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Daniel van Buyten war am letzten Vorrundenspieltag gegen Hertha mit dem Kopf erfolgreich. Auch Roel Brouwers und Maik Franz trafen
Daniel van Buyten war am letzten Vorrundenspieltag gegen Hertha mit dem Kopf erfolgreich. Auch Roel Brouwers und Maik Franz trafen

Abwehrrecken als Tormaschinen

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Hinten abräumen, vorne treffen: Selten zuvor waren Bundesliga-Verteidiger so torgefährlich wie in der abgelaufenen Hinrunde.

Ein Blick auf die Torjägerliste genügt: Mit Roel Brouwers (Borussia Mönchengladbach), Maik Franz (Eintracht Frankfurt) und Daniel van Buyten (FC Bayern München) tummeln sich drei Abwehrrecken auf Positionen, die sonst nur von Mittelfeldspielern und Stürmern besetzt sind.

Van Buyten mit beeindruckender Bilanz

Während Brouwers und Franz bereits fünf Mal einnetzten, war der Bayern-Abwehrchef in der Bundesliga vier Mal zur Stelle. Zusammen mit DFB-Pokal und Champions League kommt van Buyten sogar auf sieben Tore - eine Bilanz, die einige Stürmer vor Neid erblassen lässt.

Der Vergleich mit den Zahlen der Vorsaison verdeutlicht das ungewohnte Phänomen: Neven Subotic hatte am Ende der Spielzeit nur einen Treffer mehr auf dem Konto als Brouwers und Franz bereits nach der diesjährigen Hinrunde. Mit vier Treffern waren Bayern-Verteidiger Martin Demichelis und Felipe Santana (Dortmund) daneben die torgefährlichsten Abwehrspieler der vergangenen Spielzeit.

Franz mit größerem Sturmdrang

Wie lässt sich der größere Offensivdrang der Hintermänner erklären? Bei Franz dürfte ein Positionswechsel verantwortlich sein. In seiner neuen Rolle als Außenverteidiger nutzt der Ex-Karlsruher die größeren Möglichkeiten, sich im Offensivspiel einzuschalten - und das sehr erfolgreich.

Wenn Franz, dem zuvor nie mehr als zwei Treffer pro Spielzeit gelangen, im gegnerischen Strafraum auftaucht, schrillen die Alarmglocken. Der 28-Jährige weist eine Chancenverwertung von 50 Prozent auf - kein Verteidiger im Oberhaus hat eine bessere Quote. Auch die Schussgenauigkeit (80 Prozent) von "Iron Maik" wird von keinem Abwehrspieler übertroffen. Dabei vernachlässigt er keineswegs seine primären Pflichten: Mit 65 Prozent gewonnener Zweikämpfe am Ball hat Franz die beste Quote aller Frankfurter.

Brouwers als Eckenspezialist

Gemeinsam mit dem Eintracht-Spieler ist Brouwers der torgefährlichste Verteidiger der Liga. Im Gegensatz zu Franz beschränkt sich der Gladbacher Schlaks aber darauf, seinen Offensivdrang bei Standards auszuleben. So fielen sämtliche fünf Treffer des Borussen im Anschluss an Eckbälle. In seiner ersten Bundesligasaison im Vorjahr hatte Brouwers, der zurzeit sogar Top-Torjäger der "Fohlen" ist, nur zwei Treffer erzielt.

Dabei stellt der 28-Jährige sein Licht meist unter den Scheffel - wie beim zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Leverkusen: "Ich stand heute einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort."

Auch sein Innenverteidiger-Kollege Dante kam bereits auf zwei Tore in der Hinrunde - jeweils erzielt nach einer Ecke. Die beiden sind nebenbei auch die besten Zweikämpfer der Gladbacher.

Van Buyten mit starkem Zweikampfwert

Auch van Buyten spielt seine wohl beste Saison im Bayern-Dress. Nach 17 Spieltagen hatte der Belgier noch nie so viele Bundesligatreffer auf dem Konto wie aktuell und ist damit viertbester Torjäger der Münchner.

Erst zwei Mal gelangen ihm mehr Treffer in einer Spielzeit (acht Tore 2002/03 bei Olympique Marseille und fünf Tore 2004/05 beim Hamburger SV). Hinten lässt van Buyten fast nichts anbrennen: Mit einer Zweikampfquote von 68 Prozent hat er den besten Wert aller Bayern-Spieler vorzuweisen.

Die Rückrunde wird zeigen, ob sich der Trend der torgefährlichen Abwehrspieler bestätigt. Es spricht jedenfalls nichts dagegen, dass Franz, Brouwers und van Buyten auch in der Rückrunde ihre Rollen tauschen und sich hin und wieder vom Toreverhinderer zum Torschützen verwandeln.

Johannes Fischer