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Nach 96 Tagen gelingt Mirko Slomka mit Hannover endlich wieder ein Sieg
Nach 96 Tagen gelingt Mirko Slomka mit Hannover endlich wieder ein Sieg

96 erleichtert, aber nicht euphorisch

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Hannover - 1:2, 2:2, 1:4, 1:1, 1:1, 0:0, 1:1, 0:0. So die Ergebnisse von Hannover 96 in den letzten acht Ligaspielen. Seit dem 2:1 über Rekordmeister Bayern München am 23. Oktober mussten Fans und Verein über ein Vierteljahr auf einen Sieg warten. Im heimischen Stadion ist Hannover zwar neben Borussia Mönchengladbach als einziges Team noch ungeschlagen, aber bis zum Spiel gegen den 1. FC Nürnberg gab es auch nur in vier von neun Partien Siege zu feiern.

Entsprechend klar die Ansage von Mirko Slomka vor dem Spiel gegen den "Club": "Wir wollen die Serie der Unentschieden beenden und einen 'Dreier' landen." Die Mannschaft tat dem Trainer den Gefallen und siegte vor den Augen von Christoph Daum, dem Trainer von Europa-League-Gegner FC Brügge, 1:0 durch den zehnten Saisontreffer von Mohammed Abdellaoue in der 18. Minute.

Gewohnte Aufstellung, neue Taktik

An der Aufstellung hatte Slomka wieder einmal nichts geändert. Lediglich Mario Eggimann tauchte ungewohnt in der Anfangsformation auf. Der Schweizer vertrat den etatmäßigen Innenverteidiger Karim Haggui, der mit der tunesischen Nationalmannschaft ebenso beim Afrika-Cup weilt wie der Didier Ya Konan mit der Auswahl der Elfenbeinküste. Aber der Top-Torschütze der vergangenen Saison hat nach seiner Verletzung noch nicht zu alter Form zurückgefunden und findet sich eh meist auf der Bank wieder.

Taktisch traten die 96er dagegen ungewohnt offensiv auf. Von Beginn an machten die "Roten" Druck nach vorn und hatten erstmals in der Saison nach zehn Minuten vier Eckstöße auf dem Konto. Am Ende beendeten die Hannoveraner eine überraschende Negativ-Serie. Das 1:0 über Ex-Trainer Dieter Hecking war der erste Sieg der Saison in einem Spiel, in dem die Niedersachsen mehr Ballbesitz als der Gegner hatten.

"Verdient gewonnen"

"In der ersten Halbzeit haben wir schnell kombiniert und den Ball laufen lassen", beschrieb Emanuel Pogatetz die Partie. In Hälfte zwei konnten die Niedersachsen den Druck nicht aufrecht erhalten und entschloss sich zur erfolgreichen Kontertaktik zurückzukehren. "Die Konter hätten wir besser ausspielen können", vermisste der Österreicher allerdings Konzentration beim entscheidenden letzten Pass.

"Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir verdient gewonnen", so Pogatetz, der mit dem Rückrundenauftakt "sehr zufrieden" ist. "Wir haben zwei Mal zu null gespielt. Das gibt Selbstvertrauen", freute sich der Innenverteidiger, "für die Liga und auch für die Europa League".

"Bis zum Tor war es ein sehr gutes Spiel von uns", analysierte Torschütze Abdellaoue. Nach so langer Zeit mal wieder einen "Dreier" zu landen, sei "ein sensationelles Gefühl. Dafür haben wir hart gearbeitet und sind dafür belohnt worden." Und der Torjäger ist sicher, dass "wir noch viel stärker werden."

Sergio Pinto schließt sich seinem Team-Kollegen an. "Ich war mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden", so der Mittelfeldmotor, sieht aber noch viel Luft nach oben. "Ich kann mir nicht erklären, warum wir am Ende noch zittern mussten. Daran müssen wir arbeiten."

"Gefährlich, über Europa zu reden"

Mit nun 27 Punkten halten die 96er als Siebter Anschluss an die Europapokalplätze. Doch auch wenn es "sehr wichtig war, mal wieder einen 'Dreier' zu machen", warnt Slomka vor Euphorie: "Es ist sehr gefährlich, Europa als Ziel zu formulieren. Wir haben zwei schwere Auswärtsspiele vor uns - wenn wir da weiter ohne Gegentore rausgehen, können wir darüber reden."

Nach den Spielen in Berlin und Mainz ist der 44-Jährige bereit, über Saisonziele zu reden. Neben der Null wäre Slomka am kommenden Wochenende über einen Treffer in Berlin "sehr glücklich". Es wären seit den Spielen gegen Hoffenheim und in Nürnberg zum Saisonauftakt endlich mal wieder zwei Siege in Folge für den Europa-League-Starter.

Vorfreude auf neuen Stürmer

Mit Mame Biram Diouf von Manchester United kommt ein erfahrener Angreifer, den Abdellaoue bereits aus Norwegen kennt: "Ich habe gegen Diouf in Norwegen gespielt. Er ist ein sehr starker Spieler, und es ist sehr wichtig, dass wir für die lange Saison noch Verstärkungen bekommen. Dass er auch in auch in der Europa League spielen kann, ist perfekt."

96-Trainer Slomka freut sich auf den Neuzugang: "Ich bin froh, dass wir mit Mame Diouf eine zusätzliche Alternative für den Angriff haben. Für uns wird es nun darum gehen, ihn schnell zu integrieren, damit er uns bei den bevorstehenden Aufgaben in der Bundesliga und in der Europa League helfen kann."

96-Kapitän Steven Cherundolo sieht keine Integrationsprobleme für den bisherigen ManUnited-Profi: "Jeder Spieler, der die Mannschaft verstärkt, ist herzlich willkommen und wird schnell integriert werden. Die sportliche Leitung hat es in den vergangenen ein bis zwei Jahren auch verstanden, charakterstarke Spieler zu holen."

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs