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Ralf Rangnick ist seit der Saison 2006/2007 Chef-Trainer von 1899 Hoffenheim
Ralf Rangnick ist seit der Saison 2006/2007 Chef-Trainer von 1899 Hoffenheim

Davon geht die Welt nicht unter

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Den Platz an der Sonne sind sie erst einmal los. Nach zwei Spieltagen als Tabellenführer der Bundesliga musste der Aufsteiger 1899 Hoffenheim beim 2:5 (1:3) in Leverkusen Lehrgeld zahlen. Dennoch waren Trainer Ralf Rangnick und seine Spieler nicht ganz unzufrieden mit dem Auftritt in der BayArena.

"Bis zur 80. Minute, vor allem zu Beginn der 2. Halbzeit waren wir richtig stark", analysierte Rangnick. "Wir waren dran. Wir haben das Spiel in der Phase kontrolliert." Doch ein Geniestreich des überragenden Leverkusen Dampfmachers Tranquillo Barnetta beendete die Hoffnungen des Bundesliga-Neulings. Nach dem Traumtor des Schweizers zum 4:2 fielen die Gäste auseinander.

"Wir waren zu naiv"

"Wir haben in den letzten zehn Minuten nachgelassen und uns um den verdienten Lohn gebracht", bemängelte Defensiv-Allrounder Andreas Beck, der vor der Saison aus Stuttgart nach Hoffenheim gewechselt war und in Leverkusen erst die rechte und nach dem Seitenwechsel die linke Abwehrseite beackerte. "Es war definitiv mehr für uns drin. Wir wurden unter Wert geschlagen."

Die Gründe für die erste Hoffenheimer Niederlage ihrer noch jungen Bundesliga-Geschichte waren schnell ausgemacht. "Wir haben uns bei den Gegentoren naiv verhalten", kritisierte Stürmer Vedad Ibisevic, der in Leverkusen bereits seinen vierten Saisontreffer markierte und damit zusammen mit dem Bielefelder Artur Wichniarek die Torjägerliste anführt.

"Die ersten drei Gegentore bei Standardsituationen haben wirklich weh getan. Wir müssen schnell lernen, denn die Gegner nutzen unsere Fehler sofort aus. Ich glaube nicht, dass Leverkusen eine Nummer zu groß für uns war."

Vorfreude aufs Derby

Obwohl Leverkusen die Defizite der Hoffenheimer Zonendeckung bei Standardsituationen schonungslos offenlegte, will Trainer Rangnick an seinem Verzicht auf eine personenbezogene Zuteilung bei ruhenden Bällen festhalten.

"Wir standen zu nah an unserem Tor, wir hätten immer zwei bis drei Meter weiter raus gemusst, vor allem, wenn die Bälle in unseren Rückraum kamen", erkannte der 50-Jährige. "In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht." Doch da war das Spiel schon fast gelaufen.

Jetzt haben die Hoffenheimer zwei Wochen Zeit, die Fehler zu analysieren und sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten, auf den VfB Stuttgart. Andres Beck fiebert dem Derby gegen seinen Ex-Verein bereits mit großer Vorfreude entgegen. "Das ist für mich ein ganz besonders Spiel", gesteht Beck, der mit dem VfB 2007 Meister wurde.

"Punktemäßig hervorragend"

Ausschlaggebend für seinen Wechsel zum Aufsteiger war "vor allem die sportliche Entwicklung. Hier entsteht etwas. Ich möchte die Schritte mitgehen und die Entwicklung mitnehmen", so der 21-Jährige. "Ich bin noch nicht am Ende, und ich möchte mich weiter entwickeln. In Hoffenheim habe ich die besseren Möglichkeiten, mich zu entfalten und Einsatzzeiten zu bekommen. Es ist alles sehr gut und wird noch besser. Ich habe den richtigen Schritt getan."

Daran ändert auch der Dämpfer in Leverkusen nichts. Das Schlusswort gebührt dem Trainer. "Sechs Punkte aus den drei Spielen ist punktemäßig hervorragend", bilanziert Ralf Rangnick.

"In den ersten beiden Spielen trafen wir auf Mannschaften, mit denen wir auf Augenhöhe sind. Leverkusen ist dagegen eine Spitzenmannschaft. Wir waren trotzdem phasenweise gleichwertig und haben das Spiel teilweise kontrolliert, aber eben nur teilweise. Das reicht am Ende gegen Leverkusen nicht, um zu gewinnen. Und wir wollten gewinnen", so Rangnick weiter. Mit dieser Einstellung bereichert der spielstarke Neuling die Liga und wird noch einigen etablierten Clubs Probleme bereiten.

Tobias Gonscherowski