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Jan Age Fjörtoft trifft zum 5:1 für Frankfurt und sorgt so für das "Wunder vom Main" - © imago images / Team 2
Jan Age Fjörtoft trifft zum 5:1 für Frankfurt und sorgt so für das "Wunder vom Main" - © imago images / Team 2
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Tipico Blog: "Wunder vom Main" und Co - die größten Aufholjagden im Abstiegskampf

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Ob Arminia Bielefeld 1980/81 oder das "Wunder vom Main" in der Saison 1998/99 - die Endphase der Saison verspricht immer wieder Spannung bis zum Schluss. In der Bundesliga-Historie finden sich einige gute Beispiele für eine späte Rettung.

Während im oberen Tabellenbereich das Rennen um die internationalen Plätze auf Hochtouren läuft und der FC Bayern München beste Aussichten auf den nächsten Meistertitel hat, geht es im Tabellenkeller weiter richtig eng zu. Nur vier Punkte trennen den FC Augsburg auf Platz 13 und Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsrang derzeit. Doch gerade für den SV Werder Bremen und den SC Paderborn wartet im Schlussspurt der Saison eine große Aufgabe – eine Aufholjagd muss her, wenn der Abstieg noch abgewendet werden soll.

Dass dieses Kunststück auch bei vermeintlich aussichtsloser Ausgangsposition gelingen kann, zeigt ein Blick in die Bundesliga-Geschichtsbücher. Eines der beeindruckendsten Beispiele für ein erfolgreiches Comeback im Abstiegskampf lieferte in der Saison 1999/2000 die Frankfurter Eintracht.

Nach der Hinrunde lagen die Hessen zunächst acht Punkte hinter dem damals rettenden 15. Tabellenplatz. Was in Frankfurt aber noch keiner ahnte: Der Eintracht sollten zum Saisonende wegen Verstoßes gegen die Lizensierungsauflagen weitere zwei Punkte abgezogen werden. Virtuell betrug der Abstand auf das rettende Ufer damals also sogar zehn Punkte!

Norbert Eilenfeldt bejubelt den späten Siegtreffer für Bielefeld gegen 1860 München am 30. Spieltag 1980/81 - imago sportfotodienst/imago sportfotodienst

Doch in der Rückrunde gelang der Eintracht Erstaunliches: Ganze 30 Punkte holten die Hessen. Am 31. Spieltag 1999/2000 verließen die Frankfurter nach einem 3:0-Sieg gegen den HSV dann wieder die Abstiegsränge. Den endgültigen Klassenerhalt machte die Eintracht aber erst am 34. Spieltag mit einem 2:1-Sieg gegen Ulm fest. Die zehn Punkte sind bis heute der größte jemals aufgeholte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz in der Bundesliga-Geschichte.

Arminias Schlussspurt

Ebenfalls einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert hat sich Arminia Bielefeld: Mit lediglich zwei Siegen nach 20 Spieltagen lagen die Ostwestfalen in der Spielzeit 1980/81 auf einem Abstiegsplatz. Nach heutiger Rechnung entspräche das neun Punkten Rückstand. Doch der DSC holte in den verbleibenden 14 Spielen ganze acht Siege – und musste dennoch bis zum Schluss zittern. Mit einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge ging die Arminia in den letzten Spieltag – und schaffte trotz eigener Niederlage den Klassenerhalt dank der Hilfe der Konkurrenz.

Fünf Punkte Rückstand (umgerechnet nach der Drei-Punkte-Regel also sieben) betrug unterdessen der Rückstand des 1. FC Saarbrücken in der Saison 1976/77 nach 27 Spieltagen. Und auch die Saarländer schafften damals das Kunststück: Aus den letzten sieben Spielen holte der FCS zehn Punkte und schaffte den Sprung auf Platz 14.

Späte Rettung für Freiburg

Eine besonders späte Rettung glückte einst unterdessen dem Sport-Club Freiburg. Umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel machten die Süddeutschen in der Saison 1993/94 sechs Punkte Rückstand an drei Spieltagen wett – und sorgten so für Spannung bis zum Schluss.

Mit zwei Punkten Rückstand auf den 1. FC Nürnberg und einer um vier Tore schlechteren Tordifferenz gingen die Freiburger in den 34. Spieltag, konnten den Klassenerhalt also nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Doch der SCF erfüllte die Pflichtaufgabe und schlug den MSV Duisburg mit 2:0, parallel verlor Nürnberg gegen den BVB mit 1:4 – mit der nun besseren Tordifferenz zog Freiburg vorbei und konnte den Klassenerhalt feiern.

Der 1. FC Nürnberg sollte auch beim wohl bisher größten Drama im Kampf um den Klassenerhalt eine Hauptrolle spielen: In der Saison 1998/99 war nämlich Eintracht Frankfurt schon einmal das Kunststück einer Last-Minute-Rettung gelungen – zum Leidwesen des Clubs.

Das Wunder vom Main

Aber von vorn: Nach 30 Spieltagen hatte die Eintracht einen Rückstand von sechs Punkten auf das rettende Ufer – aus den letzten vier Spielen holten die Hessen dann prompt die maximale Punktausbeute. Dennoch musste die Eintracht bis zur letzten Minute zittern, denn die Konkurrenz aus Nürnberg hatte nach 45 Spielminuten die Nase vorn. Doch dann passierte, was keiner für möglich gehalten hatte: In der 82. Minute führte die Eintracht mit 4:1 gegen Kaiserslautern. In Nürnberg stand es derweil weiterhin 0:2. Das hätte gereicht - doch noch waren die Frankfurter nicht durch. Es wurde richtig spannend: In der 85. Minute gelang den Nürnbergern durch Marek Nikl der Anschlusstreffer gegen Freiburg. Der SGE fehlte nun wieder ein Tor für den Klassenerhalt.

Dann schlug die große Stunde von Jan Age Fjörtoft – das Wunder vom Main war geboren: Der Norweger verlud Torwart Andreas Reinke per Übersteiger und schob zum 5:1 ein. Frankfurt war gerettet - Nürnberg, das mit der besten Ausgangslage in den Spieltag gestartet war, stieg in die 2. Bundesliga ab.

Das Saisonfinale in der Bundesliga hat also schon oft für viel Drama und Tränen, aber auch für unbändigen Jubel und märchenhafte Heldengeschichten  gesorgt. Gerade letztere können Werder Bremen und dem SC Paderborn nun Mut machen.