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Dante (l.) darf beim Confed Cup gegen Italien erstmals im Turnier ran - und feiert gleich zwei persönliche Highlights
Dante (l.) darf beim Confed Cup gegen Italien erstmals im Turnier ran - und feiert gleich zwei persönliche Highlights

Dante trifft in der Heimat: "Der glücklichste Tag meines Lebens"

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Salvador da Bahia - Er hatte es geahnt: "Ich habe 60 Eintrittskarten gekauft. Ich habe davon geträumt, zu spielen." Für Bayerns Innenverteidiger Dante war das Gastspiel der brasilianischen Nationalmannschaft in seiner Heimatstadt Salvador da Bahiha ein perfekter Abend. Noch in der ersten Halbzeit wurde er beim 4:2 über Italien für den verletzten David Luiz eingewechselt, traf zum 1:0 - und sicherte sich mit der Selecao mit dem dritten Sieg im dritten Spiel den Gruppensieg.

Nach dem emotionalen Spiel sprach der Bundesliga-Legionär über "den glücklichsten Tag seines Lebens", aber auch über die Proteste am Rand des Confed-Cups - und bedauert, dass er Pep Guardiolas Start bei den Bayern verpasst.

Frage: Dante, Ihr erster Einsatz beim Confed Cup, Ihr erstes Tor für die Selecao - und das in Ihrer Geburtsstadt Salvador da Bahia. Was bedeutet Ihnen das?

Dante: Das war ein einzigartiger Moment, mit Emotionen, die man mit keinem Geld der Welt kaufen kann. Ich habe zehn Jahre nicht mehr hier in der Heimat gespielt, alle Leute aus meiner Familie waren da, ich habe mich so sehr gefreut und kann ganz klar sagen: Das war der glücklichste Tag meines Lebens. Aber ein bisschen hatte ich das auch erwartet.

Frage: Wie bitte? Sie sind doch erst für den verletzten David Luiz eingewechselt worden ...

Dante: Es mag sich jetzt so anhören, als würde ich Spaß machen. Aber ehrlich, ich habe davon geträumt zu spielen. Ich habe 60 Eintrittskarten gekauft und mir gesagt: Mensch Junge, vielleicht erleuchtet dich der Vater im Himmel. Das hat mich eine hübsche Stange Geld gekostet, aber es war ja für eine gute Sache. Ich wollte meinen Verwandten Freude schenken, auch dem brasilianischen Volk. Wir geben dafür auf dem Platz alles.

Frage: Was sagen Sie zu den Protesten Ihrer Landsleute rund um den Confed Cup?

Dante: Wir unterstützen das. In unserem Land gibt es sehr große Klassenunterschiede, zwischen Reich und Arm klafft eine große Lücke. Wir versuchen, diese Leute zu unterstützen, unser Land aufzuwecken und aufmerksam zu machen auf viele Sachen, die hier falsch laufen. Wir wollen, dass sie weiter protestieren. Aber bitte: Ohne Gewalt, denn das geht überhaupt nicht!

Frage: Sie leben und arbeiten schon seit Jahren in Europa. Haben Sie denn noch ein Gespür für die Probleme der Leute hier?

Dante: Ja, klar. Ich versuche, immer und jeden Tag zu sehen, was passiert in unserem Land. Meine Mama und mein Papa leben noch hier. Wir brauchen mehr Lebensqualität für alle, und das Gesundheitssystem muss besser werden, da sind wir noch so weit weg von Europa.

Frage: Sie halten einen kleinen Gitarrenkoffer in der Hand. Sind Sie der Musiker im Team?

Dante: Ach, wir versuchen, immer ein bisschen Spaß zu haben. Wir stehen als Mannschaft enorm unter Druck hier, da muss man auch mal ein bisschen Spaß machen, das gehört zu unserer Kultur. Wir singen zusammen ein bisschen und ich spiele mit der kleinen Gitarre, weil es vor dem Spiel auch wichtig ist, locker zu sein.

Frage: Diese Lockerheit scheint zu beflügeln ...

Dante: Ja, das Team macht weiter Fortschritte, das ist das Wichtigste. Aber egal, auf wen wir noch treffen: Wir wissen, dass wir jeden schlagen müssen. Aber wir glauben auch an unsere Stärke und daran, dass wir noch weitere Siege feiern werden.

Frage: Während Sie nach einer weiteren Trophäe greifen, nimmt Ihr Klub Bayern München mit dem neuen Coach Pep Guardiola die Arbeit auf. Sind Sie ein bisschen traurig, nicht dabei sein zu können?

Dante: Ich schicke ihm schöne Grüße. Klar, alle warten auf ihn, ich auch. Ich freue mich sehr, wenn ich wieder in München bin - und darauf, ihn kennenzulernen. Ich glaube, es wird sehr, sehr viel Spaß machen mit ihm.