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Augsburgs Coach Markus Weinzierl hebt den Finger und bleibt trotz der starken Hinrunde Realist: "In der Rückrunde geht's weiter mit dem Abstiegskampf" (© Imago)
Augsburgs Coach Markus Weinzierl hebt den Finger und bleibt trotz der starken Hinrunde Realist: "In der Rückrunde geht's weiter mit dem Abstiegskampf" (© Imago)

Augsburg bleibt trotzdem bodenständig

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München - Wenn sich FC Augsburg zuletzt ins Wintertrainingslager verabschiedet hat, war die Zielsetzung klar: Kraft und Mut tanken, um anschließend den Abstieg zu verhindern. Im dritten Bundesliga-Jahr ist nun alles anders. Nach einer beeindruckenden Hinrunde haben die Fuggerstädter mit dem Abstiegskampf erstmals nichts zu tun. Übermütig wird man beim FCA deswegen noch lange nicht - im Gegenteil.

Ungewohnte Frühform

"In der Rückrunde geht's weiter mit dem Abstiegskampf", sagte Coach Markus Weinzierl nach dem letzten Spiel der Hinserie bei Eintracht Frankfurt (1:1) auf der Pressekonferenz. Armin Veh schaute ungläubig. "Mit dem was?" Und ein Blick auf die Tabelle bestätigt die Skepsis des Eintracht-Trainers.

Die Augsburger schlossen die Hinserie auf dem 8. Platz ab und haben Bundesliga-Schwergewichte wie den VfB Stuttgart oder den Hamburger SV hinter sich gelassen. Mit 24 Punkten hat der FCA exakt so viel Zähler wie in den beiden vorherigen Hinrunden zusammen gesammelt. Augsburg ist gut wie noch nie! Zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. 

Die anstehende Rückrunde steht nicht mehr unter dem akuten Druck des Abstiegskampfes. Die Zielsetzung hat sich verschoben, Weinzierl legt Wert auf eine gewisse Nachhaltigkeit: "Wir wollen weiter für Furore sorgen und uns Respekt erarbeiten. Mit meiner Verpflichtung habe ich den Auftrag bekommen, einen stabilen Bundesligisten zu etablieren.“

Erfolgreiche Leihgeschäfte

Beim Blick auf den Kader sucht man nach großen Stars vergebens, die kann sich der Club nicht leisten. Talentierte Nachwuchskräfte aus der Region suchen oftmals den Weg zu den großen Nachbarn FC Bayern oder VfB Stuttgart.

Stattdessen sind Leihgeschäfte der Schlüssel zum Erfolg. So hatte das ausgeliehene Asiaten-Trio Hajime Hosogai (damals Bayer Leverkusen, jetzt Hertha BSC), Ja-Cheol Koo (VfL Wolfsburg) und Dong-Wong Ji (FC Sunderland) großen Anteil an den Klassenerhalten der letzten beiden Jahre. Mittlerweile spielen alle drei nicht mehr beim FCA, für Nachschub ist jedoch in Person von Arkadiusz Milik und Dominik Kohr (ausgeliehen von Bayer Leverkusen) gesorgt.

Vor dieser Saison suchten Weinzierl und Manager Stefan Reuter dann noch gezielt nach einem anderen Spielertyp: Erfahrene Profis, die sich noch einmal beweisen wollen.

Altintop schlägt voll ein - Hahn konstant stark

So wie Halil Altintop und Raul Bobadilla. Beide kannten die Bundesliga und spielten zuletzt bei ihren Clubs keine großen Rollen mehr. Während Bobadilla sich kurz nach seiner Verpflichtung schwer verletzte und fast die komplette Hinserie ausfiel, schlug Altintop voll ein. Der Türke erzielte fünf Treffer und stand in jeder Partie in der Startelf.

Und dann ist da noch einer Akteur, der aus dem kampfstarken Kollektiv heraussticht: Andre Hahn. Noch vor zwei Jahren kickte der Flügelflitzer in der 3. Liga bei den Kickers Offenbach, auf eine erfolgreiche Bundesliga-Karriere deutete so gut wie nichts hin. Vor gut einem Jahr schaffte der Rechtsaußen dann ungewöhnlich schnell den Sprung zur Stammkraft - um jetzt endgültig durchzustarten. Mit sechs Treffern ist er aktuell der erfolgreichste FCA-Schütze.

In Winter-Neuzugang Alexander Esswein haben die Augsburger nun noch mehr Möglichkeiten, über die Außenbahnen zum Erfolg zu kommen. "Er ist dynamisch und schnell. In Nürnberg war er unglücklich, aber wir sind von seinem Potenzial überzeugt. Mit seiner Schnelligkeit können wir noch besser werden", beschrieb Weinzierl seinen neuen Schützling.

Reuter mahnt zu Vorsicht

Wohin geht die Reise des FC Augsburg nun? Hält die Mannschaft ihre Form, winkt ein Platz im gewicherten Mittelfeld. "Wir werden ernst genommen und der Gegner stellt sich mehr auf uns ein", stellte FCA-Kapitän Paul Verhaeg zufrieden fest. Sein Sportdirektor hingegen hob schnell den Finger. "Wir wissen, wie schnell es auch in die andere Richtung gehen kann“, bremste Reuter.

Mit Bodenhaftung kennen sie sich in Augsburg erfahrungsgemäß ja auch besser aus - und hatten Erfolg.

Yannik Schmidt