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Trotz Grippe entschied sich Hakan Calhanoglu (l.) gegen Hoffenheim zu spielen
Trotz Grippe entschied sich Hakan Calhanoglu (l.) gegen Hoffenheim zu spielen

Calhanoglu: Honigtee-Kur reicht für 70 Minuten

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Sinsheim - Hakan Calhanoglu war ziemlich erschöpft nach diesem Kraftakt am Mittwochabend. "Ich habe alles gegeben", sagte der kleine Spielmacher von Bayer 04 Leverkusen, "aber es hat sich gelohnt." Mit 1:0 hatte Bayer gerade in Hoffenheim gewonnen und Hakan Calhanoglu war dabei. Das war am Vortag noch nicht abzusehen. Da hatte der Türke noch Fieber und war gar nicht erst mit nach Hoffenheim gefahren.

Bayer reifer als Hoffenheim

Aber Mittwochmorgen rief er dann Trainer Roger Schmidt an - und der hatte schon bei der Begrüßung am Telefon gemerkt, dass da einer doch unbedingt spielen wolle, wie er später launig erzählte. Also machte sich Calhanoglu nach einer schnellen Heilung und einer Honigtee-Kur an der Seite eines Fahrers auf den Weg nach Sinsheim und hielt tapfer 75 Minuten durch. "Nach 70 Minuten war ich aber platt", gestand Calhanoglu nach dem Abpfiff. Trainer Schmidt wechselte dann genau den richtigen Mann ein für seine Kreativkraft im Mittelfeld, der ja trotz seiner Erkrankung ein gutes Spiel gemacht hatte.

Es war der für Calhanoglu gekommene Julian Brandt, der in der 79. Minute mit einer seiner ersten Ballberührungen das Siegtor zum 1:0 für Bayer durch Stefan Kießling vorbereitete. Hakan Calhanoglu erklärte, dass er sich für Kießling freue, weil der sich immer so vorbildlich für die Mannschaft einsetze.

Kießlings Tor war also die Pointe eines Spiels zweier ganz auf Offensive gepolten Teams, die sich einen intensiven Schlagabtausch lieferten. Die TSG 1899 Hoffenheim aber war diesmal vor dem Tor nicht kaltschnäuzig genug und die Leverkusener einfach auch ein bisschen reifer, kompakter und torgefährlicher. "Das Ergebnis ist zwar bitter, aber wir müssen akzeptieren, dass der Gegner einen kleinen Tick besser war", resümierte TSG-Trainer Markus Gisdol. 

Ziel sind 30 Punkte

Man habe einen gewissen Unterschied schon noch gesehen, Leverkusen spiele ja nicht umsonst auch noch im neuen Jahr in der Champions-League: "Wir sollten aufhören, uns
mit solchen Teams schon auf eine Stufe zu stellen. Bis wir dahin kommen, ist es ein harter Weg", sagte Gisdol. Für die TSG war die Niederlage ein Dämpfer für die internationalen Ambitionen. Diese könnten aber mit einem Sieg in Berlin zum Abschluss der Vorrunde dennoch weiter hochgehalten werden, die TSG hat 23 Punkte, Leverkusen nun 27.

"Wir können unser Ziel 30 Punkte noch erreichen, das ist sehr positiv", erklärte Bayers Geschäftsführer Michael Schade. Dazu ist aber ein Sieg im letzten Heimspiel gegen die offensivstarke Frankfurter Eintracht nötig. Schade sprach von einem „dringend notwendigen Erfolgserlebnis“, nachdem die talentierte Bayer-Mannschaft in der Vorrunde ja einige Punkte hatte liegen lassen. Nun aber stimmt die Perspektive wieder. "Wir freuen uns total. Das war das 26. Pflichtspiel, es ist toll, dass die Mannschaft noch einmal eine so konzentrierte Leistung abgerufen hat", freute sich Bayer-Trainer Roger Schmidt.

Er hoffe, dass seine Mannschaft nun nachlegen könne gegen Frankfurt. Gelänge das, gehe man mit einem guten Gefühl in die Winterpause, so Schmidt. Und die kann nicht nur der grippegeschwächte Hakan Calhanoglu nach dann 27 Pflichtspielen gut gebrauchen.

Von Tobias Schächter