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Was lange währt: Einer der zahllosen Antritte von Marco Reus (Nr. 11) endete im 1:0 für Dortmund. Nach dem Foul von Dominik Stahl (l.)... (© Imago)
Was lange währt: Einer der zahllosen Antritte von Marco Reus (Nr. 11) endete im 1:0 für Dortmund. Nach dem Foul von Dominik Stahl (l.)... (© Imago)

Alu-Festspiele: BVB erzwingt das Glück

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München - Kuba, Latte. Reus, Pfosten. Reus, Latte. Und dazu immer wieder Kiraly. 2:40 (!) Torschüsse, zwischendurch fast 80 Prozent Ballbesitz, 1:18 Ecken. Aber Borussia Dortmund ließ sich nicht verrückt machen und steht nach dem hart erkämpften 2:0-Sieg nach Verlängerung bei 1860 München im Achtelfinale des DFB-Pokals. Erneut wurde das große Manko aber überdeutlich: die Chancenverwertung.

"Die Chancenverwertung hat gegen Nürnberg auch schon nicht gestimmt"

"Das Einzige, was wir uns vorwerfen können, ist, dass wir nicht früher das Tor gemacht haben", meinte Nuri Sahin. Dass es "keinen verdienteren Sieger als uns" gibt, darin waren sich nach der Partie beim ultradefensiv eingestellten Zweitligisten ohnehin alle einig. "Wir wollten den Borussen keinen Raum geben, sonst wären wir abgeschossen worden", erklärte 1860-Coach Friedhelm Funkel seine Beton-Taktik. Und sie wirkte: Dortmund tat sich schwer und versäumte es bei den wenigen guten Gelegenheiten mehrfach, den aufopferungsvoll fightenden Löwen früher Herr zu werden.



"Die Chancenverwertung hat gegen Nürnberg auch schon nicht gestimmt", erinnerte Jonas Hofmann, der bei der Vorbereitung des 2:0 durch Henrikh Mkhitaryan erneut als Joker glänzte. "Wir hatten nicht so viele Hundertprozentige und haben viel um den Sechzehner gespielt. Dann hat der letzte Pass gefehlt."

Und wenn dieser dann doch mal kam, waren eben Pfosten oder Latte im Weg - oder die Borussen sich selbst. Wie im Fall von Robert Lewandowski. Kevin Großkreutz spielte den Stürmer-Star in der 56. Minute perfekt frei, Lewandowski musste nur noch einschieben. Doch der unglücklich agierende Pole, der schon in der ersten Halbzeit beim Schiedsrichter lamentierte, scheiterte. Und das im Stadion seines künftigen Arbeitgebers, wie er nach der Partie bestätigte.

Lewandowski bestätigt: Wechsel im Januar offiziell



Lewandowski bejahte die konkrete Frage, ob er am 2. Januar sagen könne, dass er zum FC Bayern gehen werde. "Offiziell kann ich erst etwas im Januar sagen. Wir müssen noch ein bisschen warten", sagte der Angreifer. Und Manager Michael Zorc stellte klar: "Zum 30. Juni 2014 ist er frei und kann das machen, was er will."

Was sich lange angedeutet hat, wird also Realität. Im Moment hilft Lewandowski aber noch dem BVB bei der Titeljagd - so wie vor dem 1:0. Da war der Pole dann doch hellwach, schickte Marco Reus per Doppelpass in den Sechzehner, wo Dominik Stahl diesen von den Beinen holte. Und Pierre-Emerick Aubameyang verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (105.).

"Die beiden Tore waren dann in ihrer Entstehung und Vollendung klasse", resümierte Jürgen Klopp: "Ich hätte sie nur gerne während der regulären Spielzeit gesehen."

Reus überragt - Bender genießt



So musste Dortmund vor der "gigantischen Kulisse", wie 1860-"Stürmer" Benny Lauth schwärmte, eben immer wieder anlaufen. Elf der 40 Torschüsse feurte der überragende Reus ab, ein Treffer blieb dem emsigen Nationalspieler aber verwehrt. "Wir wissen auch, dass wir viel besser spielen können", monierte Reus.

"Das haben wir uns selbst eingebrockt", war auch das kritische Fazit von Sven Bender. Der ehemalige Löwe genoss seine Auswechslung gegen Hofmann dennoch in vollen Zügen, als er von allen 71.000 Zuschauern mit Standing Ovations gefeiert wurde. "Von beiden Fan-Lagern beklatscht zu werden, passiert einem nicht alle Tage", erklärte Bender im Interview.

Dank Friends Trikot: Klopp startklar für die Wiesn



Rückkehrer Bender war happy, und Klopp letzlich auch: "Nach dem 'Wie' fragt keiner mehr. Alles gut." Und das sowohl für die unterlegenen Löwen, deren Rekordkulisse das Team dennoch feierte, als auch für den Sieger BVB, der in den Englischen Wochen zunächst Freiburg, dann Marseille empfängt. Ob da noch Zeit für das Oktoberfest bleibt? Klopp sicherte sich direkt nach Schlusspfiff jedenfalls das Wiesn-Trikot von TSV-Angreifer Rob Friend. Klopp: "Ich finde es cool, dass auf dem Trikot 'Freund' steht. Bisher hatte ich kein Oktoberfest-Outfit, jetzt kann ich damit auf die Wiesn gehen. Außerdem finde ich das Trikot einfach gelungen. Rob ist auch der einzige, der ungefähr meine Statur hat."

Der Coach, der in Marseille noch gesperrt ist, konnte also schon wieder scherzen. Kurz davor, nach dem 2:0, hatte sein Team in Überzahl schon aktiv "mit dem Auslaufen begonnen" (Klopp). Aubameyang traf dabei per Freistoß noch die Latte - einen passenderen Abschluss hätte es für diesen Abend kaum geben können.

Aus München berichtet Christoph Gschoßmann