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Christopher Nkunku: RB Leipzigs neuer Anführer

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Am Dienstagabend ging es für Christopher Nkunku dahin zurück, wo einst alles angefangen hatte. Bei der Champions-League-Partie gegen Paris St. Germain traf der Offensivspieler von RB Leipzig auf seine Ex-Kollegen. Und lange Zeit hatte es auch so ausgesehen, als könnte Leipzig die von Stars wie Lionel Messi gespickte Mannschaft besiegen.

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Am Ende schlug Messi dann aber doch noch mit einem Doppelpack zu. RB Leipzig musste sich mit 2:3 in Paris geschlagen geben. Christopher Nkunku hatte an alter Wirkungsstätte eine starke Partie gezeigt. Hier, im Parc des Princes, gab der Franzose im Dezember 2015 sein Profidebüt für PSG, als er kurz vor Schluss in der Champions League gegen Schachtar Donezk eingewechselt wurde. "Es war fast mein Wohnzimmer und die Fans sind gerade bei Abendspielen frenetisch", sagt Nkunku.

Nach drei Jahren suchte der Offensivspieler dann aber eine neue Herausforderung in der Bundesliga. Die fand er bei RB Leipzig. Schon in seinen ersten beiden Spielzeiten konnte er sich unter Julian Nagelsmann als Stammspieler durchsetzen. Der nächsten große Entwicklungsschritt folgte aber erst in diesem Sommer unter Jesse Marsch.

An alter Wirkungsstätte: Christopher Nkunku in der Champions-League-Partie gegen PSG - Roger Petzsche via www.imago-images.de/imago images/Picture Point LE

"Nach den ersten zwei Tagen habe ich gesehen, welches Potenzial er hat und wie gut er von unserer Idee profitieren könnte", sagt Marsch über seinen Schützling, der trotz der enormen Konkurrenz im Kader mit Spielern wie Emil Forsberg, Dani Olmo und Dominik Szoboszlai in allen acht Bundesliga-Partien in der Startelf gestanden hat.

Wurde er unter Julian Nagelsmann noch vermehrt auf den offensiven Außenbahnen eingesetzt, hat er bei Jesse Marsche eine zentralere Rolle hinter der Sturmspitze. "Im neuen System habe ich etwas mehr Freiheiten und Platz, das kann ich nutzen", erklärt Nkunku. Mehr Freiheiten, aber auch mehr Verantwortung. Doch das zahlt der 23-Jährige aktuell zurück.

Mit fünf direkten Torbeteiligungen in acht Spielen ist er schon jetzt bester Torschütze (vier Treffer) und Scorer der Leipziger. Und auch in den Pokalwettbewerben hat er mit fünf Toren aus vier Einsätzen bisher ein ordentliches Statement gesetzt. Aber Nkunku hat noch so viel mehr im Repertoire: Seine 243 Sprints werden ligaweit nur noch von Bayerns Alphonso Davies übertroffen. Dabei bringt er es auf eine Endgeschwindigkeit von 35,54 km/h. Auch hier liegt er ligaweit auf Platz sechs. Im Gesamtpaket mit seiner feinen Ballbehandlung, seinen tödlichen Pässen und seinen stets brandgefährlichen Standards wird er zu einem kompletten "Zehner".

Sein Trainer sagt schlicht: "Er hat praktisch keine Schwächen". Nkunku steht vor einer großen Saison. Dass er im heimischen Paris zwar nach 90 Minuten mit Leipzig leer ausging, dürfte am Ende zumindest den Vorteil gehabt haben, von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps unter die Lupe genommen worden zu sein. Von ihm hat Nkunku bisher überraschenderweise noch keinen Anruf erhalten. Doch Nkunku zeigt sich in diesen aufregenden Tagen auch selbstbewusst: "Der Nationaltrainer hat noch nicht mit mir gesprochen. Wenn ich so weitermache, kommt er wahrscheinlich nicht an mir vorbei."