Anzeige
bundesliga

Mittelfeldstratege für Nuri Şahin: So verstärkt Pascal Groß Borussia Dortmund

xwhatsappmailcopy-link

Der Wechsel von Pascal Groß zu Borussia Dortmund ist perfekt. Der einstige Mittelfeldstratege und Neu-Coach Nuri Şahin bekommt einen neuen Spielgestalter für die Schaltzentrale. Doch wie verstärkt der 33-Jährige den BVB?

Anzeige

Stelle jetzt dein Team im Fantasy Manager auf!

Nach seinem Europapokal-Debüt mit 32 Jahren bei Brighton & Hove Albion wird Pascal Groß voraussichtlich diese Saison mit 33 Jahren zum ersten Mal in der Champions League auflaufen. Für den absoluten Spitzenfußball ist der deutsche Nationalspieler ein Spätstarter, doch bereits früh zeigte Groß, wie viel Potenzial in ihm schlummerte.

Bereits mit 16 Jahren war Groß Teil eines Septetts, das diverse Leistungszentren alt aussehen ließ. Unter der Führung seines Vaters Stephan Groß, ehemaligs Spieler beim Karlsruher SC, mischten Groß und seine Freunde mit dem verhältnismäßig kleinen VfL Neckarau im U-Bereich diverse Topteams auf. Pascal Groß und seine sechs Kumpels, darunter auch Freiburg-Verteidiger Manuel Gulde, überzeugten die Jugendscouts der TSG Hoffenheim und wechselten als Gruppe zu den Sinsheimern, wo sie direkt Deutscher B-Junioren-Meister wurden.

Doch der Durchbruch bei der 2008 in die Bundesliga aufgestiegenen TSG blieb ihm verwehrt und er machte nur fünf Bundesliga-Spiele im Trikot der Nordbaden. Anstatt sich aufzugeben, kämpfte sich Groß Schritt für Schritt nach oben. Über den Ex-Club seines Vaters beim KSC in der 2. Bundesliga kam er 2012 mit 21 Jahren zum FC Ingolstadt.

Die Schanzer setzten Groß von Beginn an als Stammspieler ein und nach drei Jahren folgte die Sensation: Der Aufstieg in die Bundesliga - auch dank sieben Toren und 19 Assists durch den Neu-Dortmunder. Im deutschen Oberhaus machte Groß 65 Spiele, konnte den Abstieg des FCI in der verflixten zweiten Saison aber nicht verhindern. Es folgte der nächste Schritt zu Brighton & Hove Albion. Groß entwickelte sich in der Premier League immer weiter und wurde zu dem ballsicheren Mittelfeldstrategen, auf den sich der neue BVB-Coach Nuri Şahin nun freuen darf.

Groß drittstärkster Passspieler der Premier League

Auf der Insel etablierte sich Groß, umgehend als Stammspieler. Bereits in seiner Premierensaison bestritt Groß alle 38 Saisonspiele und trug 15 Scorerpunkte zum Teamerfolg bei. Sieben Jahre spielte er nun für die "Seagulls" und nahm dabei von jedem Trainer gewisse Elemente mit. Ob Chris Hughton, Graham Potter oder Roberto de Zerbi: Groß war immer einer der Leistungsträger des Teams.

Doch am meisten geprägt wurde Groß durch den ballbesitzorientierten Spielstil des Italieners de Zerbi. Groß füllte die Anforderungen an einen ballsicheren, passstarken Mittelfeldspieler perfekt aus. Das zeigt auch die Statistik der abgelaufenen Saison: Mit 2.927 angebrachten Pässen gehörte er zu den Top-3-Passspielern der Premier League in einer Kategorie mit Spaniens Superstar Rodri und Innenverteidiger-Teamkollege Lewis Dunk. Rund 81 Pässe spielte Groß pro Duell, brachte davon 90 Prozent zum Mitspieler.

Pascal Groß im DFB-Dress - IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto

Begehrter Nationalspieler entscheidet sich für den BVB

Nicht zuletzt weckte Groß damit auch das Interesse der deutschen Nationalmannschaft. Im September 2023 in der Vorbereitung auf die Heim-EM 2024 in Deutschland gab er sein DFB-Debüt und schaffte es schließlich in den finalen Euro-Kader von Julian Nagelsmann.

Das rief auch die Bundesliga-Clubs auf den Plan. Eintracht Frankfurt hätte Groß wohl ebenfalls gerne verpflichtet, wie Trainer Dino Toppmöller eingestand: "Aufgrund seiner Erfahrugn und seiner Persönlichkeit hätten wir ihn ganz gerne hier gehabt." Doch der begehrte DFB-Nationalspieler entschied sich für Borussia Dortmund.

Aufstellungen, Taktik und mehr – im Bundesliga-FAQ

Diese Qualitäten kommen nun Nuri Şahin und seinen "Schwarzgelben" zugute. Mit der Erfahrung von 261 Pflichtspielen für Brighton, 165 für Ingolstadt, 28 für den KSC sowie sechs für Hoffenheim kehrt Groß nun nach Deutschland zurück. Neben der Passstärke darf sich der BVB auf einen Mittelfeldstrategen mit hohem taktischen Verständnis, guter Positionierung und enormer Handlungsschnelligkeit freuen. Groß weiß, wann ein Spiel aus der Zentrale beschleunigt werden muss oder wann auf die Bremse zu treten ist.

Groß ist vielseitig einsetzbar

Zudem ist Groß nicht ausschließlich auf die Rolle im zentralen Mittelfeld beschränkt. Der 33-Jährige ist zentral von der Sechs über die Acht und die Zehn einsetzbar und agierte sogar schon als Hängende Spitze. Zudem sammelte der gebürtige Mannheimer Erfahrung auf beiden Außenbahnen - sowohl offensiv als auch in der Defensive. Für die Innenverteidigung und den Mittelstürmer fehlt es dem 1,81m-Mann etwas an Größe - und auch im Tor ist er nicht sonderlich gut aufgehoben. Doch sonst kann Groß auf dem Feld alles spielen.

Geplant wird er jedoch vor allem für die Schaltzentrale sein - dort ist er zu Hause. Je nach Spielsystem und taktischer Ausrichtung des neuen BVB-Coachs könnte Groß jedoch mit eigentlich jedem Mittelfeld-Partner zusammen starten. Damit macht er Nuri Şahin das Leben deutlich leichter.