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bundesliga

Plötzlich Hoffnungsträger: Donyell Malen begeistert bei Borussia Dortmund

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Donyell Malen entwickelt sich bei Borussia Dortmund vom Fast-Missverständnis zum Hoffnungsträger im Titelkampf. Der Niederländer hat in den letzten fünf Spielen sechs Tore erzielt und lässt die BVB-Fans mehr denn je von der Meisterschaft träumen.

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Regelrecht ungläubig mag so mancher Fan von Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende geschaut haben, kurz nachdem der Ball zum 2:0 gegen Eintracht Frankfurt im Netz gelandet war. Da formte der Torschütze mit der Rückennummer 21 seine Hände zu Pistolen und pustete den imaginären Rauch an der Spitze hinweg, so wie ein Westernheld, der mal wieder mühelos sein Ziel getroffen hat. So einfach scheint es derzeit eben auch Donyell Malen zu gelingen, den Ball ein ums andere Mal dahin zu befördern, wo er hingehört: ins gegnerische Tor.

Ungläubig nahmen das viele BVB-Anhänger zur Kenntnis, weil es lange Zeit danach aussah, also sollte die Kombination aus Malen und Borussia Dortmund nicht so recht aufgehen. Nach seinem Wechsel von der PSV Eindhoven an die Strobelallee waren dem Niederländer in seiner Premierensaison fünf Tore und drei Vorlagen in 27 Bundesliga-Einsätzen geglückt. Gemessen an den hohen Erwartungen, die mit seinem Wechsel verbunden waren, eine doch recht magere Ausbeute. Und auch in der Hinrunde der aktuellen Saison klappte nicht viel. Bis zur Winterpause blieb er komplett ohne Treffer, wurde folgerichtig nicht in den WM-Kader seines Heimatlandes berufen.

Malen blüht nach Wechsel auf die rechte Seite auf

Die Befürchtungen, dass Malen, der in Dortmund einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hatte, als Transfer-Missverständnis in die BVB-Geschichte eingehen könnte, waren zu jenem Zeitpunkt groß. Trainer Edin Terzic beorderte Malen in der Rückrunde anfangs sogar das eine oder andere Mal auf die Bank, die Spiele in Leverkusen (2:0) und Bremen (2:0) verfolgte er über 90 Minuten als Zuschauer.

Ein erster Hoffnungsschimmer war dann der 4:1-Heimsieg gegen Hertha BSC, als Malen als Mittelstürmer aushalf und sein erstes Saisontor erzielte. Doch als echter Wendepunkt sollte sich die dauerhafte Versetzung des 24-Jährigen auf die rechte Offensivseite erweisen. Nachdem Malen in der Hinrunde oft über die linke Seite angegriffen hatte und dabei meist wirkungslos geblieben war, kommt er auf rechts nun oft in die Positionen, in denen er seine Stärken voll ausspielen kann. Gegen Frankfurt schoss er gleich zweimal souverän ins lange Eck, nachdem er jeweils von Karim Adeyemi auf rechts freigespielt wurde. Es war Malens allererster Doppelpack in der Bundesliga.

"Das war die beste Leistung, die wir von Donny im BVB-Trikot gesehen haben. Er hat ein herausragendes Spiel gemacht", lobte Edin Terzic seinen Angreifer nach dieser Partie und führte aus: "Im Laufe der Hinrunde hatte er sich schon gesteigert, hatte da aber immer wieder etwas Pech; es fehlten der eine oder andere Zentimeter und der eine oder andere Prozentpunkt Überzeugung im Abschluss. Jetzt sieht man, welche Fähigkeiten er hat."

Malen macht's wie einst Sancho

Malen steht nun bei sechs Treffern aus den vergangenen fünf Spielen. Eine solche Serie hatte seit Jadon Sancho Ende 2019 kein Dortmunder mehr geschafft. Nicht mal Erling Haaland, der inzwischen im Trikot von Manchester City Premier-League-Rekorde bricht, war eine derartige Serie gelungen. Insgesamt kommt Malen nun auf sieben Bundesliga-Saisontore, nur Julian Brandt hat beim BVB noch einmal öfter eingenetzt.

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Der Knoten ist beim Niederländer also geplatzt. Manche seiner Stärken hat Malen in der Vergangenheit schon andeuten können, etwa seine Schnelligkeit (Topspeed 35,1 km/h), oder seine Dribbelstärke. Jetzt kommt endlich auch Torgefahr hinzu, für einen Spieler auf seiner Position eines der wichtigsten Kriterien. "Als Angreifer willst du Tore schießen, und die geben dir das beste Gefühl", sagte Malen selbst nach dem Doppelpack gegen Frankfurt.

Der BVB trifft öfter, wenn Malen spielt

In den entscheidenden Wochen der Saison, in die die Schwarz-Gelben dank des Patzers der Bayern in Mainz als Tabellenführer gehen, wird Malen nun zum Hoffnungsträger. Die Statistik zeigt: Mit dem Rechtsfuß auf dem Platz erzielte der BVB in der laufenden Bundesliga-Saison 2,4 Tore pro Partie, ohne ihn waren es 1,9 im Schnitt. Wenn der große Wurf gelingen soll und Dortmund die Meisterserie der Münchener stoppen will, dann braucht es weiterhin einen Donyell Malen in der Form der vergangenen fünf Spiele.

Beim BVB "liegt etwas Besonderes in der Luft"

Es könnte eine der großen Geschichten der Bundesliga-Saison 2022/23 werden, wenn sich das Fast-Missverständnis Malen am Ende zum Meistermacher entwickeln sollte. Die BVB-Fans hoffen auf jeden Fall, dass der Westernheld in den kommenden Wochen noch öfter seine Pistolen zücken darf...

Tim Müller