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Als Bayern-Trainer besiegte Ottmar Hitzfeld (r.) 2000/2001 Real Madrid zwei Mal im Halbfinale der Champions League
Als Bayern-Trainer besiegte Ottmar Hitzfeld (r.) 2000/2001 Real Madrid zwei Mal im Halbfinale der Champions League

"Bayern wird frech nach vorne spielen"

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München - Das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen Real Madrid und dem FC Bayern München rückt immer näher. Vor dem entscheidenden Duell im Estadio Santiago Bernabeu hat bundesliga.de mit Ottmar Hitzfeld gesprochen.

Der ehemalige Erfolgstrainer des FC Bayern München schätzt die Chancen auf ein Weiterkommen ins Finale ein und erläutert seine persönliche Marschroute gegen die Madrilenen.

bundesliga.de: Herr Hitzfeld, was weckt die Partie FC Bayern gegen Real Madrid bei Ihnen für Erinnerungen?

Ottmar Hitzfeld: Die Spiele gegen Real Madrid sind immer ein Klassiker. Für jeden ist es etwas ganz besonderes, im Stadion Santiago Bernabeu anzutreten.

bundesliga.de: Die Bayern könnten sich aber sicherlich eine leichtere Aufgabe vorstellen.

Hitzfeld: Real liegt Bayern aber besser als der FC Barcelona. Von daher gehe ich davon aus, dass die Münchner das Finale erreichen werden.

bundesliga.de: Die Spanier gehen nach dem Sieg in Barcelona gestärkt in das Rückspiel. Könnte das der entscheidende Vorteil sein?

Hitzfeld: Ich sehe das eher als eine Chance für die Bayern. Denn von den Madrilenen könnte etwas Druck und Konzentration abgefallen sein, mit der Gewissheit, die Meisterschaft in Spanien schon in der Tasche zu haben. Wenn sie in Barcelona verloren hätten, müssten sie weiter alles in die Waagschale werfen, um am Ende nicht vielleicht ohne Titel dazustehen. Von daher ist das auf jeden Fall kein Nachteil für den FC Bayern.

bundesliga.de: Dass Spieler wie Philipp Lahm, Jerome Boateng oder Toni Kroos vorbelastet in die Partie gehen und bei einer weiteren Gelben Karte das Finale verpassen könnten, hingegen schon?

Hitzfeld: Ja, das gleich sieben Spieler mit einer Verwarnung ins Spiele gehen, ist auf jeden Fall ein Nachteil. Denn jeder Spieler weiß, dass man immer mal einen Schritt zu spät kommen kann. Das schwirrt natürlich in den Köpfen herum. Da ist auf dem Platz dann aber auch ein gewisses Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter gefragt, der sich dessen ebenfalls im Klaren sein und im Zweifel diese Spieler bei solchen Aktionen erst einmal ermahnen sollte.

bundesliga.de: Mit welcher taktischen Marschroute würden Sie die Münchner ins Rennen schicken?

Hitzfeld: Sie dürfen nicht nur verteidigen und auf ein 0:0 spielen. Bayerns Stärken liegen ja vor allem in der Offensive. Ich erwarte schon fast, dass sie frech nach vorne spielen. Denn mit Ribery, Robben, Gomez oder Kroos haben sie überragende Spieler im Angriff, die dem Gegner ihre Spielweise aufdrücken können. Sollten die Bayern kein Tor schießen, wird es wohl auch sehr schwierig, ins Finale einzuziehen. Sie müssen aggressiv und mit mentaler Stärke in die Partie gehen.

bundesliga.de: Und, schaffen die Bayern das?

Hitzfeld: Ja. Und das wäre für den deutschen Fußball fantastisch.

Das Gespräch führte Michael Reis