Alexander Nübel vom FC Schalke 04 im Interview: "Wir waren besser – das hat man gesehen"
Der FC Schalke 04 war beim 0:0 im Revierderby am 9. Spieltag über weite Strecken das bessere Team - und wenn es doch mal brenzlig wurde, war Torwart Alexander Nübel zur Stelle. Im Interview spricht der 23-Jährige über die Partie und die Entwicklung der Königsblauen.
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Frage: Alexander Nübel, muss Schalke nach dem 0:0 im Revierderby sogar etwas enttäuscht sein von dem Ergebnis? Schalke hatte die besseren Chancen.
Alexander Nübel: Wir dürfen sicher ein wenig enttäuscht sein. Aber wir dürfen auch zufrieden sein, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben. Wir haben in der ersten Halbzeit zwei sehr gute Chancen gehabt. Und wir haben am Ende zu Null gespielt. Natürlich hätten wir das Spiel auch gewinnen können. Wir waren besser – das hat man gesehen.
Frage: Die Statistik weist für den BVB unter anderem die bessere Zweikampfquote und mehr Ballbesitz aus – hat es sich auf dem Platz anders angefühlt?
Nübel: Ich hatte in der Tat auf dem Platz einen anderen Eindruck. Vor allem in der ersten Halbzeit sind wir sehr gut ins Spiel gekommen und waren sehr griffig. Wir sind immer direkt da mit unseren Zweikämpfen. Dortmund hat keine echte Chance gehabt, auch in der zweiten Halbzeit nicht. Da war auch keiner im Strafraum, der das Ding hätte reinmachen können. Wir haben aber auch als Mannschaft sehr gut verteidigt. Da verwundern mich diese Zahlen doch etwas.
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Frage: Hatten Sie keine Sorgen, dass es am Ende doch noch schief gehen könnte? Dortmund hat in der letzten Viertelstunde gedrückt.
Nübel: Bedenken hatte ich trotzdem keine. Dortmund hat dann mehr gespielt. Man darf auch nicht vergessen, dass sie natürlich Qualität haben. Und man hat auch gesehen, wen den BVB in der zweiten Halbzeit noch einwechseln konnte mit Hazard und Brandt. Aber Bedenken hatte ich trotzdem nicht.
Frage: War das Schalker Problem nicht nur in diesem Spiel, dass es der Mannschaft an Stürmertoren mangelt?
Nübel: Wir sind eine Mannschaft und jeder ist für jeden da. Da ist es egal, ob der Stürmer trifft oder der Innenverteidiger. Das spielt keine Rolle.
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Frage: Aber schon in der Vorwoche in Hoffenheim waren die Chancen da, aber die Tore für Schalke sind nicht gefallen.
Nübel: Wir haben uns aber weiterentwickelt. Gegen Hoffenheim haben wir in der zweiten Halbzeit noch zwei Treffer kassiert, das ist uns dieses Mal nicht passiert. Das sehe ich sehr positiv, weil wir zu Null gespielt haben. Dass wir das Tor nicht gemacht haben, war natürlich trotzdem bitter. Latte, Innenpfosten - da haben nur ein paar Zentimeter gefehlt. Mit etwas Glück wäre der Ball rein gegangen statt zweimal ans Aluminium. Es ist sehr schade, weil wir überlegen waren. Wir waren die dominante Mannschaft.
Frage: Schalke hatte eine gute Ballkontrolle, hat aber hinten durchaus risikoreich agiert. Das wirkte nicht immer ungefährlich.
Nübel: Ein, zwei Bälle waren auch von mir nicht gut gespielt. Das fing dann schon hinten bei mir an und das waren ein, zwei Szenen, die auch weh tun. Zum Glück ist daraus nichts passiert. Aber man darf nicht vergessen, dass wir ja Fußball spielen wollen. Das hat man auch in den letzten Wochen gesehen. Und es ist egal, wer vor uns steht und wer der Gegner ist – wir wollen gegen Paderborn Fußball spielen und wir wollen genauso gegen Dortmund Fußball spielen. Es ist also auch ein Ausdruck von Selbstvertrauen, wenn wir versuchen, hinten so heraus zu spielen.
Frage: Schalke hat wieder gut gespielt, auf der anderen Seite aber jetzt auch seit drei Spielen nicht mehr gewonnen. Wie schätzen Sie insgesamt die aktuelle Situation für Schalke ein?
Nübel: Sehr positiv, weil wir uns spielerisch in den letzten Wochen weiterentwickelt haben. Wir haben auch in Hoffenheim ein gutes Spiel gemacht, sind dann aber nicht klug genug gewesen. Da haben wir uns jetzt im Derby gegen Dortmund auch schon weiterentwickelt. Deswegen sehe ich unsere Entwicklung absolut positiv und auch die Stimmung ist sehr positiv.
Aus Gelsenkirchen berichtet Dietmar Nolte
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