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Leverkusens Kapitän Simon Rolfes (r.) wurde 2004 bereits mit Werder Bremen DFB-Pokalsieger
Leverkusens Kapitän Simon Rolfes (r.) wurde 2004 bereits mit Werder Bremen DFB-Pokalsieger

"Das war für uns ein Befreiungsschlag"

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Bayer Leverkusen ist ins Halbfinale des DFB-Pokal eingezogen und hat mit dem 4:2-Sieg gegen Titelverteidiger Bayern München für einen Paukenschlag gesorgt.

Im Gespräch mit bundesliga.de nennt Bayer-Kapitän Simon Rolfes die Gründe.

bundesliga.de: Glückwunsch zum 4:2-Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München. Wie war der Sieg nach den Rückschlägen der letzten Wochen möglich?

Simon Rolfes: Wir haben wieder als Einheit mit einer sehr guten Ordnung funktioniert. Wir haben kompakt gestanden, nach vorne attackiert. Einer hat dem anderen geholfen. Das war letzte Woche nicht so. Gegen Bayern haben wir es wieder getan und es ihnen verdammt schwer gemacht. Dann springen einem die Bälle auch wieder vor die Füße, dann hat man Ballbesitz und Platz nach vorne. Das war der Schlüssel zum Sieg. Bruno Labbadia hat dann in der Halbzeit ein paar Dinge angesprochen. Dass wir weiter geduldig und mit Feuer nach vorne spielen sollen. Wir haben auf unsere Chancen gewartet und dann zugestochen. Das 3:0 war ein Beispiel dafür. Wir haben auf den Ball spekuliert, sind dazwischen gegangen und haben dann entschlossen vorne das Tor gesucht.

bundesliga.de: Jetzt steht Bayer Leverkusen im Halbfinale. Was ist noch möglich im Pokal?

Rolfes: Unser erklärtes Ziel ist seit dem Spiel in Augsburg das Finale. Wir wollen nach Berlin. Das haben wir uns gegen die Bayern auch schon vor dem Spiel geschworen. Wir wollen den Schritt ins Halbfinale machen, um nach Berlin zu kommen. Dabei bleibt es.

bundesliga.de: Gibt es einen Wunschgegner für das Halbfinale?

Rolfes: Nein, mir ist es egal, gegen wen wir im Halbfinale spielen. Es wäre schön, wenn wir wieder ein Heimspiel haben, denn die Kulisse war gegen Bayern fantastisch. Da muss man auch einmal ein Kompliment an die Zuschauer machen. Die standen von der ersten Minute an voll hinter uns. Auch wenn wir in Düsseldorf gespielt haben: Wir hatten eine richtige Heimspielatmosphäre.

bundesliga.de: Viele sind der Meinung, die Qualifikation für den Europapokal sei über den Pokal leichter als über die Bundesliga.

Rolfes: Einfache Wege gibt es im Fußball nicht. Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden. Wir haben das Ziel Berlin. Wenn wir damit nach Europa kommen, ist es auch gut. Aber wir wollen auch in der Liga dranbleiben.

bundesliga.de: Nach der 0:1-Niederlage in Hannover wurde in den Medien über viel Unruhe in Leverkusen berichtet, Rudi Völler rüffelte Torwart Rene Adler. Was ist denn in den Tagen nach dem Spiel passiert?

Rolfes: Solche Dinge passieren im Fußball, wenn ein Spiel nicht so gut läuft. Das wurde intern angesprochen und aus der Welt geschafft. Wir haben uns als Mannschaft geschworen, dass wir als richtige Einheit auftreten und ein anderes Gesicht zeigen als in den letzten Wochen. Es war klar, dass nicht jeder mit uns rechnet. Da haben wir gesagt: Das nehmen wir als Herausforderung an, gerade jetzt wieder zusammenzurücken.

bundesliga.de: Und dann kamen die angeschlagenen Bayern genau zum richtigen Zeitpunkt.

Rolfes: Das Spiel kam zum richtigen Zeitpunkt. Da war es egal, dass es jetzt Bayern war. Es war gut, dass es ein K.o.-Spiel war, in dem es darauf ankam, dass wir zusammen unser Ziel verfolgen.

bundesliga.de: Aber gegen Bayern München gewinnt man auch nicht alle Tage.

Rolfes: Ja, sicher. Für uns war der Sieg wichtig, weil wir gegen Bayern in den letzten Jahren nicht so viel geholt haben. Die Statistiken waren ja nicht allzu gut. Das war für uns als Mannschaft ein Befreiungsschlag. Ich hoffe, dass dies uns auch wieder einen Auftrieb für die Liga bringt.

bundesliga.de: Jetzt kommt in der Bundesliga der VfL Bochum. Da kann die Devise wohl nur lauten: Nachlegen!

Rolfes: Ja, klar. Wir haben viel Selbstvertrauen getankt und müssen diesen Schwung jetzt mitnehmen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski