Dortmund, Union und Frankfurt bleiben den Bayern auf den Fersen - © DFL/Getty Images/Imago
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19. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Borussia Dortmund, Union Berlin und Eintracht Frankfurt bleiben an den wieder erfolgreichen Bayern dran, Bochum setzt seinen Aufwärtstrend fort - die Themen des 19. Spieltags.

1) Die Bayern melden sich mit einem Sieg zurück

Da ist er endlich: Der erste Bundesliga-Sieg 2023 für den FC Bayern München! Der Rekordmeister erwischte einen Top-Start gegen den VfL Wolfsburg, führte nach 19 Minuten bereits mit 3:0 bei den Niedersachsen. Kingsley Coman schnürte einen Doppelpack (9.,14.), Thomas Müller legte nach (19.). Mit nun 427 Bundesliga-Spielen holte der Ur-Bayer den "Bomber" Gerd Müller ein. Kein Feldspieler kam öfter in der Bundesliga für die Bayern zum Einsatz (nur die beiden Torhüter Sepp Maier und Oliver Kahn).

Die Trainerstimmen zum Bundesliga-Wochenende

Sein erstes Bundesliga-Spiel, und dann auch direkt in der Startelf, bestritt Joao Cancelo. Der Portugiese bereitete, wie bereits im Pokal gegen Mainz unter der Woche, einen Treffer vor: Eine Maßflanke des Rechtsverteidigers landete bei Coman, der mit einem Volley dann sehenswert das 2:0 machte.

Für den ersten Dreier des Jahres mussten die Bayern aber ordentlich arbeiten: Nach den drei schnellen Treffern verkürzt erst Wolfsburg auf 1:3, dann flog auch noch Joshua Kimmich mit Gelb-Rot vom Platz. Doch auch zu zehnt ließen die Bayern nicht nach, Jamal Musiala gelang mit dem 4:1 sein zehnter Bundesliga-Treffer in dieser Saison. Der 4:2-Sieg dürfte dem FCB das dringend benötigte Selbstvertrauen geben: Kommenden Samstag geht es gegen die formstarken Bochumer, in neun Tagen wartet das Achtelfinal-Hinspiel bei Paris Saint-Germain in der Champions League.

2) Haller feiert emotionales Tor

Kurz nach dem Abpfiff hatte sich Sebastien Haller schon wieder ein wenig gefangen. Doch die großen Emotionen sprudelten dennoch aus dem Franzosen heraus: "Für mich ist das der größte Tag. Auf dieses Tor habe ich seit dem ersten Tag gewartet." Sechs Monate nach seiner Hodenkrebs-Diagnose hatte der Stürmer erstmals für Borussia Dortmund in einem Pflichtspiel getroffen – und den BVB damit beim 5:1 gegen den Sport-Club Freiburg auf die Siegerstraße geführt. "Du fliegst, du bist auf einer Wolke – und das ganze Stadion war unter Feuer. Das sind unvergessliche Momente", gab Haller einen Einblick in seine Gefühlswelt.

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Es war der große emotionale Moment in einem phantastischen Spiel der Borussia. Alle Mitspieler stürmten zu Haller, die Dortmunder Südtribüne bebte, nachdem der Stürmer per Kopf das 3:1 erzielt hatte. Für den BVB war es die Vorentscheidung im Duell mit den zuvor punktgleichen Freiburgern. Und der nächste Schritt im Versuch, nach ganz oben in der Tabelle vorzudringen. Vier Siege haben die Dortmunder jetzt im Jahr 2023 eingefahren, in vier Spielen. Dabei hat der BVB satte 13 Tore erzielt, kein anderes Bundesliga-Team ist aktuell so gut drauf. Und mit einem wieder voll genesenen Goalgetter Haller und dem nach 140 Tagen Verletzungspause zurückgekehrten Kapitän Marco Reus könnte die Borussia in den kommenden Wochen sogar noch besser werden.

Mit nun 37 Punkte ist Dortmund auf jeden Fall wieder voll dabei. "Wir sind dran, das war unser Ziel", meinte Kehl grinsend: "Es lohnt sich zu rechnen, wohin das führen könnte."

3) Union Berlin als (zwischenzeitlicher) Tabellenführer

Nach dem Abpfiff gab es kein Halten mehr: "Spitzenreiter, Spitzenreiter", skandierten die Fans des 1. FC Union Berlin von den Rängen im Stadion An der Alten Försterei. Soeben hatten die Köpenicker den 1. FSV Mainz 05 mit 2:1 geschlagen. Mit diesem Dreier bauten die "Eisernen" ihre Heimserie aus: 15 Spiele sind die Hauptstädter nun schon im eigenen Stadion nicht mehr bezwungen worden.

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"Wir genießen den Moment“, sagte Kapitän Christopher Trimmel nach der Partie. "Wir wollen so lange wie möglich oben bleiben, aber vom deutschen Meister sprechen wir nicht." Zumindest nicht die Spieler, die Fans sangen während des Sky-Interviews jedoch minutenlang "Deutscher Meister wird nur der FCU!" 39 Zähler haben die Köpenicker nun gesammelt, das Saisonziel – 40 Punkte und der Klassenerhalt – sollte in naher Zukunft abgehakt werden können.

"Sie stehen nicht umsonst da vorne", sagte der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt nach dem Spiel und zollte den kampfstarken und defensiv überragend agierenden Berlinern Respekt. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus", schickten die Fans des FCU einen Gruß an den FCB. Bis die Spieler diesen Wunsch aber in die Tat umsetzen können, dauert es noch eine Weile: am 26. Februar sind die Köpenicker dann zu Gast bei den Bayern. Auch, falls Union dann nicht mehr Tabellenführer sein sollte: Es wird ein absolutes Topspiel werden.

4) Kolo Muani auch von Hertha BSC nicht zu stoppen

Die Fans von Eintracht Frankfurt kamen am Samstagnachmittag aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. "Kolo, Kolo, Kolo" sangen sie im Stadion auf den 90er-Hit "No Limit" der Eurodance-Gruppe "2 Unlimited". "There’s no limit" lautet eine Textzeile in diesem Song, die aktuell zu Frankfurts Stürmer Randal Kolo Muani nicht besser passen könnte. Der Franzose gab gegen Hertha BSC die meisten Torschüsse auf dem Platz ab (drei), gewann und bestritt die meisten Zweikämpfe (16 von 35) und schnürte seinen ersten Doppelpack für Eintracht Frankfurt. Er baute damit seine Führung in der ligaweiten Scorer-Liste aus (neun Tore, zehn Torvorlagen).

Die Tabelle der Bundesliga

Insgesamt traten die Hessen wieder einmal dominant auf und spielten vor allem in der ersten Halbzeit den Tempofußball, der sie in dieser Saison so stark macht. Dazu kam wieder einmal die hohe Effizienz vor dem Tor, denn Kolo Muanis Tor und auch Aurelio Butas Distanzschuss zum 3:0 (90. +4) waren drei der vier einzigen Abschlüsse, die direkt auf das Berliner Tor kamen. Ähnlich, aber nicht ganz so gewaltig wie Kolo Muani, hat Frankfurts Flügelspieler eine tolle Torquote. Seine zwei Bundesliga-Torschüsse landeten beide im Netz - schon im letzten Heimspiel gegen Schalke erzielte er in der Nachspielzeit den 3:0-Endstand.

Für Trainer Oliver Glasner läuft es also weiterhin sehr gut. Der 3:0-Sieg war für ihn der 50. als Bundesliga-Trainer und die längste Serie des Österreichers, denn Frankfurt hat keins der letzten sieben Bundesliga-Spiele verloren (vier Siege, drei Unentschieden). Nun geht es für die Hessen im DFB-Pokal-Achtelfinale ins Duell mit Darmstadt 98, wo sie den Erfolg weiter hochhalten wollen.

5) Der VfL Bochum setzt seinen Aufwärtstrend fort

Der VfL Bochum hat die TSG Hoffenheim mit 5:2 (3:0) aus dem eigenen Stadion gefegt und damit das 2:5 gegen Mainz 05 am 18. Spieltag wieder gutgemacht. Und es war durchaus ein Sieg der Superlative aus Sicht der grauen Maus aus dem Ruhrgebiet, die langsam aber sicher immer mehr aus ihrer Tristesse herauskommt. Denn Bochum feierte den fünften Heimsieg in Folge - so viele Erfolge hat keine andere Mannschaft in diesem Zeitraum vorzuweisen. Und selbst Rekordmeister Bayern München kommt nicht auf mehr Siege auf eigenem Rasen. Unter dem neuen Trainer Thomas Letsch ist der VfL daheim ungeschlagen.

Die Zahlen zum 19. Spieltag

Die Fans kamen während der 90 Minuten kaum aus dem Feiern wieder raus. Zunächst freuten sie sich, dass Torhüter Manuel Riemann sein 50. Bundesliga-Spiel absolvierte. Außerdem sangen sie Philipp Förster ein Ständchen, denn der feierte an diesem Nachmittag Geburtstag und wurde 28 Jahre alt. Er selbst machte sich wohl das schönste Geschenk, als er in der 30. Minute das 2:0 seiner Farben erzielte. Zuvor hatte Philipp Hofmann Bochum in Führung gebracht (22.).

Der Gastgeber überzeugte auf ganzer Linie. Noch vor der Pause legte Takuma Asano das 3:0 nach (40.) und stellte die Weichen auf Sieg. Selbst als Hoffenheim nach der Pause zwei Mal wieder rankam durch Christoph Baumgartner (49.) und Munas Dabbur (77.), hatte das Letsch-Team mit Erhan Masovic (69.) und Moritz Broschinski (83.) die richtigen Antworten parat. Am Ende konnten Mannschaft und Fans nicht nur den verdienten Erfolg feiern, sondern auch das 1000. Heimtor in der Bundesliga-Historie. Ein rundum gelungener Nachmittag für den VfL Bochum, also.