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Die Fürther Bernd Nehrig (l.) und Stephan Fürstner (r.) versuchen Bayerns Arjen Robben zu stoppen
Die Fürther Bernd Nehrig (l.) und Stephan Fürstner (r.) versuchen Bayerns Arjen Robben zu stoppen

"Das muss dich nicht niederschmettern"

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Fürth - Nach dem gegen den deutschen Rekordmeister zeigt sich Bernd Nehrig nur bedingt zerknirscht. Auf die Leistung im ersten Durchgang lasse sich aufbauen, findet der Fürther Rechtsverteidiger.

Frage: Herr Nehrig, finden Sie das Ergebnis von 0:3 nicht etwas zu deutlich? Schließlich war Ihre Mannschaft in der ersten Hälfte ein gleichwertiger Gegner.

Bernd Nehrig: Das kann man so sehen. Die Bayern hatten ja im ersten Durchgang keine einzige Torchance - bis sie dann den Standard bekommen haben, der zum 0:1 geführt hat.

Frage: Auch da konnte ein Fürther, Heinrich Schmidtgal, zunächst noch klären.

Nehrig: Genau, den Ball haben wir zwei Mal abgewehrt, dann haben sie noch mal draufgeschossen. Tor.

Frage: Und die Bayern führten, zu einem Zeitpunkt, als die meisten Zuschauer schon an die Halbzeit dachten.

Nehrig: Ärgerlich, denn unsere erste Halbzeit war, wie gesagt, sehr
ordentlich. Die Bayern hatten jedenfalls nicht den großen Plan, wie sie gegen uns agieren sollten. Aber so ein Tor in der 43. Minute gibt natürlich erst einmal einen Knick. So kurz vor der Pause. Anhand der ersten Halbzeit war die Bayern-Führung auch nicht unbedingt verdient. Wir haben aber natürlich auch ein paar Dinge falsch gemacht.

Frage: Welche denn?

Nehrig: In der zweiten Halbzeit muss man bei einem 0:1-Rückstand mehr riskieren, insgesamt ein bisschen weiter vorschieben. Das ist nicht so richtig gelungen. Und dann haben die Bayern natürlich die individuelle Klasse, um die ein, zwei Meter zu nutzen, die dir dann fehlen. Das haben sie eiskalt ausgenutzt.

Frage: Was bleibt, ist Ernüchterung.

Nehrig: So ein 0:3 muss dich nicht niederschmettern. Wir können viel Positives aus der ersten Halbzeit ziehen und die zweite bietet einen Lerneffekt.

Frage: Den, dass das Ziel sein muss, offensiver zu verteidigen?

Nehrig: Den, dass du im Kollektiv mehr vorschieben musst - im ganzen Block und nicht vereinzelt. Das haben wir nicht optimal gemacht. Die Bayern haben aber auch eine enorme Schnelligkeit vorne, mit einem langen Ball haben sie dich im Laufduell, wenn du ihnen erlaubst, dass sie den Ball übers Mittelfeld gelupft bekommen.

Frage: Alles nicht so ganz leicht, wenn es gegen die Bayern geht.

Nehrig: Das ist ein ganz schmaler Grat. Wir haben schließlich auch gegen die beste Mannschaft in Deutschland gespielt. Aber Ziel muss es sein, in solchen Spielen aus einer kompakten Grundordnung schnell und mit Mut nach vorne zu spielen.

Frage: In den zweiten 45 Minuten gelang das kaum noch. Dafür kam der Gegner zu vielen Torchancen.

Nehrig: Stimmt. Sie arbeiten stark mit eigenem Ballbesitz und lassen den Gegner laufen. Das haben sie schon sehr gut gemacht. Ich denke aber, im Großen und Ganzen war unsere Leistung okay gegen einen solchen Gegner. Deshalb sollten wir die nächsten Spiele mit Selbstvertrauen angehen.

Frage: Noch ein Wort zur Stimmung im ersten Bundesligaspiel nach so langer Zeit.

Nehrig: Die war natürlich ganz toll. Die Fans haben uns prima unterstützt. Das hat heute richtig Spaß gemacht.

Aus Fürth berichtet Christoph Ruf