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Jadon Sancho spielt wieder beim BVB und folgt damit auf Hummels, Reus und Co. - © DFL
Jadon Sancho spielt wieder beim BVB und folgt damit auf Hummels, Reus und Co. - © DFL
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Jadon Sancho und die Spieler, die zu Borussia Dortmund zurückgekehrt sind

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Nachdem Jadon Sancho 2021 Borussia Dortmund in Richtung Manchester United verlassen hat, ist er jetzt zurück bei den Schwarzgelben. Der englische Nationalspieler ist keineswegs der erste Spieler, der nach Dortmund zurückkehrt. bundesliga.de wirft einen Blick auf die BVB-Rückkehrer.

Sancho hat die Bundesliga während seiner ersten vierjährigen Zeit beim BVB zum Leuchten gebracht. Nachdem er im Oktober 2017 im Alter von 17 Jahren und sechs Monaten sein Debüt gegeben hatte, erwies er sich als fast unaufhaltsam für Borussia Dortmund. Er erzielte 38 Tore und 45 Vorlagen bei nur 104 Bundesliga-Spielen. Der Engländer diente vielen anderen jungen Spielern als Vorbild, die Deutschland nun als den Ort betrachteten, an dem sie sich entwickeln und auf höchstem Niveau vorankommen konnten.

"Ich kann dem Management von Borussia Dortmund nicht genug für die Chance danken, die sie mir als sehr jungen Spieler gegeben haben. Beim BVB konnte ich zu dem Spieler heranreifen, der ich jetzt bin", sagte Sancho in seiner Abschiedsbotschaft an den Club, als sein Wechsel 2021 zu Manchester United bestätigt wurde. "Auch die Unterstützung und die Liebe der unglaublichen Fans werden immer eine besondere Erinnerung sein", erklärte er bereits vor drei Jahren.

Jadon Sancho: An alter Wirkungsstätte zurück in die Erfolgsspur

Dieses Feeling hatte Sancho auch nun bei seinem Comeback im BVB-Dress: "Als ich heute in die Kabine gekommen bin, hat sich das angefühlt wie 'nach Hause kommen'. Ich kenne den Klub in- und auswendig, ich war hier immer sehr eng mit den Fans, und auch der Kontakt zu den Verantwortlichen ist nie abgerissen. Ich kann es gar nicht erwarten, meine Mitspieler wiederzusehen, auf den Platz zu gehen, mit einem Lächeln im Gesicht Fußball zu spielen, Tore vorzubereiten, Tore zu schießen und zu helfen, die Champions-League-Qualifikation zu erreichen", so der englische Rückkehrer zu den Schwarzgelben. Das waren seine Vorgänger.

Shinji Kagawa

Sancho ist nicht der erste Spieler, der von Manchester United zum BVB zurückkehrt. Auch Shinji Kagawa entschied sich 2014 nach zwei Jahren bei den "Red Devils" Für eine Rückkehr nach Dortmund. Zuvor gehörte er 2010/11 und 2011/12 zu den Leistungsträgern der BVB-Mannschaft, die mit Jürgen Klopp zwei Mal die Bundesliga-Meisterschaft gewinnen konnte. 

Insgesamt 21 Tore und 13 Vorlagen aus 49 Ligaspielen in dieser Zeit waren für den Mittelfeldspieler eine richtig gute Leistung. Ohne eine schwere Verletzung wären es wahrscheinlich sogar deutlich mehr geworden. Der japanische Spielmacher wurde zum Fanliebling und weckte das Interesse aus England. In seinem Abschiedsspiel, dem DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München, erzielte er das 1:0 und auch hatte mit seinem Assist zum 3:1 einen großen Anteil am späteren 5:2-Sieg und dem Titelgewinn.

"Ich werde diesen Club immer für mich behalten, seine großartigen Fans und die ganze Stadt in meinem Herzen", sagte Kagawa bei seinem Wechsel zu Manchester United 2012. Dort gehörte Kagawa unter Sir Alex Ferguson zur jüngsten Mannschaft, die jemals die Premier League gewonnen hat - unabhängig von Kagawa zum dritten Mal in Folge. Nach 57 Pflichtspielen im Trikot der Red Devils kehrte Kagawa zur Borussia zurück. .

"Ich habe in einem Interview am Tag meiner Abreise gesagt, dass mein Kapitel Borussia Dortmund nicht abgeschlossen ist“, erklärte Kagawa bei seiner Rückkehr 2014. "Ich wollte mir in der Premier League einen Traum erfüllen. Jetzt bin ich einfach froh, wieder in Dortmund zu sein, mit diesem großartigen Team, dieser unglaublichen Umgebung, diesen einzigartigen Fans. Der BVB ist wie eine Familie. Ich bin stolz, dass sie mich nie vergessen haben und ich wieder dazugehöre."

Kagawa kehrte zurück, wie er sich verabschiedet hatte: Mit einem Tor. Der Japaner erzielte am ersten Spieltag der Saison 2014/15 das 2:0 gegen den Sport-Club Freiburg und erhielt bei seiner Auswechslung Standing Ovations von den BVB-Fans im Signal iduna Park. Klopp nannte ihn eine "prägende Figur" des Spiels, Kagawa erklärte danach, er habe "während des Spiels Gänsehaut" gehabt.

Nach weiteren vier Jahren im Signal Iduna Park, weiteren 99 Bundesliga-Auftritten, insgesamt 216 Pflichtspielen in beiden Spielzeiten und einer weiteren DFB-Pokal-Trophäe in seinen Taschen, ging Kagawas Kapitel Dortmund Ende 2018 vorbei. Zunächst verbrachte er die Rückserie der Saison 2018/19 auf Leihbasis bei Besiktas, im Sommer verließ er die Schwarzgelben endgültig in Richtung Spanien zu Real Saragossa. Seit etwa einem Jahr spielt er wieder bei seinem Heimatklub Cerezo Osaka in Japan, den er 2010 für den BVB verlassen hatte.

Shinji Kagawa in seinem letzten Jahr beim BVB im Spielertunnel - 2018 DFL

Mats Hummels

Dortmunds heutiger Abwehrchef ist gleich mehrfach zurückgekehrt - zunächst kehrte er 2016 zu seinem Jugendklub Bayern München zurück, nachdem sich aus der anfangs nur für eineinhalb Jahre geplanten Leihe 2008 eine Festverpflichtung und ein achtjähriger Aufenthalt geworden ist. Doch nach drei Jahren beim deutschen Rekordmeister schloss Mats Hummels sich 2019 erneut dem BVB an und spielt nun wieder seine fünfte Saison im Trikot der Schwarzgelben. Wie Kagawa war auch Hummels Leistungsträger bei der Meisterschaft 2011, dem Double 2012 - und legte noch das Champions-League-Finale 2013 obendrauf.

Hummels war prägend für die Entwicklung der Innenverteidiger-Position durch seine hohen Qualitäten am Ball und wurde mit Deutschland 2014 Weltmeister. 2016 verließ Hummels nach 279 Auftritten seine Wahlheimat, um nach München zurückzukehren. Dort debütierte er in diesem Jahr beim Supercup-Sieg über den BVB und gewann in allen drei Saisons die Bundesliga in der Allianz Arena. 

Dann, 1.095 Tage nach seiner Abreise, hat der Verteidiger vor der Saison 2019 erneut einen Vertrag bei Borussia Dortmund unterschrieben. "Es war einfacher, als ich dachte", sagte der zurückkehrende Hummels in Bezug auf den Empfang der Fans, die zuvor ihren Unmut über seine Abreise 2016 geäußert hatten. "Ich hatte erwartet, dass es im Stadion Widerstand geben würde, aber ich habe nichts gespürt."

Konstant gute Leistungen haben zweifellos dazu beigetragen, derartige Gefühle im Keim zu ersticken. Abgesehen von der Saison 2021/22, die der Abwehrchef auch mit Verletzungen zu kämpfen hatte, blieb Hummels unter allen Trainern bei Borussia einer der Innenverteidiger erster Wahl. Er übernahm die Rolle des Vizekapitäns und ist seitdem in 181 weiteren Spielen im schwarzgelben Dress aufgelaufen. Aktuell steht er mit 490 Einsätzen auf Platz zwei der meisten Pflichtspiele für den BVB - vor ihm liegt nur noch Michael Zorc mit gefühlt unerreichbaren 572 BVB-Pflichtspielen. Zudem stellte Hummels einen Bundesliga-Rekord auf: Er hat in 16 aufeinanderfolgenden Spielzeiten jeweils mindestens ein Tor erzielt.

Marco Reus

Wer an Marco Reus und seine Karriere denkt, vergisst vielleicht, dass der gebürtige Dortmunder nicht immer beim BVB war. Mit gerade einmal sechs Jahren kam der heute 34-Jährige in die Nachwuchsakademie der Borussia. Weil er in der U17 des BVB nicht auf die entsprechende Spielzeit kam, um seine Entwicklung zu fördern, wechselte Reus im Januar 2005 zu Rot-Weiss Ahlen. Diesen verhalf er 2008 zum Aufstieg in die 2. Bundesliga und entwickelte sich dort zum Stammspieler.

Mit gerade einmal 20 Jahren ging Reus dann den nächsten Schritt und schloss sich 2009 Borussia Mönchengladbach an. In der Bundesliga angekommen sorgte Reus sofort für mächtig Wirbel, traf bereits bei seinem dritten Kurzeinsatz zum ersten Mal im Oberhaus. Seine Debütsaison beendete der Flügelstürmer mit beachtlichen acht Toren. In seinen drei Gladbacher Jahren spielte Reus 109 Pflichtspiele, schoss 41 Tore, gab 28 Vorlagen und sorgte mit seinem Treffer zum 1:1 im Relegations-Rückspiel entscheidend für den Gladbacher Klassenerhalt 2011. Mit 30 Scorerpunkten (18 Tore, 12 Vorlagen) half er zudem beim Champions-League-Einzug im nächsten Jahr maßgeblich mit und wurde als Deutschlands Fußballer des Jahres 2012 ausgezeichnet.

Doch statt Champions League entschied sich Reus für einen Wechsel zu seinem Herzensklub, dem BVB. "Ich kann jetzt über alles lachen", sagte Marco Reus 2019 über alle Folgen seines damaligen Wechsels. Über ein Jahrzehnt und 400 Pflichtspiele später lässt sich der Wechsel mit Sicherheit als der richtige Schritt. 409 Einsätze waren es sogar - dabei erzielte der langjährige Kapitän überragende 166 Tore für Dortmund. Nur Adi Preißler, selbst ein Rückkehrer (1950 zu Preußen Münster gewechselt, 1952 wieder zum BVB), hat mit 177 mehr Tore für die Schwarzgelben erzielt als Marco Reus. Doch die Zahl steigt noch. Alleine in dieser Saison erzielte Reus schon fünf Treffer.

Mario Götze

Nachdem er mit fünf Jahren nach Dortmund gezogen war, schloss sich Mario Götze mit neun Jahren zum ersten Mal dem BVB an. Der offensive Mittelfeldspieler arbeitete sich durch die Akademie und wurde später mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester deutscher Nachwuchsspieler in der Alterklasse U17 ausgezeichnet. Götze galt als absolutes Wunderkind. Mit gerade einmal 17 Jahren gab er im November 2009 sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. 

In der darauffolgenden Saison wurde er zum wichtigsten Spieler in Klopps Team und steuerte sechs Tore und 16 Vorlagen bei, als der BVB zum Titel stürmte. Dann führte der Unterschiedsspieler den BVB 2011/12 zum Double und 2013 ins Champions-League-Finale. Doch an diesem konnte er verletzungsbedingt nicht teilnehmen und es ging verloren, ausgerechnet für seinen bereits feststehenden neuen Verein, den FC Bayern.

"Wir sind offensichtlich über alle Maßen enttäuscht", sagte Hans-Joachim Watzke, CEO von Dortmund über die Ankündigung, die kurz vor dem Halbfinalspiel der Mannschaft gegen Real Madrid und dem darauffolgenden rein deutschen Finale erfolgte. Götze schloss sich ausgerechnet dem Rivalen an, schoss im ersten darauffolgenden Klassiker auch noch das wichtige 1:0 für die Bayern.

"Mach ihn! Mach ihn, ER MACHT IHN! Mario Götze! Das ist doch Wahnsinn. Er ist gekommen, dieser eine Moment für Mario Götze", lautete der legendäre TV-Kommentar zu Götzes Karriere-Highlight, als er im WM-Finale 2014 Deutschland in der Nachspielzeit gegen Argentinien zur Weltmeisterschaft schoss. Nicht im Trikot der Bayern, aber zu seiner Zeit in München. Ein Tor, das den Hype um den damals frisch 22 Jahre alt gewordenen Götze noch mehr entfachte.

Erwartungen, denen Götze trotz vieler Titel mit dem FC Bayern nie ganz gerecht werden konnte. Nach nur drei Jahren und 1116 Tagen im Trikot der Roten kehrte er nach Hause zurück. "Mario ist ein Dortmunder Junge, einer der kreativsten Mittelfeldspieler Europas. Er hatte mehrere Optionen, entschied sich aber für den nicht einfachen Weg, zu seinem Jugendclub zurückzukehren", sagte der ehemalige Sportdirektor Michael Zorc über die Heimkehr des verlorenen Sohnes. "Es ist mein Ziel, wieder meinen besten Fußball zu spielen, für uns alle, den Club und die BVB-Fans", erklärte der damals 24-Jährige auch bei seiner Rückkehr.

Doch es lief nicht so gut wie erhofft. Wenige Monate nach seiner Rückkehr wurde bei Götze eine Stoffwechselstörung diagnostiziert, die als Grund für seine häufigen Muskel- und Gewichtsprobleme angesehen wurde. Das bedeutete, dass er 2016/17 nur elf Bundesligaspiele bestreiten konnte. Unter Peter Bosz und Lucien Favre fand er dann seinen Weg zurück in die Mannschaft, agierte sogar zeitweise als Co-Kapitän. Doch 2020 entschied er sich schließlich, noch einmal einen Schritt zurück zu gehen und in der Niederlande bei PSV Eindhoven neuen Anlauf zu nehmen.

Nuri Şahin

Nachdem sich Nuri Şahin im Alter von zwölf Jahren der Dortmunder Jugendabteilung angeschlossen hatte, richteten sich bald die Augen im In- und Ausland auf den jungen Mittelfeldspieler. 2005 wurde der Deutsch-Türke zum besten Spieler der U17-Europameisterschaft ernannt, die er mit der türkischen U-Nationalmannschaft gewonnen hatte. Nur zwei Monate später debütierte Şahin mit 16 Jahren und 335 Tagen als zu diesem Zeitpunkt jüngster Spieler in der Bundesliga-Geschichte - mittlerweile hält Youssoufa Moukoko diesen Rekord. Im November 2005 wurde er mit 17 Jahren und 82 Tagen auch der jüngste Torschütze in der Bundesliga - ein Rekord, den zunächst Florian Wirtz knackte, ehe Dortmunds Moukoko sich auch diese Bestmarke sicherte. 

In der Saison 2007/08 wurde Şahin für Spielpraxis zu Feyenoord Rotterdam ausgeliehen, wo er Stammspieler wurde und sechs Tore sowie fünf Vorlagen in 34 Spielen beisteuerte. Zurück beim BVB kämpfte sich er Linksfuß in der Saison 2008/09 in die Startelf von Jürgen Klopp. Auch der heute 35-Jährige war Stammspieler der Meistersaison 2010/11, trug starke acht Tore und 13 Vorlagen in 40 Pflichtspielen dazu bei. 

Doch das junge Juwel blieb nicht beim BVB und erlebte die folgende Double-Saison nicht mehr mit. 2011 wechselte er nach 153 Auftritten im schwarzgelben Trikot mit gerade einmal 22 Jahren zu Real Madrid. Für die Königlichen kam Şahin jedoch nur zehnmal zum Einsatz und wurde im folgenden Sommer an den FC Liverpool verliehen. Dort startete er zwar gut, doch verlor seinen Stammplatz und war zur Winterpause nicht einmal mehr fester Kaderkandidat der Reds. Deshalb folgte im Winter eine Leihabbruch - und die Rückkehr nach Dortmund, zunächst per Leihe. 

In den Medien als der „verlorene Sohn“ beschrieben, sagte Şahin, er sei „glücklich, zu Hause zu sein“ und etablierte sich erneut als Schlüsselfigur im Mittelfeld der Borussia. Nach eineinhalb Leihjahren wurde im Sommer 2014 ein fester Wechsel nach Dortmund vereinbart. Doch eine Knieverletzung warf Şahin über längere Zeit aus dem Rhythmus, immer wieder musste er monateleng pausieren. Nachdem er in der Saison 2017/18 nur noch als Rotationsspieler zum Einsatz kam, wechselte er im folgenden Sommer schließlich zum SV Werder Bremen

Nach zwei Jahren im deutschen norden unterschrieb der 52-fache türkische Nationalspieler im Herkunftsland seiner Eltern bei Antalyaspor, für die er zwei Jahre spielte. Schon während seiner Spielerkarriere stieg er dort zum Cheftrainer der Profimannschaft auf und sorgte somit für einen fließenden Übergang von der aktiven Karriere zum Leben danach. Vor kurzem gab es sogar die erneute Rückkehr: Zusammen mit seinem ehemaligen Teamkollegen Sven Bender schloss sich Şahin dem BVB als Co-Trainer an.