zum großen Finale. Der FC Bayern München und Inter Mailand kämpfen um die Krone Europas (Sa., ab 20:30 Uhr im Live-Ticker). Es geht im Santiago-Bernabeu-Stadion in Madrid um den Gewinn der Champions League - beide Teams haben das "Triple" vor Augen.

Doch bei Trainer Louis van Gaal und seinen Spielern Mark van Bommel und Bastian Schweinsteiger war bei der Pressekonferenz vor dem Highlight keine gesteigerte Anspannung zu spüren.

"Jeder ist gierig, das Spiel zu gewinnen"

Warum auch. "Wir bereiten uns wie immer vor. Es wäre auch falsch, jetzt etwas am Rhythmus zu ändern", erklärte Kapitän van Bommel. Dabei wurde der Niederländer im Pressezentrum besonders gefordert. Unaufhörlich prasselten Fragen auf deutsch, englisch und spanisch auf ihn ein. Und van Bommel beantwortete alle wortgewandt in der jeweiligen Sprache des Fragenstellers.

Schweinsteiger konnte da meist nur lächelnd zuschauen. Den Blick für das Wesentliche hat aber auch er natürlich nicht verloren. "Uns ist klar, dass wir etwas Historisches leisten können, jeder bei uns ist heiß, jeder ist gierig, das Spiel zu spielen und auch zu gewinnen", sagte er und gab dann auch noch wichtige Gründe an, warum der deutsche Rekordmeister gute Karten auf einen Sieg hat: "Uns zeichnet die Charakterstärke, Mentalität und Perfektion aus."

Van Gaal schlagfertig und charmant

Trainer van Gaal lauschte den Worten seiner beiden zentralen Mittelfeldspieler vor seinem Auftritt mit viel Aufmerksamkeit aus der ersten Reihe. Erst schien es, als könnte ihn an diesem Tage niemand ein Lächeln entlocken.

Doch spätestens als van Bommel von möglichen "Gladiolen" sprach, die es am Samstag zu gewinnen gab, lockerten sich beim Erfolgscoach die Gesichtszüge. Mit strahlenden Augen und einem Lachen reagierte er auf die Anspielungen auf seinen Ausspruch vor dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen Schalke - "Wir bekommen die Gladiolen oder wir sind tot".

Van Gaal präsentierte sich dann schon fast traditionell schlagfertig und äußerst charmant. Direkte Fragen über sein Gefühlsleben blockte er einsilbig ab. Er machte aber keinen Hehl daraus, dass "es für mich eine Ehre ist, in Madrid spielen zu dürfen. Ich bin stolz, als Trainer bei diesem Finale dabei zu sein."

"Mein Stil ist es, immer anzugreifen"

Dabei kommt auf van Gaal laut van Gaal eine besondere Bedeutung zu: "Der Trainer muss immer einen Weg finden, um das Spiel zu gewinnen und seine Spieler zu motivieren." Besondere Überraschungen wird er aber wohl nicht aus dem Hut zaubern. Zumal er auch für das Endspiel nicht von seiner Philosophie abrücken wird.

"Mein Stil ist es, immer anzugreifen und sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Mourinho lässt fast immer defensiver spielen. Aber er hat Spieler in seiner Mannschaft, die das Finale alleine entscheiden können", so van Gaal.

Weiter als bis zum Anpfiff wollte der Niederländer aber dann doch noch nicht vorausschauen. "Ich lebe in der Gegenwart", erklärte er, und spielte dabei fortwährend mit einem Flaschendeckel. Eine gewisse Anspannung hat Louis van Gaal dann also doch erreicht.

Aus Madrid berichtet Michael Reis