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Shinji Okazaki (l.) und Gotoku Sakai (r.) trainieren jetzt auch beim VfB Stuttgart zusammen
Shinji Okazaki (l.) und Gotoku Sakai (r.) trainieren jetzt auch beim VfB Stuttgart zusammen

Der Japaner mit den deutschen Wurzeln

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München - Was einmal klappt, klappt auch ein zweites Mal. So oder so ähnlich könnten die Verantwortlichen des VfB Stuttgart gedacht haben, als sie Gotoku Sakai verpflichteten. Denn der japanische Außenverteidiger, den der VfB zunächst für eineinhalb Jahre von Albirex Niigata ausgeliehen hat, ist bereits der zweite Spieler aus dem Land der aufgehenden Sonne, der ab sofort in den Reihen der Stuttgarter aufläuft.

Mit Offensivspieler Shinji Okazaki hat sich ein Japaner in Stuttgart bereits durchgesetzt, was offenbar ein wenig die Tür für den Transfer von Gotoku Sakai geöffnet hat. "Gotoku und ich kennen uns schon sehr gut", freut sich Okazaki auf seinen Landsmann. Sakai selbst sieht die Bundesliga als große Herausforderung. "Die Entscheidung war nicht schwierig. Ich werde alles versuchen, mich hier durchzusetzen", gibt er sich kämpferisch. Der Abwehrspieler hatte Schon in zwei Probetrainingstagen im Dezember einen bleibenden Eindruck hinterlassen und dabei offenbar auch VfB-Sportdirektor Fredi Bobic überzeugt.

"Wir werden ihm Zeit geben"

"Ich habe selten einen Spieler in diesem Alter gesehen, der schon so weit in seiner Entwicklung als rechter und linker Außenverteidiger ist", erklärte Bobic. "Wir werden ihm die nötige Zeit geben, in der Bundesliga anzukommen. Ich bin mir sicher, dass er ein wertvoller Spieler für den VfB werden kann."

Ein großer Vorteil für den bislang einzigen Neuzugang der Stuttgarter ist die Tatsache, dass er beidfüßig ist. Sakai kann deshalb sowohl auf der linken Außenverteidiger-Position, als auch auf der rechten Seite zum Einsatz kommen. Bevorzugt soll er aber als linker Außenverteidiger auflaufen, denn auf dieser Position fehlt den Stuttgartern in den ersten Spielen der Rückrunde Arthur Boka, der am Afrika-Cup teilnimmt.

"Interessanter Lebenslauf"

Auch Cheftrainer Bruno Labbadia ist von seinem neuen Schützling überzeugt. "Go ist ein sehr aufgeschlossener Typ mit einem interessanten Lebenslauf. Heute hat er sich bei mir bereits auf Deutsch vorgestellt", zeigt sich Labbadia beeindruckt. Diese, wenn auch geringen, Deutschkenntnisse sind nicht überraschend, denn Gotoku Sakai hat eine deutschstämmige Mutter. Auch die weiteren Eckdaten seines Lebenslaufs sind tatsächlich interessant.

Geboren ist der 1,76 Meter große Sohn eines Japaners und einer Deutschen nämlich in New York City, aufgewachsen allerdings in Japan, weshalb seine Deutschkenntnisse noch rudimentär sind. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass er auch das Fußballspielen im Land seines Vaters bei Sanjo SSS begonnen hat. Später wechselte er zu Rezâ FS Jr. Youth und von da aus ins Jugendteam von Albirex Niigata.

Profidebüt mit 17 Jahren

Für Niigata gab er am 7. März 2009 auch sein Profidebüt in der höchsten japanischen Liga. Beim 4:1 Sieg von Albirex gegen den FC Tokyo kam der damals 17-Jährige Sakai erstmals zum Einsatz. Insgesamt spielte Sakai 74 Mal für Albirex Niigata und erzielte dabei ein Tor.

Aufgrund seiner guten Leistungen wurde der Neu-Stuttgarter bisher in verschiedenen Altersklassen in die japanische Nationalmannschaft berufen. So lief er beispielsweise in der Qualifikation zur AFC-U-19-Asienmeisterschaft für sein Land auf. Dabei erzielte er in vier Spielen zwei Tore.

Olympia-Qualifikation als Ziel

Zur Asienmeisterschaft 2011 wurde Gotoku Sakai in den endgültigen Kader der japanischen A-Nationalmannschaft berufen. Er musste seine Teilnahme an diesem Turnier jedoch wegen einer Verletzung absagen. Zur Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London wurde Gotoku Sakai zudem in die japanische U-23-Auswahl berufen.

Eine erfolgreiche Qualifikation für Olympia, würde Sakai wahrscheinlich auch endgültig in den Kreis der japanischan A-Nationalmannschaft bringen. Ein anderer Weg wäre es sich über gute Leistungen in der Bundesliga für das Nationalteam zu empfehlen.

Darauf werden auch die Stuttgarter hoffen, denn das würde bedeuten, dass sich auch der zweite Japaner beim VfB durchgesetzt hat.

Daniel Knoke