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Die Bayern haben die Kritiker mit dem überzeugenden 3:0-Sieg beim Hamburger SV verstummen lassen
Die Bayern haben die Kritiker mit dem überzeugenden 3:0-Sieg beim Hamburger SV verstummen lassen

Der gierige Rekordmeister

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Hamburg - Mann, war das stark! Wer vermutet hat, dass der FC Bayern nach der überraschenden Niederlage gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag angeschlagen durch die Bundesliga taumeln würde, der sah sich schwer getäuscht. Der Rekordmeister zeigte sich beim Hamburger SV souverän und spielfreudig, als wäre das 1:2 der Vorwoche gar nicht passiert.

"Allererste Sahne"

Mit und dürfen damit mehr denn je von der Tabellenspitze lachen. "Jeder, der in der Liga auf einen Ausrutscher von uns gehofft hat, hat Pech gehabt. Wir haben gezeigt, dass wir in dieser Saison sehr stabil sind. Eine mögliche Diskussion um eine November-Depression können wir schnell ad acta legen", meinte Thomas Müller.



Der Nationalspieler glänzte wie gewohnt auf dem rechten Flügel und besorgte mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel von der Torauslinie das zwischenzeitliche 2:0. Ein Sonderlob bekam er dafür von Trainer Jupp Heynckes aber nicht. Denn der war insgesamt über sein Team völlig aus dem Häuschen.

"Die Leistung meiner Mannschaft war allererste Sahne. Jeder hat für jeden gearbeitet. Wie wir den Sieg errungen haben, das war erstklassig, das war ausgezeichnet", freute sich Heynckes über den Auftritt seiner Kicker beim Angstgegner. Denn erstmals seit fast sechs Jahren konnten die Bayern wieder in Hamburg gewinnen. Den letzten Sieg hatte es am 25. November 2006 mit 2:1 gegeben.

Das 3:0 war bereits der fünfte Sieg im fünften Auswärtsspiel. 15:0 lautet die Tordifferenz auf fremden Platz. So eine Serie ohne Gegentor gab es in der Bundesliga-Geschichte noch nie.

Ribery überragt Woche für Woche



Doch das war nicht der einzige Superlativ an diesem Abend. Mit einer Tordifferenz von nun +26 (30:4) haben die Münchner ihren eigenen Rekord aus den Spielzeiten 2007/08 sowie 2011/12 nach zehn Spieltagen um drei überboten.

Einen großen Anteil an diesem grandiosen Höhenflug hat Franck Ribery. Der Franzose war auch in Hamburg wieder einmal der beste Mann auf dem Platz. Sowohl den Treffer von Müller als auch das 3:0 von Toni Kroos bereitete er mustergültig vor. Zwei Tore und sechs Vorlagen lautet seine Bilanz aus lediglich sechs Einsätzen.

Bayern bissig und aggressiv



Auch wenn der HSV in den ersten Minuten ordentlich Druck machte, so waren die Gäste dennoch über 90. Minuten immer Herr der Lage. "Wir waren von Anfang an bissig, aggressiv, gut in den Zweikämpfen und haben uns nach und nach Torchancen erspielt. Die spielerische Leichtigkeit kam dann im Laufe des Spiels dazu", erklärte Kroos die Gala des FCB.

Die bislang eingeheimsten 27 Punkte nach zehn Spielen - umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel - gab es zuvor nur in der Saison 1980/81. Damals dominierte der Rekordmeister wie heute und holte letztlich auch den Titel.

Verfolger wieder auf Abstand gebracht



Momentan beträgt der Vorsprung in der Tabelle sieben Punkte auf Schalke 04 und Eintracht Frankfurt, Meister Borussia Dortmund liegt schon elf Zähler zurück. Torhüter Manuel Neuer warnte jedoch vor zuviel Euphorie.

"Wir werden einen langen Atem haben müssen. In der letzten Saison hatten wir eine ähnlich gute Serie, aber haben uns dann vielleicht ein bisschen ausgeruht. Deshalb sind wird gewarnt und halten die Konzentration hoch", so Neuer.

"Wir sind einfach noch geiler"



Doch wer es bislang noch nicht wahr haben wollte, der weiß spätestens seit der Partie beim HSV: Die Bayern werden die Deutsche Meisterschaft in dieser Saison nicht mehr so leichtfertig gegen Borussia Dortmund verspielen.

Die Gründe dafür lieferte Müller: "Wir sind in diesem Jahr einfach noch ein paar Prozent geiler und gieriger auf den Erfolg und den Titel. Denn wenn man beim FC Bayern zwei Jahre in Folge nichts holt, dann darf man sich schon einiges anhören."

Eintracht Franfurt ist das nächste Team, dass Opfer der Bayern-Dominanz werden könnte. Mit einem Sieg des Rekordmeisters gegen den Tabellendritten könnte das Polster auf die Verfolger für die Bayern weiter anwachsen.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis