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Thomas Müller vor den Bayern-Fans
Thomas Müller vor den Bayern-Fans - © IMAGO/Bahho Kara
Thomas Müller vor den Bayern-Fans - © IMAGO/Bahho Kara
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FC Bayern und Thomas Müller verabschieden sich erhobenen Hauptes aus der Champions League

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Beim Rückspiel in Mailand waren die Münchner erneut das unglücklichere Team, gegen ein starkes Inter fehlte dem überragend kämpfendem Bundesliga-Spitzenreiter das Abschlussglück, insbesondere Thomas Müller. Bei seinem CL-Abschied im FCB-Trikot geht er voran, ist aber mehrfach vom Pech verfolgt.

Nach dem Abpfiff feierten die Fans des FC Bayern München ihren Urbayer dennoch, und auch Thomas Müller, der trotz seines bevorstehenden Abschieds von seinem FC Bayern den Fokus weiter voll auf die sportlichen Ziele legt, erklärte: "Ich habe keine sentimentalen Momente parat, aber da hat der Körper reagiert, ich hatte einen leichten Anflug von Gänsehaut."

Von Beginn an lieferten sich die Mannschaften im San Siro eine intensive Partie, besonders in der Anfangsviertelstunde mit Vorteilen für den FCB. "In den ersten 15 Minuten hätten wir ein Tor machen müssen", analysierte Müller später. Doch wie schon im Hinspiel fehlte dem FCB insbesondere in der ersten Anfangsphase und der Endphase der 45 Minuten auch ein wenig das Spielglück. In der Anfangsviertelstunde hatten die Gäste 70 Prozent Ballbesitz, die beiden besten Chancen verhinderte der Defensiverbund der Hausherren mit zwei großartigen Grätschen gegen Michael Olise.

Nach einem danach weitesgehend ausgeglichenen ersten Durchgang ging es torlos in die Pause. Die gute Nachricht: Die Münchner brauchten ja nur ein Tor, um zunächst zu mindestens Kurs auf die Verlängerung zu nehmen. 

Wilde zweite Hälfte: Viel Pech gegen starkes Inter

Für den Treffer sorgte dann auch Harry Kane gleich mit Beginn des zweiten Durchgangs und ausgerechnet Müller hätte sogar auf 2:0 erhöhen können. Doch in leichter Rückenlage zielte er aus aussichtsreicher Position zu hoch. 

Die nächsten Nadelstiche setzte aber Inter. Wie im Hinspiel traf Lautaro Martínez und ausgerechnet Benjamin Pavard wusste zu erhöhen. Eine halbe Stunde vor Schluss sah plötzlich alles wieder nach dem letzten CL-Auftritt des Ur-Münchners im Bayern-Trikot aus.

Die nun wilde Partie bekam durch den Ausgleich von Eric Dier dann aber wieder einen neue Perspektive. 15 Minuten vor Schluss glaubte der FCB wieder an sich. Angeführt von Kapitän Müller warf man sich in jede Kugel.

Es war an Dramatik kaum zu überbieten, dass ausgerechnet Müller die letzte gute Abschlusschance der Bayern besaß. Im Rückwartsfallen setzte er einen anspruchsvollen Kopfball auf das Tor, doch auch in der 94. Minuten war Yann Sommer im Tor der Mailänder zur Stelle. 

So endeten Müllers 17 Jahre und 163 Partien in der Champions League mit einer gewissen Tragik. Es sollte an diesem Tag einfach nicht sein, das insgesamt unglücklichere zweier Teams auf nahezu einem Level, schied aus. 

Thomas Müller bestreitet sein letztes CL-Spiel für die Bayern als Kapitän - IMAGO/Bahho Kara

Der ehrenwerte CL-Abschied einer Legende: "Wir können in den Spiegel schauen"

Einmal mehr bemerkenswert, wie Müller selbst das Spiel analysierte.

"Wir sind zwar enttäuscht, aber wir haben alles gegeben und ich denke wir können in den Spiegel schauen. Wir haben gefightet und haben uns auch nach den Rückschlägen wieder aufgerappelt. Wenn er eine von den Chancen in den letzten fünf Minuten reingeht, stoßen wir das Tor noch einmal auf, aber man bekommt die Ergebnisse eben nicht geschenkt." 

Worte einer Legende, die nun den etwas traurigen Abgang von der großen Bühne Champions League angehen musste. Ein Titel bleibt aber für Müller noch zu holen. Die Meisterschaft: Es wäre der 13. Bundesliga-Titel für den Rekordjäger im FCB-Dress, natürlich gehört ihm diese Bestmarke. 

Der Auftritt in Mailand sollte den gesamten Club jedenfalls Mut für den Schlussspurt in der Saison 2024/25 verleihen. Tritt der FC Bayern in den verbleibenen fünf Spielen der Bundesliga so auf, wie gegen das starke Inter, dürfte dem Rekordmeister die Rückeroberung der Schale kaum zu nehmen sein. 

Diers Treffer zum 2:2 bringt die Hoffnung zurück - doch auch in der Schlussphase ist der FCB vom Pech verfolgt - ISABELLA BONOTTO