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Gegen Leverkusen darf Jonas Hofmann nach seinem verwandelten Elfer jubeln - Thorgan Hazard feiert mit - © © imago / Wiechmann
Gegen Leverkusen darf Jonas Hofmann nach seinem verwandelten Elfer jubeln - Thorgan Hazard feiert mit - © © imago / Wiechmann

Borussia Mönchengladbach: Mit neuer Mittelfeldachse zu neuen Höhen

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Köln - Der Start ist gelungen. Vier Punkte hat Borussia Mönchengladbach nach zwei Spielen auf dem Konto, gerade der klare 2:0-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen sorgte für Begeisterung bei den Fohlen. Zu verdanken hat die Borussia das den taktischen und personellen Umstellungen von Coach Dieter Hecking zur neuen Saison. Der hat vor allem das Mittelfeld komplett umgekrempelt.

Video: Gladbach gegen Schalke - Die Taktikanalyse

Die Aufstellung und auch die taktische Ausrichtung beim Saisonstart verwunderten schon. Lange Zeit hatte Hecking seine Fohlen im 4-4-2-System auflaufen lassen. Mit zwei defensiven Sechsern, zwei recht offensiv ausgerichteten Außen im Mittelfeld und davor zwei spielenden Stürmern (zumeist Raffael und Lars Stindl), die gerne auch aus dem Mittelfeld kamen. Im Sommer änderte Hecking jedoch seine Spielidee und setzte zum Saisonauftakt gegen die Werkself auf ein 4-3-3 mit drei Stürmern und einem Dreier-Mittelfeld. Ein System, das er auch beim FC Augsburg (1:1) einsetzte.

Das neue Erfolgssystem: sechs Clubs stürmen mit dem 4-3-3 nach vorne

Doch nicht allein die Systemumstellung überraschte, sondern im Besonderen auch die Besetzung des Mittelfelds. Klar, die beiden Außen, Thorgan Hazard und Fabian Johnson, rückten eine Position nach vorne, sind jetzt klassische Flügelstürmer. Doch im Zentrum baut Hecking nun auf drei Spieler, die man dort vergangene Saison eher selten oder sogar gar nicht gesehen hat.

Jonas Hofmann blüht auf der Acht auf

Allen voran Tobias Strobl. Der 28-Jährige war vergangene Spielzeit lange Zeit verletzt. Ein Meniskusriss kostete ihn praktisch die komplette Saison, erst am 30. Spieltag meldete er sich mit einem Kurzeinsatz zurück und nur im Heimspiel gegen den Sport-Club Freiburg stand er einmalig in der Startelf. Ganz anders in diesem Jahr. Beide bisherigen Meisterschaftsspiele und auch im DFB-Pokal spielte Strobl durch, gegen Augsburg bereitete er sogar das 1:1 vor. Und das als alleinige Sechs. Das Besondere dabei: Strobl hat das Sechser-Duo Denis Zakaria und Christoph Kramer verdrängt. Die beiden defensiven Mittelfeldspieler hatten vergangene Saison praktisch durchgehend gemeinsam im Zentrum gespielt. Nur wegen Verletzungen und Gelbsperren verpasste der Schweizer vier, der Weltmeister sieben Partien. Jetzt sitzen beide auf der Bank und Strobl glänzt in der Zentrale.

Ein ganz neues Lebensgefühl verspürt derzeit auch Jonas Hofmann. 2017/18 stand der Ex-Dortmunder nach einer verletzungsgeplagten Hinrunde ab Mitte Februar zwar immerhin in zehn Spielen in der Startelf, doch musste er praktisch immer auf der rechten Außenbahn ran. Dabei fühlt sich der 26-Jährige im Zentrum viel wohler. Und genau da ist er im neuen Fohlen-System nun gelandet. Als Achter hat er viele Freiheiten nach vorne, kann so die Gladbacher Angriffe einleiten. Und Hofmann blüht auf der neuen Position auf. Gegen Leverkusen verwandelte er einen Foulelfmeter zum Führungstreffer. Im DFB-Pokal traf er ebenfalls beim 11:1 gegen den BSC Hastedt, bereitete drei weitere Treffer vor.

Video: Der Auftaktsieg der Borussia gegen Leverkusen

Starke Alternativen auf der Bank

Und dann ist da noch Florian Neuhaus. Den 21-Jährigen hatte die Borussia vor einem Jahr vom TSV 1860 München verpflichtet, dann aber gleich an Fortuna Düsseldorf verliehen. Bei den Fortunen hat er sich prächtig entwickelt, war Stammspieler und Leistungsträger, erzielte sechs Tore, gab zudem drei Assists und stieg am Ende mit den Rheinländern in die Bundesliga auf. Doch dass er bei seiner Rückkehr nach Gladbach sofort so einschlägt, war nicht unbedingt zu erwarten. Aber Neuhaus überzeugte Hecking in der Vorbereitung von seinen Qualitäten und stand in allen drei Pflichtspielen in der Startelf. Gegen Leverkusen holte er den Foulelfmeter zum 1:0 heraus.

Bisher läuft es vorzüglich mit diesem Trio in der Mittelfeldzentrale. Doch Hecking hat auch noch ein paar äußerst starke Alternativen auf der Bank. Zakaria etwa, der zuletzt in beiden Länderspielen der Schweiz gegen Island und England in der Startelf stand und gegen die Skandinavier ein Tor erzielte und einen weiteren Treffer vorbereitete. Oder Kramer, der nach guter Vorbereitung auf einen Einsatz in dieser Saison brennt. Oder Mickael Cuisance, der im Sommer mit Frankreich bei der U19-Europameisterschaft in Finnland antrat und deshalb erst verspätet in die Vorbereitung einsteigen konnte.

Hier geht´s zum Matchcenter zur Partie #BMGS04

Florian Neuhaus hat sich auf Anhieb bei der Borussia einen Stammplatz erarbeitet - © imago / Uwe Kraft

Und natürlich kommt auch Lars Stindl in absehbarer Zeit zurück. Der Nationalspieler, der die WM und komplette Vorbereitung wegen eines Risses der Syndesmose verpasst hat, ist mittlerweile wieder im Teamtraining. Wenn er fit ist, dürfte Borussias Kapitän auch schnell in die Startelf zurückkehren. Dann mehr als Achter, denn als Stürmer oder Zehner, was er vergangene Saison zumeist spielte. Hecking wird es recht sein. Schließlich fördert Konkurrenz die Leistung der Mannschaft. Und starke Alternativen hat jeder Trainer gern.

Von Tobias Schild