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Karl-Heinz Pfipsen spielte 197 Mal in der Bundesliga
Karl-Heinz Pfipsen spielte 197 Mal in der Bundesliga

"Borussia hat den richtigen Weg eingeschlagen"

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München - Mit Borussia Mönchengladbach wurde er Pokalsieger, mit Alemannia Aachen stand er im Pokalendspiel. In der ersten DFB-Pokalrunde treffen beide Clubs aufeinander. Im Gespräch mit bundesliga.de: nimmt der ehemalige Nationalspieler über den Pokal-Fight, schätzt die Entwicklung und die Neuzugänge der Fohlen ein und bewertet Borussias Chancen in der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Kiew.

bundesliga.de: Herr Pflipsen, was für eine Partie erwarten Sie beim Erstrunden-Match zwischen Aachen und Gladbach?

Karlheinz Pflipsen: Wenn ein Bundesligist gegen einen Drittligisten antritt, dann ist die Favoritenrolle klar vergeben. Natürlich hat Aachen den Vorteil, im Rhythmus zu sein, dennoch sollte Borussia diesen sicherlich nicht leichten Prüfstein meistern.

bundesliga.de: Wie stark schätzen Sie die Alemannia ein, die bereits fünf Drittliga-Spiele absolviert hat?

Pflipsen: Ich habe Aachen gegen Dortmund II zu Hause gesehen und in diesem Spiel konnten sie mich nicht so überzeugen, wie ich es im Vorfeld erwartet hätte, wenngleich ich betonen möchte, dass Dortmund speziell in der 1. Halbzeit stark gespielt hat.

bundesliga.de: Wie bewerten Sie die Entwicklung der Borussia in den letzten beiden Jahren?

Pflipsen: Da stehe ich nicht alleine da, wenn ich sage: sensationell. Keiner hatte im Vorfeld der letzten Saison gedacht, dass sie eine so starke und erfolgreiche Saison hinlegen würden. Es hat nach langer Durststrecke endlich wieder richtig Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen.

bundesliga.de: Die Borussia hat mit Dante, Roman Neustädter und Marco Reus drei absolute Leistungsträger verloren. Trotz einiger prominenter Neuverpflichtungen stapelt Trainer Lucien Favre tief. Zurecht?

Pflipsen: Der Verlust speziell von Reus und Dante ist groß, aber dadurch konnte man sich auch in diesem Jahr auf dem Transfermarkt "austoben". Ob die neuen Spieler die große Lücke, die Reus und Dante hinterlassen haben ohne Anlauf stopfen können, wird sich zeigen.

bundesliga.de: Glauben Sie, dass die Neuzugänge Alvaro Dominguez, Luuk de Jong und Granit Xhaka die Abgänge adäquat ersetzen können?

Pflipsen: Es sind Spieler, die schon nachgewiesen haben, dass sie eine hohe Qualität besitzen und dazu noch sehr jung sind, wodurch auf jeden Fall noch Entwicklungspotenzial vorhanden ist. Es ist absolut der richtige Weg, den Borussia eingeschlagen hat.

bundesliga.de: Der Saisonstart hat es mit Pokalspiel in Aachen, den beiden Champions-League-Partien gegen Kiew und dem Bundesliga-Auftaktspiel gegen Angstgegner Hoffenheim in sich. Wie groß ist die Gefahr eines Fehlstarts?

Pflipsen: Diese Gefahr besteht immer, aber genauso gut kann es auch in die andere Richtung laufen. Grundsätzlich glaube ich, dass die Mannschaft gut aufgestellt ist und auch in der nächsten Saison eine ordentliche Rolle spielen wird.

bundesliga.de: Ist die Borussia nur Außenseiter gegen Kiew? Wie stehen die Chancen?

Pflipsen: Kiew war sicherlich eins der schwersten Lose im Topf und definitiv nicht der Wunschgegner. Die internationale Erfahrung und der frühere Saisonstart sind ein Vorteil für die Ukrainer, dennoch wird Borussia alles abrufen, um im nächsten Jahr in der Champions League zu spielen. Gelingt es dem Team, die Form des Vorjahres in beiden Spielen zu zeigen, sind sie für mich auch kein Außenseiter.

bundesliga.de: Worauf wird es vor allem ankommen?

Pflipsen: Normalerweise sagt man, dass der im Vorteil ist, der zuerst auswärts antritt und dann zu Hause. Aber in diesem Fall ist es für mich ein Vorteil, dass Borussia zuerst Heimrecht hat. Es ist leichter, in einem Heimspiel einen unbekannten Gegner kennenzulernen und zu beeindrucken.

bundesliga.de: Wer setzt sich durch?

Pflipsen: Es wird alles andere als leicht. Aber sollte es nicht klappen, spielt man in der nächsten Saison eben in der Europa League - und das ist nach den letzten Jahren mehr, als sich jeder Fan wünschen konnte. Ich drücke dem Verein auf jeden Fall die Daumen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski