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Hängende Schultern: Bayer Leverkusen hat gekämpft, konnte dem FC Barcelona am Ende aber nicht das Wasser reichen
Hängende Schultern: Bayer Leverkusen hat gekämpft, konnte dem FC Barcelona am Ende aber nicht das Wasser reichen

Bayer wurden die Grenzen aufgezeigt

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Leverkusen - Es hat nicht gereicht. Bayer Leverkusen hat im Achtelfinalhinspiel der Champions League mit 1:3 gegen den FC Barcelona verloren und sich dennoch einigermaßen achtbar aus der Affäre gezogen. Der Bundesliga-Sechste blieb gegen den Titelverteidiger letztlich chancenlos, ganz egal welche Taktik Trainer Robin Dutt auch wählte.

"Wenn man offensiver gegen Barcelona spielt, kommt Barcelona automatisch zu viel mehr Torchancen. Das ist die Krux an der Geschichte", analysierte Dutt die Partie. "Wenn Du defensiv kaum Chancen zulässt, sieht das langweilig aus. Riskierst Du mehr, haben alle im Stadion mehr Spaß. Ich habe mehr Spaß, aber auch Barcelona hat mehr Spaß."

Verdiente Niederlage

Nach einer an Höhepunkten armen und vom Bayer-Bollwerk extrem defensiv und mit viel zu viel Respekt geführten ersten Spielhälfte nahm die "Werkself" nach dem Seitenwechsel beim Stand von 0:1 auch aktiv am Spielgeschehen teil. Doch auch dabei wurden den Rheinländern die Grenzen aufgezeigt. Nur drei Minuten nach dem Ausgleich zum 1:1 durch Michal Kadlec zogen die Katalanen wieder auf und davon.

"Barcelona konnte immer noch einen Gang hochschalten, wenn sie wollten", bemerkte Gonzalo Castro, dem dennoch beinahe der erneute Ausgleich gelungen wäre. Doch sein Schuss klatschte nur an den Pfosten. "Die Niederlage war verdient", erkannte der 24-Jährige richtig.

Barcelona "eine Klasse für sich"

"Man muss ohne Neid anerkennen, dass Barcelona eine Klasse für sich ist. Auch in der Champions League", gab Kapitän Simon Rolfes ohne Umschweife zu. "Das Problem ist der physische Aufwand. Es ist schwer, das eigene Spiel zu entwickeln und überhaupt an den Ball zu kommen. Und dann ist er ganz schnell wieder weg. Wichtig ist auch, die Konzentration hochzuhalten, weil sie brandgefährlich sind."

So war das Spiel nicht nur eine außergewöhnliche Erfahrung, sondern auch vor allem "anstrengend", wie Verteidiger Stefan Reinartz fand. Auf die Frage, was Bayer aus dem Spiel für die Bundesliga mitnehmen könne, antwortete der 23-Jährige trocken: "Schwere Beine."

"Merkwürdiger" Messi

Immerhin konnte man Anschauungsunterricht bei der besten Mannschaft der Welt nehmen und sich auch von der Klasse des besten Spielers des Planeten überzeugen. Lionel Messi gab den Assist zum 0:1 und erzielte das letzte Tor dann selbst. Viel mehr zeigte der Argenintier nicht, aber die Effizienz war überragend.

"Messi ist kein wahnsinniges Laufwunder. Er ist nicht viel unterwegs, wartet, steht", meinte Rolfes. "Und dann explodiert er plötzlich, vor allem in Situationen, in denen man ihm in Überzahl gegenübersteht. Dann hat er unfassbare Aktionen", staunte Reinartz. "Er ist ein bisschen merkwürdig." Dafür aber spendabel, indem er mit Manuel Friedrich und Kadlec gleich zwei Bayer-Spieler mit seinem Trikot beglückte.

Augsburg statt Barca

Nach dem Gastspiel der Alleskönner aus Spanien gibt es am kommenden Samstag das krasse Kontrastprogramm in der BayArena: Dann gastiert der Abstiegskandidat FC Augsburg in Leverkusen. "Es wird gegen Augsburg ganz angenehm sein, wieder mehr den Ball zu haben", freut sich Rolfes auf den kommenden Gegner, gegen den man im Hinspiel mit 4:1 gewann.

Damals, am 5. Spieltag, war Leverkusen für eine Nacht sogar Tabellenführer. Inzwischen ist der Vize-Meister auf Platz 6 abgerutscht und zehn Punkte von einem Champions-League-Platz entfernt. Soll die kleine Chance auf eine erneute Qualifikation für die "Königsklasse" gewahrt werden, muss Bayer eine Siegesserie hinlegen. Sonst dürfte das Kräftemessen mit den Besten der Besten auf längere Sicht ohne die Rheinländer stattfinden.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski