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Deutschland feiert gegen Frankreich einen Start nach Maß ins EM-Jahr 2024 - © IMAGO/Markus Ulmer
Deutschland feiert gegen Frankreich einen Start nach Maß ins EM-Jahr 2024 - © IMAGO/Markus Ulmer
bundesliga

Deutschland "völlig losgelöst" gegen Frankreich

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Deutschland hat Frankreich im ersten Testspiel des EM-Jahres in Lyon mit 2:0 geschlagen. Ein Rekordtor von Florian Wirtz, ein schneller Treffer nach Wiederbeginn durch Kai Havertz sowie eine insgesamt überzeugende Vorstellung bescheren der DFB-Elf den nächsten Sieg über "Les Bleus". Spätestens jetzt hat das Nagelsmann-Team die Euphorie auf die Europameisterschaft geweckt.

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Deutschlands Fußball-Fans waren sich schon vor diesem Abend in Lyon einig, dass die Trikot-Kampagne des Ausrüsters Adidas ein Volltreffer geworden ist. In dem besagten Präsentationsvideo greift sich in Sekunde acht ein junger Mann einen Durstlöscher aus einem Kühlschrank. Und wer ziert das Pfirsich-Getränk: Florian Wirtz. Ausgerechnet der Ausnahmespieler Bayer 04 Leverkusens, der am Samstagabend nach rund acht Sekunden den Ball über die Unterkante der Latte ins Netz zimmerte. "Völlig losgelöst" eben.

Traumstart ins EM-Jahr: Deutschland besiegt Frankreich 2:0

Das 1:0 von Wirtz war ein Sinnbild für das, was sich ganz Deutschland von dieser Mannschaft und diesem EM-Jahr erhofft. Sorglosigkeit, Zielstrebigkeit und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten. Bundestrainer Julian Nagelsmann beschrieb nach Abpfiff, was ihn begeistert habe: "Dass wir kicken wollen. Wir wollten Lebensfreude versprühen." Das ist der DFB-Auswahl gegen die Nummer 2 der Welt gelungen. Und das schon zum zweiten Mal nacheinander. 

Wird nicht angegriffen: Wirtz zimmert den Ball aus der zweiten Reihe ins Glück - IMAGO

Völler hellauf begeistert

Nach dem 2:1 im September in Dortmund, bei der Sportdirektor Rudi Völler das Zepter für ein Spiel übernommen hatte, folgte nun das 2:0 unter Nagelsmann. Der erneute Coup gegen die Équipe Tricolore startete also mit dem schnellsten Länderspieltor der DFB-Geschichte durch Wirtz, das gleichzeitig dessen erstes mit dem Adler auf der Brust war. Eine einstudierte Variante, die laut Nagelsmann Standardtrainer Mads Buttgereit ausgeklügelt hatte, und die von Vorlagengeber Toni Kroos und Vollstrecker Wirtz mustergültig umgesetzt wurde.

Deutschland dominierte die Anfangsphase, für Völler waren "die ersten 20 Minuten das Beste, was wir in den letzten Jahren gespielt haben". Erst ab der 25. Minute kam die Grande Nation deutlich besser in die Partie und hätte durch Kylian Mbappé, dessen Lupferversuch von DFB-Torhüter Marc-André ter Stegen glänzend abgewehrt wurde, ausgleichen können. Die DFB-Elf überstand weitere Angriffsbemühungen Frankreichs und brachte das 1:0 etwas glücklich in die Pause.

DFB-Elf dominiert die zweite Halbzeit

Kurz nach Wiederbeginn legte die DFB-Elf das nächste Blitztor nach: Jamal Musiala machte von rechts den tiefen diagonalen Laufweg und erhielt einen wunderschönen Heberpass von Wirtz. Bayern-Star Musiala umkurvte Keeper Brice Samba und bediente den nachrückenden Havertz am ersten Pfosten, der keine Mühe hatte, zum 2:0 und seinem 15. Länderspieltor einzuschießen. Schnell und direkt zum Torerfolg, wie beim 1:0. 

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Diesmal gab die deutsche Mannschaft die Spielkontrolle nicht aus der Hand und ließ die Offensivmaschinerie der Gastgeber nicht mehr ins Rollen kommen. "Heute hat es sehr viel Spaß gemacht. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel kontrolliert und hatten die ein oder andere gute Torchance", äußerte sich Torschütze Havertz. Gemeint waren unter anderem die dicken Möglichkeiten zum 3:0 durch Maximilian Mittelstädt und die zweifache Gelegenheit von Thomas Müller und Deniz Undav rund zehn Minuten vor Spielschluss. Dass Antonio Rüdiger einen missglückten Abschluss von Mittelstädt aufs eigene Tor noch aufhielt, indem er den Ball vor der Linie und mit Hilfe des Querbalkens wegkratzte, rundete den Abend ab.

Daumen hoch: Bundestrainer Nagelsmann zeigt sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft - Alexander Hassenstein

Kroos zieht mit Beckenbauer gleich

Deutschland ging als verdienter Sieger vom Platz. "Wir können sehr zufrieden sein. Wir haben einen guten und wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Es war uns allen klar, dass die Länderspiele dafür die letzte Chance vor der EM sind. Das hat gut funktioniert heute", resümierte Toni Kroos nach seinem überzeugendem Comeback. Der 34-Jährige zog mit seinem insgesamt 69. Sieg in seinem 107. Länderspiel in der Liste der Nationalspieler mit den meisten Siegen im DFB-Trikot mit Franz Beckenbauer gleich. 

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Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt bei der DFB-Elf. Doch dieser Auftritt bei einem der Top-Favoriten auf den EM-Titel weckte endgültig Euphorie, nachdem diese zwischenzeitlich nach den Niederlagen gegen die Türkei und gegen Österreich noch nicht vollends aufkommen wollte. "Wir haben mal den Blinker gesetzt Richtung Heim-EM - es wäre gut, wenn wir weiter Gas geben", kommentierte Nagelsmann.

Das macht Spaß: Havertz und Musiala jubeln nach dem 2:0 - IMAGO/Markus Ulmer

Jetzt geht es gegen "Oranje"

Rund 80 Tage sind es noch bis zum Auftakt gegen Schottland. Drei Testspiele bleiben der neu zusammengestellten DFB-Elf bis dahin, um weitere Automatismen einzustudieren. Mit derlei Erfolgen wie gegen Frankreich und bestenfalls auch am Dienstag gegen die Niederlande (20:45 Uhr) schart die DFB-Elf die Nation hinter sich. "Es wird wichtig sein, dieses Spiel zu bestätigen, losgelöst vom Ergebnis geht es dabei um die Art und Weise", blickte Nagelsmann voraus. Da war es wieder: völlig losgelöst eben.