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Das entscheidende Tor in der 64. Minute: Luca Toni trifft per Kopf
Das entscheidende Tor in der 64. Minute: Luca Toni trifft per Kopf

Bayern entdecken das Kampf-Gen

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Gute Nachrichten hatten beim FC Bayern in den vergangenen Wochen eher Seltenheitswert. Besonders im Rahmen von Auswärtsfahrten.

Dem 1:5 in Wolfsburg folgte ein 0:4 in Barcelona - und jedesmal Erklärungsbedarf nach dem Warum und dem Weshalb der deftigen Niederlage. Diese Fragen stellten sich nach dem Spiel bei Arminia Bielefeld nicht, schließlich haben die Münchner auf der Alm mit 1:0 (0:0) gewonnen.

Pause für Bayern-Stars

Als Belohnung gab Jürgen Klinsmann seinen Stars frei. Kein Training an Sonntag. Anstatt des obligatorischen Auslaufens um 11 Uhr hieß es Füße hochlegen. Eine willkommene Pause für das kickende Personal des Rekordmeisters.

Nicht nur die vielen englischen Wochen haben Kraft gekostet, sondern auch das Gastspiel in der SchücoArena. Im Fernduell mit dem VfL Wolfsburg hat der FC Bayern am Samstag sein Kampf-Gen entdeckt. Kein Schönspielen, kein Zaubern - dafür Kratzen, Beißen, Rennen!

"Hauptsache drei Punkte"

27 Fouls beging der FC Bayern auf der Alm und damit fünf Mal öfter als der Gegner, der im Abstiegskampf steckt. Öfter hatten die Bayern in der laufenden Saison noch nie gefoult. Allen voran der Einzelkämpfer im Sturm, Luca Toni, teilte kräftig aus. Der Italiener besorgte nicht nur den Siegtreffer (64.), sondern kämpfte zudem aufopferungsvoll gegen die Bielefelder Abwehrspieler Markus Bollmann und Co. Toni beging sieben Fouls - der Höchstwert in der Bayern-Mannschaft!

Der Beleg für ihre Kampfeslust im Endspurt des Titelrennens. "Wir wollen ganz oben dranbleiben, deswegen war es enorm wichtig, dass wir auswärts gewonnen haben - wie ist egal, Hauptsache man holt drei Punkte", sagte Philipp Lahm nach dem fünften Sieg im sechsten Bundesliga-Spiel zuletzt.

"1:0 reicht!"

Ins gleiche Horn stieß Hans-Jörg Butt: "Zum Schluss hätten wir das Spiel vorzeitig entscheiden können - aber wurscht. 1:0 reicht. Die drei Punkte waren verdammt wichtig." Der Torhüter hielt wie schon in der Vorwoche gegen Frankfurt seinen Kasten sauber und strahlte viel Souveränität aus.

Doch das galt über weiter Strecken für das gesamte Team: 21:8 Torschüsse, 70 Prozent Ballbesitz und 11:2 Ecken sind deutlich - vor allem unter dem Aspekt, dass die Bayern in Bielefeld spielerisch nicht immer überzeugen konnten. Doch dies steht - zumindest aktuell - beim FCB nicht im Vordergrund.

"Wir lassen nicht locker"

Nach dem Aus in der Champions League gilt die volle Konzentration der Titelverteidigung in der Bundesliga. Platz 2, wie von Franz Beckenbauer neulich als zufriedenstellendes Saisonergebnis ausgegeben, reicht Klinsmann und seiner Mannschaft nicht.

"Wir lassen nicht locker", sagt der Bayern-Trainer, der wie Manager Uli Hoeneß auf die Karte Restprogramm setzt. Die Münchener müssen nur noch zwei Mal auswärts antreten - dazu gibt's vier Heimspiele. Das erste steigt am Samstag gegen den wiedererstarkten FC Schalke 04. "Wir wollen auf Platz 1 - aber noch in dieser Saison", scherzte Klinsmann.

Traum von der Meisterfeier

Und Lahm traute sich am Samstag sogar schon von der Meisterfeier am Marienplatz zu träumen. "Es ist einfach ein schönes Gefühl, am Rathaus zu stehen. Ich bin heiß darauf, Deutscher Meister zu werden." Zunächst dürfen Lahm und Co. aber erst einmal die Füße hochlegen...

Fatih Demireli