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Thorsten Fink (l.) schnürte von 1997 bis 2006 die Fußballschuhe für den FC Bayern
Thorsten Fink (l.) schnürte von 1997 bis 2006 die Fußballschuhe für den FC Bayern

Die Bayern als Nachtisch

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Basel - Thorsten Fink wirkte ein wenig nervös, fast so, als könne er der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Bayern gar nichts Gutes abgewinnen. Sein angespanntes Verhalten hatte aber eher damit zu tun, dass das offizielle Training seines FC Basel in wenigen Minuten auf dem Programm stand und sein etatmäßiges Sturmduo die Fragerunde mit den Journalisten offensichtlich genoss.

Alexander Frei, der von 2006 bis 2009 für Borussia Dortmund in 74 Bundesliga-Spielen 34 Tore erzielte, erklärte, warum die Partie gerade für die Baseler so besonders ist. "Wir sind hier an der Grenze zu Deutschland mit der Bundesliga aufgewachsen - sie ist uns sehr nahe. Für mich geht ein Jugendtraum in Erfüllung, dass ich mit meinem Heimatverein in der Champions League gegen den FC Bayern spielen darf."

"Habe mehr Verantwortung in meinem Team"

Marco Streller, der von 2003 bis 2007 in 67 Spielen für den VfB Stuttgart und den 1. FC Köln zwölf Mal ins Schwarze traf, gab ähnliche Gefühle zu Protokoll. Der kopfballstarke Stürmer beantwortete jede Frage mit freudestrahlenden Augen.

Dabei geht es für ihn nicht nur um drei wichtige Punkte fürs Weiterkommen in der Gruppenphase. "Alex hat in einem wichtigen Pflichtspiel ja schon gegen die Bayern getroffen. Das ist mir noch nicht gelungen. Aber dieses Mal habe ich mehr Verantwortung in meinem Team, als noch zu Stuttgarter und Kölner Zeiten."

Frei erinnerte sich trotz seiner Treffer eher mit gemischten Gefühlen an seine Auftritte im gelb-schwarzen Dress gegen die Bayern. "Auswärts haben wir mit dem BVB immer ordentlich Tore kassiert, aber vor heimischem Publikum hatten wir meist das Glück auf unserer Seite. Das stimmt mich doch zuversichtlich."

Wiedersehen mit dem Ex-Club

Mit welcher taktischen Marschroute nun aber der große Coup gegen den klaren Favoriten gelingen soll, dazu bezogen weder Streller noch Frei Stellung - Trainer Fink sei Dank. Denn der schob die Frage eines Schweizer Journalisten gleich mal auf einen imaginären Ablagestapel für seinen Teil der PK. "Alles zur Taktik, zum System und zu möglichen Spielern ist gleich bei mir richtig aufgehoben", so Fink.

Es schien weiterhin so, als würde Fink mit einer sehr ausgeprägten Anspannung auf das Wiedersehen mit seinem alten Arbeitgeber blicken, für den er in 150 Bundesliga-Spielen die Aufräumarbeiten im Mittelfeld verrichtet hatte - zum Lohn aber unter anderem auch 2001 den Gewinn der Champions League feiern konnte.

"Jetzt kommt der Nachtisch"

Doch weit gefehlt. Als sich Streller und Frei dann endlich aufmachten zur letzten Übungseinheit vor dem großen Spiel, und das auferlegte Programm seinen geplanten Gang nahm, lösten sich die Gesichtszüge beim Erfolgstrainer. "Natürlich ist es gerade für mich eine spezielle Situation, aber ich freue mich auf die Partie gegen die Bayern", erklärte Fink.

Dass bei seinem Team "für eine Überraschung alles zu 100 Prozent passen muss", daraus machte er keinen Hehl. Denn aus Erfahrung wüsste er, dass die Bayern immer dann am gefährlichsten sind, wenn sie nicht ihre beste Phase haben.

Doch nach dem souveränen 4:1-Erfolg am Samstag beim Meisterschaftskonkurrenten FC Zürich sieht er seine Mannen gewappnet. Auch Streller hofft nach dem wichtigen Erfolg beim Tabellenführer auf einen erneuten Leckerbissen für die Fans des FC Basel. "Wir haben unsere Hausaufgaben in Zürich gemacht. Jetzt kommt der Nachtisch."

Aus Basel berichtet Michael Reis