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Im Training bleibt für die Hertha-Spieler viel zu tun. Seit acht Spielen warten die Berliner inzwischen auf einen Sieg
Im Training bleibt für die Hertha-Spieler viel zu tun. Seit acht Spielen warten die Berliner inzwischen auf einen Sieg

Abstiegsangst in der Hauptstadt

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Berlin - Ganz unterschiedlich reagierten die Profis von Hertha BSC auf die 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV. Während Torschütze Pierre-Michel Lasogga mit hängendem Kopf in die Kabine schlich und nicht nach links oder rechts schaute, war es angebracht dem laut fluchend in den Kabinentrakt stapfenden Keeper Thomas Kraft aus dem Weg zu gehen.

Der Schock über die zweite Niederlage im zweiten Spiel nach der Winterpause und acht sieglosen Spielen in Folge in der Liga saß tief und hinterließ ratlose Spieler.

Die verflixte erste Halbzeit

Wie Fabian Lustenberger: "Wenn wir wüssten, woran es liegt, dass wir immer nur eine Halbzeit auf hohem Niveau spielen, würden wir es abstellen", so der Mittelfeldspieler. "Wir müssen dahin kommen, 90 Minuten konstant zu spielen."

Mit diesem Problem haben die Berliner bereits die gesamte Saison über zu kämpfen. Sieben ihrer 20 Punkte holten die Hauptstädter, indem sie in Hälfte zwei ein Pausen-Resultat noch umdrehen konnten.

"Das kann zuhause nicht sein"

Dass die Berliner "nicht zum ersten Mal die erste Halbzeit verschlafen" haben, sah auch Team-Kollege Andreas Ottl so. "Wir haben zwei verschiedene Halbzeiten gespielt. In der ersten Hälfte haben wir es nicht geschafft als Mannschaft Druck zu machen. Es waren immer nur einzelne Spieler", vermisste der Ex-Bayern-München-Profi mannschaftliche Geschlossenheit.

Noch einen Schritt weiter ging Andre Mijatovic. "Das war nichts in der ersten Halbzeit. Wir waren ängstlich, hatten keinen Mumm. Das kann zuhause nicht sein."

"45 Minuten reichen nicht"

Zwar konnte der Kapitän dem Spiel noch etwas Positives abgewinnen, denn "die letzten 30 Minuten geben uns Hoffnung für die nächsten Spiele", doch das sei natürlich zu wenig. "In der Bundesliga musst du über 90 Minuten Leistung bringen, 45 Minuten reichen nicht."

Diese Schwäche gelte es schnell abzustellen, denn "wenn wir so spielen wie in der ersten Hälfte, ist der Abstieg nicht zu verhindern", warnt der 32-jährige Innenverteidiger.

Skibbe spricht von Abstieg

Das sieht auch Michael Skibbe so. "ich bin sehr enttäuscht. Was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war weit unter Liga-Niveau. Da haben wir das Spiel verschenkt", gab der 46-Jährige zu.

War der Neu-Trainer bei Amtsantritt vor gut einem Monat noch davon überzeugt, dass die Mannschaft "nichts mit dem Abstieg zu tun" haben würde, musste er diese Einstellung bereits nach zwei Spielen unter seiner Führung revidieren.

"Nicht bundesligareif"

"So wie wir in der ersten Hälfte aufgetreten sind, sind wir nicht bundesligareif. Wir befinden uns im Abstiegskampf", so Sibbe.
Für die kommenden Aufgaben vor eigenem Publikum gegen Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal "müssen wir das Positive aus der zweiten Halbzeit mitnehmen."

"Die nächsten Heimspiele wollen wir gewinnen, das müssen wir uns jetzt im Training erarbeiten", hakte Ottl die Partie ab, bevor er seinen Mitspielern in die Kabine folgte.

Sorgen vor Hannover-Spiel

"Das wird nicht einfach", so Skibbe besorgt. Mit Christoph Janker, der mit einem Jochbeinbruch ausgewechselt wurde, Andre Mijatovic und Christian Lell, die im Spiel gegen den HSV die fünfte Gelbe Karte sahen sowie dem langzeitverletzten Maik Franz fehlen dem Trainer gegen Hannover 96 gleich vier Defensiv-Spieler.

Außerdem wird der zuletzt schmerzlich vermisste Spielgestalter und Top-Torschütze Raffael wegen einer Rot-Sperre auch gegen die Niedersachsen fehlen.

Viel Arbeit für Skibbe um am Samstag gegen Europa-League-Starter eine weitere Enttäuschung und damit den endgültigen Fehlstart in die Rückrunde zu verhindern.

Aus Berlin berichtet Jürgen Blöhs