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Mario Mandzukic (l.) und Bastian Schweinsteiger sind im ersten Moment natürlich enttäuscht über die 0:1-Niederlage in Madrid
Mario Mandzukic (l.) und Bastian Schweinsteiger sind im ersten Moment natürlich enttäuscht über die 0:1-Niederlage in Madrid

FC Bayern: Schwäche erkannt, heiß aufs Rückspiel

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Madrid - Die Spieler des FC Bayern wirkten nach der Partie im Stadion Santiago Bernabeu klar und gedanklich aufgeräumt. Äußerlich war nach dem 0:1 bei Real Madrid keine Spur von Enttäuschung zu erkennen. Und auch in ihren Äußerungen machten sie deutlich, dass die Zuversicht nach der gebotenen Leistung überwiegt.

Statistiken sprechen klar für die Bayern

"Wir wissen, dass der Zug nicht abgefahren ist. Wir glauben an uns und wollen zusammen mit unseren Fans im Rückspiel den Finaleinzug perfekt machen. Das wird nicht einfach. Dazu brauchen wir eine Top-Tagesform", erklärte Torhüter Manuel Neuer im bundesliga.de-Interview und blickte positiv auf nächsten Dienstag voraus.

Das tat auch FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf dem mitternächtlichen Bankett, als er mit markigen Worten seine Mannschaft schon einmal auf den kommenden Dienstag einschwor: "Wir werden ihnen zeigen, dass Bayern zu Hause eine Qualität hat, die an eine Hölle erinnert."

Arjen Robben, der mit sechs Torschüssen die meisten aller Spieler auf dem Platz abfeuerte, pflichtete bei. "Wir haben es in der Kabine angesprochen und man hat es bei allen Spielern gespürt: Es ist noch alles möglich. Genau mit dieser Einstellung müssen wir ins Rückspiel gehen", meinte der Niederländer (XL-Galerie: Die Bayern-Stars in der Einzelkritik).

Dabei hätte die Ausgangslage vor der zweiten Partie in München eigentlich besser ausfallen müssen. Zumindest, wenn eine positive Statistik mit Toren belohnt werden würde. 17:9 Torschüsse, 23:10 Flanken, 15:3 Ecken und 66 Prozent Ballbesitz: Die Werte der Münchner waren überragend. Dazu spielten sie mit 589 Pässen fast dreimal so viele wie die Hausherren.

"Es gab wohl selten eine Mannschaft, die im Santiago Bernabeu so dominiert hat“, freute sich Matthias Sammer einerseits. Der Sportvorstand der Bayern legte aber auch den Finger in die Wunde. "Wir müssen im Rückspiel nicht nur den Ballbesitz und den Gegner beherrschen, sondern auch das Ergebnis. Wir müssen die Konter besser kontrollieren und gnadenloser den eigenen Torabschluss suchen", so Sammer.

"Das Quäntchen Glück hat gefehlt"

Und genau da liegt das derzeitige Problem beim Rekordmeister. Nach 15 Champions-League-Spielen erzielten die Münchner erstmals wieder keinen Treffer. Insgesamt blieben sie in drei der vergangenen sechs Pflichtspiele ohne Torerfolg. Für eine Mannschaft mit einer so exzellent besetzten Offensive eine unbefriedigende Situation. (Die besten Bilder vom Hinspiel)

"Wir haben alles versucht, gespielt und gespielt. Manchmal hätten wir noch einen Tick schneller spielen müssen. Es ist schade, dass wir kein Tor geschossen haben. Es geht um Zentimeter, wie auch bei Mario Götzes Chance in der zweiten Halbzeit", haderte Arjen Robben. Für Kapitän Philipp Lahm, "hat das Quäntchen Glück und die entscheidende Offensivaktion gefehlt."

Innerhalb einer Woche muss das Trainerteam um Pep Guardiola nun eine Lösung finden, um das Abwehrbollwerk der Spanier zu knacken. Denn im Rückspiel wird erneut mit einer defensiven Taktik Reals zu rechnen sein, die vor allem auf Konter ausgelegt sein wird. Und im Konterspiel sind die Madrilenen eine Klasse für sich, wie der Treffer von Karim Benzema gezeigt hat (Pressestimmen zum Spiel).

"Wir werden sie schlagen"

"In der Defensive wird in der Umschaltfunktion eine Spitzenleistung und extrem hohe Konzentration gefordert sein. Es ist eine unbequeme Ausgangslage. Da dürfen wir uns keinen Fehler erlauben", warnte Neuer. Denn ein Gegentor würde bedeuten, dass die Bayern gleich drei Treffer erzielen müssten.

Doch von so viel Schwarzmalerei will Abwehrchef Dante nichts wissen. Geht es nach dem Brasilianer, können die Tickets für das Endspiel in Lissabon nämlich schon einmal gelöst werden: "Wir werden sie schlagen, weil wir 71.000 Fans hinter uns haben. Wir werden bis zum Ende Gas geben und das Finale erreichen." Hoffentlich behält Dante Recht.

Aus Madrid berichtet Michael Reis