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Michael Ballack (3.v.r.) wird von den Chelsea-Betreuern behandelt
Michael Ballack (3.v.r.) wird von den Chelsea-Betreuern behandelt

Ballack-Schock bei Chelseas Pokalsieg

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Das Double mit dem FC Chelsea hat DFB-Kapitän Michael Ballack möglicherweise teuer bezahlen müssen: Der 32 Jahre Mittelfeldstar der deutschen Nationalmannschaft wurde beim 1:0 (0:0)-Sieg der "Blues" im FA-Cup-Finale gegen den krassen Außenseiter FC Portsmouth im Londoner Wembley-Stadion in der 44. Minute mit einer Verletzung am rechten Knöchel ausgewechselt.

Das Double mit dem FC Chelsea hat DFB-Kapitän Michael Ballack möglicherweise teuer bezahlen müssen: Der 33 Jahre Mittelfeldstar der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wurde beim 1:0 (0:0)-Sieg der Blues im FA-Cup-Finale gegen den krassen Außenseiter FC Portsmouth im Londoner Wembley-Stadion in der 44. Minute mit einer Verletzung am rechten Knöchel ausgewechselt. 29 Tage vor dem deutschen WM-Auftaktspiel gegen Australien in Durban (13. Juni) humpelte Ballack vom Platz.

"Bin natürlich besorgt"

"Solange ich nicht weiß, was die Kernspin-Untersuchung ergibt, bin ich natürlich besorgt", sagte Ballack, als er das Wembley-Stadion verließ. Er trug einen Spezialschuh zur Entlastung. Eine Röntgen-Untersuchung im Stadion hatte aber gezeigt, dass er keinen Bruch erlitten hatte. Die Teamärzte von Chelsea sehen Ballacks WM-Teilnahme nicht als gefährdet an. Angeblich seien die Bänder im Sprunggelenk nur leicht lädiert, so ein Klubsprecher

"Ich habe versucht, ihn anzurufen, habe ihn aber nicht erreicht. Wir haben die Information seines Beraters, dass er im Krankenhaus geröntgt wurde und nichts gebrochen ist. Michael will aber am Sonntag die Kernspin-Untersuchung machen, dass auch mit den Bändern alles in Ordnung ist", sagte Bundestrainer Joachim Löw im "ZDF"-Interview.

Bei der Siegerehrung dabei

Der Ballack-Verletzung im Endspiel war ein grobes Foulspiel des Ex-Berliners und -Dortmunders Kevin Boateng, der den DFB-Kapitän in der 35. Minute umgegrätscht und dafür nur die Gelbe Karte kassiert hatte, vorausgegangen. Das Ausscheiden von Ballack ist ein Schock für Löw, der zurzeit mit einem Teil seines WM-Kaders das Regenerations-Trainingslager auf Sizilien abhält. Bei der Siegerehrung stieg Ballack allerdings wieder die Treppenstufen hoch und nahm unmittelbar vor Teammanager Carlo Ancelotti die Trophäe entgegen.

Minutenlang wurde Ballack im Spiel an der Seitenauslinie behandelt. Der Vizeeuropameister versuchte zunächst, weiterzuspielen, allerdings waren die Schmerzen offensichtlich zu groß. In der 44. Minute wurde er von Ancelotti ausgewechselt und durch Juliano Belletti ersetzt.

Sechster Pokaltriumpf für die "Blues"

Didier Drogba (59.) per Freistoß erlöste den Meister und sicherte das erste Double für den Londoner Traditionsklub in der Vereinsgeschichte. Chelsea, für das Frank Lampard noch einen Foulelfmeter vergab (88.), machte den sechsten FA-Cup-Triumph perfekt und wiederholte den Vorjahres-Pokalerfolg. Für Chelsea-Abwehrspieler Ashley Cole war es der sechste Pokalsieg: jeweils dreimal mit Chelsea und dem FC Arsenal. Das hatte vor ihm noch kein Spieler geschafft.

Über die Schwere der Verletzung von Ballack herrschte zunächst Unklarheit. Am Montag (17. Mai) sollte der Mittelfeldspieler eigentlich wie die für die WM nominierten vier Bremer Spieler, die im DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Bayern München standen, ins Regenerations-Trainingslager der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf Sizilien nachreisen.

Auseinandersetzung mit Boateng

Bereits in der 32. Minute hatte es eine Handgreiflichkeit zwischen Boateng und Ballack gekommen. Pikanterie am Rande: der gebürtige Berliner Boateng will bei der WM für den deutschen WM-Vorrundengegner Ghana spielen. "Kevin darf für Ghana spielen, er hat die Genehmigung der FIFA", hatte Ghanas Co-Trainer Akwasi Appiah vor wenigen Tagen der "Sport Bild" gesagt.

Der haushohe Favorit Chelsea tat sich im Pokalfinale allerdings lange Zeit sehr schwer gegen den insolventen Premier-League-Absteiger, der völlig überraschend den Einzug ins FA-Cup-Endspiel geschafft hatte. Salomon Kalou (27.), John Terry per Kopf (30.) und Didier Drogba (35.) hatten Pech mit Lattentreffern. Der ivorische Torjäger Drogba traf bei seinem Freistoß aus 25 Metern Entfernung die Unterkante der Latte, doch der Ball überschritt nicht komplett die Torlinie. Die Parallelen zum Wembley-Tor von 1966 durch Geoff Hurst im WM-Endspiel gegen Deutschland in der Verlängerung waren aber unverkennbar.

Schon in der 21. Minute war Drogba im Strafraum gleich zweimal völlig frei zum Schuss gekommen, doch wurden seine Schussversuche von Aaron Mokoena abgeblockt. Die beste Chance für "Pompey" hatte Frederic Piquionne (22.), als er aus kurzer Distanz im glänzend reagierenden Chelsea-Keeper Petr Cech seinen Meister fand. In der 56. Minute scheiterte Boateng mit einem Foulelfmeter am tschechischen Torwart. Vorausgegangen war eine Attacke von Belletti an Aruna Dindane im Strafraum.