26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Miroslav Klose (l.) erzielte mit dem 1:0 gegen Markus Miller und den KSC seinen zweiten Saisontreffer
Miroslav Klose (l.) erzielte mit dem 1:0 gegen Markus Miller und den KSC seinen zweiten Saisontreffer

Arbeitssieg sorgt für Erleichterung

xwhatsappmailcopy-link

"Aus unserer Sicht ist das Ergebnis natürlich erfreulich. Auch wenn wir lange warten mussten, bis es zum Schluss mit dem Tor geklappt hat", war Jürgen Klinsmann nach dem 1:0-Erfolg seines FC Bayern München beim Karlsruher SC erleichtert: "Da kann man draußen nur hoffen, dass irgendeiner das Ding über die Linie drückt."

Unmittelbar mit dem Schlusspfiff hatte der Bayern-Trainer die Arme in die Luft gerissen. Ganze 86 Minuten mussten die Münchner im Karlsruher Wildparkstadion nämlich auf die Erlösung durch Miroslav Klose warten.

"Sieg war enorm wichtig"

"Es war ein richtiges Kampfspiel, der Sieg war enorm wichtig. Am Ende haben wir ein wenig glücklich gewonnen, aber was wir im Moment brauchen, ist auch ein bisschen Glück", sagte Manager Uli Hoeneß im Anschluss bei "Premiere", wollte aber im Gegensatz zu Club-Präsident Franz Beckenbauer nicht vom berühmten "Bayern-Dusel" sprechen.

Dennoch, der Druck auf den Rekordmeister war nach dem schlechtesten Saisonstart seit 1974/75 wohl größer, als es die Verantwortlichen im Vorfeld zugeben wollten. "Die Mannschaft hat bis zuletzt gekämpft wie wahnsinnig. Von der Moral her stimmt es hundertprozentig", war Hoeneß zufrieden.

Besonders ausgeprägt war dieser Kampfgeist beim Torschützen Klose, der sich mit einem sehr engagierten Auftritt seinen zweiten Saisontreffer redlich verdient hatte. Insgesamt war der 30-Jährige mit fünf abgegebenen Torschüssen der abschlussfreudigste Bayern-Profi, außerdem gab er vier Vorlagen.

"So ist Mark gesetzt"

Klinsmann setzte gegen die Badener wieder auf seinen zuletzt nicht berücksichtigten Kapitän Mark van Bommel. Und der Niederländer brachte wichtige Tugenden auf den Rasen zurück: "Wenn es nicht läuft, muss man auch kämpfen. Ich glaube, dass wir das gegen Karlsruhe bis zur letzten Minute gemacht haben. Wir haben nie aufgegeben."

Als "Sechser" kam der 31-Jährige auf 96 Ballkontakte - die meisten aller Mittelfeldspieler auf dem Platz - und organisierte mit 77 Prozent erfolgreicher Pässe das Bayern-Spiel. Klinsmann lobte die Vorstellung van Bommels: "So ist Mark unangefochten und gesetzt."

Länderspielensätze als Manko

Bis auf eine starke Anfangsphase, in der die Gäste mehrfach am starken Karlsruher Schlussmann Markus Miller gescheitert waren, und den späten Siegtreffer wusste der Deutsche Meister gegen den KSC aber nicht unbedingt zu überzeugen.

Als Ursache dafür machte nicht nur Hoeneß die internationalen Einsätze seiner Profis verantwortlich. "Man hat gemerkt, dass die konditionelle Verfassung nach den zahlreichen Länderspielabstellungen nachgelassen hat", führte auch "Premiere"-Experte Beckenbauer an: "Es war kein berauschendes Spiel von beiden Seiten."

Hoffen auf Toni, Klose und Ribery

Und die verletzungsbedingten Auswechslungen von Luca Toni (40./ Rippenprellung) und Franck Ribery (59./ Sprunggelenksverletzung) machten die Sache nicht leichter.

Außerdem verletzte sich Klose offenbar bei seinem nach einem Tor obligatorischen Salto leicht am Oberschenkel und musste ausgewechselt werden (89.).

Klose und Ribery werden im Champions-League-Spiel am Dienstag gegen den AC Florenz sicher dabei sein. Hinter Tonis Einsatz gegen seinen Ex-Club steht dagegen noch ein Fragezeichen, er konnte am Sonntag nicht trainieren.

Klinsmann will Serie starten

In der Bundesliga-Tabelle schafften die Münchner zwar keine Verbesserung und bleiben weiterhin Elfter, dennoch bedeutet der dritte Saisonsieg einen Befreiungsschlag.

"Es ist nur eine Frage des Selbstvertrauens. Nach den zuletzt schwächeren Ergebnissen war kein Selbstvertrauen da. Mit diesem Sieg wird es zurückkommen", macht sich Manager Hoeneß nun Hoffnungen auf einen Aufwärtstrend.

Auch Klinsmann sieht das Team "auf dem richtigen Weg, uns in der Bundesliga nach oben zu orientieren" und bläst trotz der langen Wartezeit von 86 Minuten sowie ausgemachter "Verbesserungsmöglichkeiten" nach dem Arbeitssieg zum Angriff: "Jetzt gehen wir in englische Wochen. Da ist es wichtig, dass man eine Serie mit einem Auswärtssieg startet."

Tim Tonner