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Leverkusen jubelt über den späten Siegtreffer gegen Heidenheim
Leverkusen jubelt über den späten Siegtreffer gegen Heidenheim - © Christian Kaspar-Bartke
Leverkusen jubelt über den späten Siegtreffer gegen Heidenheim - © Christian Kaspar-Bartke
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"Laterkusen" bleibt im Titelrennen: Späte Tore als Lebensversicherung

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Bayer Leverkusen bleibt im Titelrennen – und wie so oft in der jüngeren Vergangenheit lief es nach Drehbuch: Die Werkself traf erneut spät, diesmal durch Emiliano Buendía (90.+1), und sicherte sich drei harte Punkte beim 1. FC Heidenheim (1:0). Ein Sieg, der zwar nicht wirklich verdient, aber dafür typisch Leverkusen war.

Nur wenige Tage ist es her, dass Leverkusen im DFB-Pokal beim Drittligisten Arminia Bielefeld (1:2) scheiterte. Gegen Heidenheim setzte sich das Bild einer schwächelnden Mannschaft fort: Die Werkself war über weite Strecken klar unterlegen, ohne Tempo, ohne Ideen. Adrian Beck vergab freistehend (11.), Benedikt Gimber traf für Heidenheim die Latte (26.) – Leverkusens erster Schuss auf den Kasten kam erst in der 86. Minute. Diese Schwächephase hätte Leverkusen im Titelrennen teuer zu stehen kommen können. Hätte, wohlgemerkt, denn ein spätes Tor brachte der Werkself dann doch drei Punkte.

"Laterkusen" schlägt zu

Wieder einmal war es ein spätes Tor, das Leverkusen in einem schwierigen Spiel aus der Patsche half. Buendías Treffer in der 91. Minute war bereits der sechste Saisontreffer nach der 84. Minute – in der Vorsaison waren es sogar 13. Diese mentale Stärke in Schlüsselmomenten könnte zum entscheidenden Faktor werden: Mit sechs Punkten Rückstand auf Bayern muss Leverkusen perfekt sein – und hoffen, dass der Rekordmeister stolpert.

Noch ist im Titelrennen alles möglich. In der Hinrunde holte Leverkusen zwischen dem 11. und 17. Spieltag 21 Punkte – Bayern nur 16. Zudem ist die Werkself seit Mai 2023 jetzt in 31 Auswärtsspielen ungeschlagen. Doch gegen die Bayern-Maschine (nur zwei Saisonniederlagen, wie Leverkusen) reicht das womöglich nicht. Vor allem nicht, wenn die Offensive weiterhin so harmlos agiert wie in Heidenheim (0,45 xGoals).

Alarmstufe Rot

Xabi Alonso war diesmal egal, wie das Ergebnis zustandekam: "In unserer Situation war es wichtig für uns zu gewinnen und da darf man manchmal auch nicht fragen, wie das passiert", sagte er nach Abpfiff. Aber er weiß: Seine Mannschaft muss sich schnell finden. Die kommenden Gegner (Union, St. Pauli, Augsburg) sind unangenehm, verteidigen mit voller Leidenschaft und könnten zu gefährlichen Stolpersteinen werden – und Fehler verzeiht Bayern nicht.

Fragen und Antworten – hier geht‘s zum Bundesliga-FAQ

Eine Hoffnung: Leverkusens Spezialität für späte Tore. Sollte diese Wunderwaffe auch weiterhin funktionieren, könnte das Titelrennen noch zu einem echten Krimi werden. Doch eines ist klar: So wie gegen Heidenheim – 94 Minuten schwach, eine Sekunde stark – wird es nicht reichen. Die Uhr tickt, die Bayern laufen davon. Leverkusens Lucky-Punch-Fähigkeiten sind beeindruckend, aber kein Dauerrezept für eine Titelverteidigung.