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Innenverteidiger Lucio (r.) ist seit 2006 Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft
Innenverteidiger Lucio (r.) ist seit 2006 Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft

Chile will nicht Brasiliens Freilos sein

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Stunden nach dem unwürdigen 0:0 im Bruderduell mit Portugal gab es für Brasiliens Stars auch noch eine Belohnung. Gegner im Achtelfinale im Ellis Park in Johannesburg (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) ist Chile - Unkenrufe nennen es ein "Freilos" für die Runde der letzten Acht.

"Jetzt müssen wir uns entwickeln und steigern. Je höher die Schwierigkeit wird, desto mehr müssen wir unsere Leistungen übertreffen", sagte aber Trainer Dunga - doch er könnte damit schon den noch unbekannten Gegner im Viertelfinale gemeint haben.

Ein scheinbar übermächtiger Gegner

Chile scheint laut Statistik jedenfalls keine Herausforderung zu sein auf dem Weg zu einem sechsten WM-Titel. Die letzten sieben Spiele gegen gewann Brasilien - bei einem Torverhältnis von 26:3. Zwei WM-Duelle gab es schon, 1962 im Halbfinale ein 4:2 und 1998 in Frankreich im Achtelfinale ein klares 4:1, beide Mal für Brasilien. Der Vollständigkeit halber die Gesamtbilanz: 65 Spiele 46 Siege für die "Selecao", 12 Unentschieden, nur 7 Siege für Chile, insgesamt 152:55 Tore.

"Es scheint, dass uns das Leiden in den Genen steckt", schrieb die chilenische Tageszeitung "La Nacion" vor dem 66. Spiel gegen den schier übermächtigen Gegners - und machte den Fans dennoch Mut: "Das Ziel Achtelfinale wurde doch erreicht. Warum soll Chile jetzt nicht Brasilien schlagen?" Auch Stürmerlegende Ivan Zamorano, einst Real Madrid und 1998 beim letzten WM-Duell dabei, sieht eine Chance. "Ich glaube, dass die Jungs für alles bereit sind. Man darf immer davon träumen, so weit wie möglich zu kommen", sagte er.

Brasilianer erwarten defensiven Gegner

Dunga haderte nach dem Spiel gegen Portugal vor allem mit dem defensiven Verhalten der Gegner seiner "Selecao". "Es ist mittlerweile zu einer Tradition geworden. Alle Teams, die auf Brasilien treffen, machen dicht und verlassen sich auf Konter, weil sie wissen, dass es der brasilianischen Fußball-Kultur entspricht, die Initiative zu ergreifen", meinte der Trainer des Rekordweltmeisters. Dem stimmte auch der Wolfsburger Grafite zu: "Es ist schwierig, 99 Prozent der Gegner machen gegen Brasilien hinten dicht."

Immerhin stehen dem großen Titelfavoriten, der zuletzt vor zehn Jahren ein Spiel gegen Chile verlor, wieder wichtige Eckpfeiler zur Verfügung. Der einstige Weltfußballer Kaka ist nach seiner Sperre ebenso dabei wie die zuletzt angeschlagenen Robinho und Elano. Für Felipe Melo hingegen wird es nicht reichen, womit der Wolfsburger Josue wohl zum Einatz kommt.

Zwei gesperrte Verteidiger

Viel größere Probleme drücken Chiles Coach Marcelo Bielsa, der auf die gesperrten Innenverteidiger Gary Medel and Waldo Ponce verzichten muss. Sie sollen durch Pablo Contreras und Ismael Fuentes ersetzt werden. Auch der Leverkusener Arturo Vidal wird in der Verteidigung erwartet.

Den Gegner redet Bielsa nicht zuletzt deshalb star: "Das was Brasilien in der Vergangenheit geleistet hat, spricht für sich. Sie sind immer ein Team, das man fürchten muss. Und diese Mannschaft vereinigt alle charakterischen fußballerischen Attribute dieses Landes - plus Schnelligkeit und Unbarmherzigkeit", sagte er.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Brasilien: 1 Julio Cesar - 2 Maicon, 3 Lucio, 4 Juan, 6 Michel Bastos - 7 Elano, 8 Gilberto Silva, 17 Josue (5 Felipe Melo) - 10 Kaka - 9 Luis Fabiano, 11 Robinho. - Trainer: Dunga

Chile: 1 Bravo - 4 Isla, 5 Contreras, Fuentes, 8 Vidal - 6 Carmona, 20 Millar, 14 Fernandez, 9 Suazo - 7 Sanchez, 15 Beausejour. - Trainer: Bielsa

Schiedsrichter: Howard Webb (England)