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Christoph Metzelder (r., gegen Kuba) lief in der Bundesliga 178 Mal auf
Christoph Metzelder (r., gegen Kuba) lief in der Bundesliga 178 Mal auf

"Das Derby bedeutet im Ruhrgebiet alles"

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München - Christoph Metzelder war Vizeweltmeister 2002, Deutscher Meister mit Borussia Dortmund, spanischer Meister mit Real Madrid und DFB-Pokalsieger mit Schalke 04. Im vergangenen Sommer beendete er nach 178 Bundesliga-Spielen seine erfolgreiche Karriere auf Schalke.

Mit bundesliga.de spricht Metzelder über das Derby (Samstag, ab 15 Uhr im Live-Ticker). Er verrät, was ihn am BVB-Fußball besonders beeindruckt und schätzt die Stärke der Bundesliga im europäischen Vergleich ein.

bundesliga.de: Am Samstag steht nun das große Derby Schalke 04 gegen Borussia Dortmund auf dem Programm. Welche Bedeutung hat diese Partie?

Metzelder: Es ist für die Menschen im Ruhrgebiet natürlich das Derby und das Spiel schlechthin. Und es bedeutet, montags zur Arbeit zu gehen und entweder einen Sieg zu feiern oder eine Niederlage zu verdauen. Und das bedeutet im Ruhrgebiet: Alles!

bundesliga.de: Für wen schlägt Ihr Herz, wenn Schalke und Dortmund im Derby aufeinandertreffen?

Metzelder: Ich war als Kind weder Fan des einen noch des anderen Vereins, sondern habe in meiner Zeit als Profi auch immer versucht, mich möglichst zu 100 Prozent zu identifizieren. Und deswegen schlagen da wirklich zwei Herzen in meiner Brust. Da ich für beide Vereinen gespielt habe, wünsche ich mir ein spektakuläres 4:4.

bundesliga.de: Was beeindruckt Sie am BVB? Haben die Meisterschaften der Borussen die Bundesliga geprägt, was modernes Gegenpressing angeht?

Christoph Metzelder: Ich finde, dass sich gerade in Deutschland die Spielweise vieler Vereine auch geändert hat. Vor allem auch Jürgen Klopp hat mit Dortmund vor einigen Jahren neue Maßstabe gesetzt, was das Spiel nach vorne angeht, auch das Gegenpressing. Die Mannschaft versucht wirklich auch bereits in der gegnerischen Hälfte, die Bälle zurückzuerobern, um dann einen möglichst kurzen Weg zum Tor zu haben. Und viele Vereine setzten das mittlerweile um, gerade in der Bundesliga gibt es kaum jemanden, der keine klare Defensivstrategie verfolgt.

bundesliga.de: Im letzten Champions-League-Finale standen sich mit Bayern München und Dortmund zwei Bundesligisten gegenüber. Ist die Bundesliga jetzt die führende Liga in Europa?

Metzelder: Ich möchte das nicht am Champions-League-Finale festmachen, weil ich glaube, dass das noch nicht aussagekräftig ist. Aber ich finde schon, dass die Bundesliga in den letzten Jahren extrem aufgeholt hat und auch für Trainer und Spieler von internationalen Top-Clubs extrem attraktiv geworden ist. Auch der Start in die bisherige Champions-League-Saison hat gezeigt, dass alle vier Teams konkurrenzfähig sind. Das ist ein gutes Zeichen für die Bundesliga.”

bundesliga.de: Raul war vor drei Jahren der erste spanische Superstar, der in die Bundesliga wechselte. Ihm folgten im letzten Jahr Javier Martinez und in dieser Saison Pep Guardiola und Thiago. Ist das eine neue Tendenz, dass die Bundesliga gerade auch für Spanier interessant geworden ist?

Metzelder: Der spanische Exodus nicht nur nach Deutschland hat auch mit den wirtschaftlichen Nöten dort zu tun, die auch vor dem Fußball nicht halt machen. Sicherlich war Raul ein Vorreiter, der auch gezeigt hat, dass auch Spieler von absoluten Topclubs wie Barcelona, Real Madrid oder englischen Topvereinen sich bei einer Mannschaft wie Bayern München auch absolut auf einem hohen Niveau bewegen. Dortmund ist mittlerweile auch für internationale Topstars attraktiv geworden. Die Bundesliga verfügt über eine enorme Anziehungskraft. Ich glaube, in den nächsten Jahren werden noch weitere Spieler und Trainer dazukommen.