Kaan Ayhan (M.) hat im Santiago Bernabeu bei seinem Startelf-Debüt eine forsche Leistung abgeliefert (© imago)
Kaan Ayhan (M.) hat im Santiago Bernabeu bei seinem Startelf-Debüt eine forsche Leistung abgeliefert (© imago)

Ayhan: "Darauf kann der Verein stolz sein"

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Madrid - Ein Blick auf die Schalker Startaufstellung bei Real Madrid wird bei vielen Fußball-Fans Fragezeichen in die Augen gezaubert haben. Denn mit Kaan Ayhan war ein Spieler nominiert, der in der Bundesliga in gerade einmal fünf Kurzeinsätzen 115 Spielminuten absolviert hat.

Heldt: "Wird auch in Zukunft unser Weg"

Und im Estadio Santiago Bernabeu sollte er sich im defensiven Mittelfeld auf einmal mit Weltklasse-Akteuren wie Xabi Alonso messen. Ayhan hat das mit Bravour gemeistert. "Ich wusste, dass ich nicht viel verlieren kann und habe alles andere ausgeblendet. Klar habe ich auch den Druck gespürt. Aber letztlich war ich einfach nur froh, dass ich gegen Real Madrid spielen darf, gegen all diese Superstars", sagte der 19-Jährige im Interview nach dem Spiel.

Ayhan war einer von insgesamt acht Spielern in der königsblauen Anfangsformation, die der eigenen Jugend entsprungen sind. "Das ist auch in der Zukunft der Weg unseres Vereins. Viele Vereine reden davon, dass sie auf den Nachwuchs setzen wollen - wir machen es", erklärte Schalkes Sportvorstand Horst Heldt (Nachbericht zum Spiel).

Ayhan freute sich über diese "außergewöhnliche" Startaufstellung für die große Schalke-Familie: "Darauf kann der gesamte Verein stolz sein". Er sprach auch über die Erfüllung eines Kindheitstraumes und die Starthilfe des Trainers.

Frage: Herr Ayhan, was haben Sie gedacht, als Sie auf dem Rasen im Estadio Bernabeu auf den Anpfiff gewartet haben?

Ayhan: In Santiago Bernabeu aufzulaufen war immer ein Kindheitstraum von mir. Und dann auch noch in der Champions League. Ich wollte das alles nur genießen.

Frage: Sie haben einen routinierten Auftritt hingelegt. Wie haben Sie das geschafft?

Ayhan: Der Trainer hat mir einige Worte mit auf den Weg gegeben. Das hat mir gut getan. Ich wusste, dass ich nicht viel verlieren kann und habe alles andere ausgeblendet. Klar habe ich auch den Druck gespürt. Aber letztlich war ich einfach nur froh, dass ich gegen Real Madrid spielen darf, gegen all diese Superstars.

Frage: Und wie bewerten Sie Ihre Leistung?

Ayhan: Ich will meine eigene Leistung nicht beurteilen. Das sollen bitte andere machen. Aber ich habe mich auf dem Platz richtig wohl gefühlt. Die Mannschaft hat mich gegen Real, wie auch schon in den Bundesliga-Spielen zuvor, total unterstützt. Das hat es einfacher gemacht.

Frage: In der Schalker Startaufstellung waren nur drei Spieler, die nicht der eigenen Jugend entsprungen sind. Alltäglich ist das nicht, oder?

Ayhan: Es war außergewöhnlich, dass in Madrid acht Spieler aus der eigenen Jugend von Beginn an auf dem Platz standen. Darauf kann der gesamte Verein stolz sein.

Aus Madrid berichtet Michael Reis