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Der BVB präsentiert den Hashtag #WeRemember am 19. Spieltag auf dem Trikot - © Lukas Schulze/Bundesliga
Der BVB präsentiert den Hashtag #WeRemember am 19. Spieltag auf dem Trikot - © Lukas Schulze/Bundesliga
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Nie wieder ist jetzt! 20. "Erinnerungstag im deutschen Fußball"

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"Nie wieder ist jetzt": Unter diesem Motto gedenkt der deutsche Profifußball rund um den 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, der Opfer des Nationalsozialismus.

Seit 20 Jahren beteiligen sich die DFL sowie die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga am "Erinnerungstag im deutschen Fußball" im Zusammenspiel mit der Initiative "!Nie Wieder".

Nachdem die Clubs schon am 19. Spieltag mit  zahlreichen Aktionen auf den Erinnerungstag aufmerksam gemacht haben, wird das Engagement auch am 20. Spieltag - damit alle Clubs im Rahmen der Kampagne ein Heimspiel absolviert haben - fortgesetzt. Aus aktuellem Anlass wird auch das Thema Antisemitismus in den Vordergrund gerückt.

Spätestens seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gilt: Nie wieder ist jetzt! Nicht nur, weil an diesem Tag das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust verübt wurde. Sondern auch, weil heute – wie damals – die Zugehörigkeit von Jüdinnen und Juden zu unserer Gemeinschaft auch hier in Deutschland in Frage gestellt wird.

Antisemitismus greift rasant um sich. Er äußert sich durch Hate Speech in den sozialen Medien, durch Hass auf den Straßen, durch Drohungen und Angriffe gegen Menschen und Institutionen. Auch vor dem Fußball macht diese Entwicklung nicht halt. Jüdische Vereine können mancherorts nicht mehr in Sicherheit ihre Spiele austragen.

#WeRemember beim Spiel 1. FC Heidenheim gegen Borussia Dortmund - IMAGO

Schaut nicht weg, mischt euch ein

In der deutschen Geschichte waren antidemokratische und totalitäre Ansichten immer eng mit Antisemitismus verknüpft. Deshalb ist eindeutig: Wer Jüdinnen und Juden angreift und jüdisches Leben in Deutschland in Frage stellt, attackiert unsere Werte und unsere Demokratie. Daher ruft der deutsche Profifußball in den Stadien und darüber hinaus dazu auf: Schaut nicht weg. Mischt euch ein. Gegen Antisemitismus und für unsere demokratische Gesellschaft.

Zum Erinnerungstag werden rund um den 19. und 20. Spieltag vielfältige Aktionen durchgeführt, darunter Stadiondurchsagen, Banner und Veranstaltungen. "Die DFL ist sich der hohen sozialen und gesellschaftspolitischen Bedeutung des Fußballs bewusst", sagt DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel. "Wie in der DFL-Satzung festgehalten, treten wir gemeinsam mit unseren 36 Clubs für Werte wie Respekt, Toleranz, Solidarität, Fairplay und Völkerverständigung ein und wenden uns gegen jede Form der Diskriminierung. Der Erinnerungstag im deutschen Fußball ist inzwischen in diesem Sinne ein fester Bestandteil unseres Spielkalenders und setzt jedes Jahr ein klares, starkes Zeichen."

Die Teams von Karlsruher SC und SV Wehen Wiesbaden zeigen die wichtige Botschaft - IMAGO/SABRIS_10010915

Engagement gegen alle Formen der Diskriminierung

Die DFL fördert über die Fachabteilung Fanangelegenheiten die stetige Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Fanabteilungen von Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie von Fanprojekten Dabei steht die Arbeit gegen alle Formen der Diskriminierung, auch gegen Rassismus und Antisemitismus, im Fokus. Zuletzt wurde in den Räumen der DFL in Frankfurt am Main ein zweitätiger Workshop zum Thema "Hate Speech & Antisemitismus in den sozialen Medien" durchgeführt.

Über den Pool zur Förderung innovativer Fan- und Fußballkultur (PFiFF) unterstützt die DFL auch finanziell die Erinnerungsarbeit und Bildungsprojekte in zahlreichen Clubs und Fanprojekten, damit diese ihre Vergangenheit und die des deutschen Fußballs nachhaltig beleuchten können. Darüber hinaus werden lokale Spurensuchen in unterschiedlichen Städten angeboten, um die aktive Erinnerungsarbeit zu unterstützen.

In Zusammenarbeit der Organisation what matters organisiert die DFL zudem seit 2015 Bildungsreisen zu den Orten ehemaliger Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager wie Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau. Dadurch wird die Präventionsarbeit in den Clubs gefördert und weitergehend qualifiziert. Die sogenannten Gedenkstättenfahrten sind Ausgangspunkt für individuelle Aufenthalte und Programme von Clubs und Fanprojekten.

Um weiterführende Impulse zu erhalten und ligaübergreifenden Austausch zu ermöglichen, reiste eine Gruppe aus Clubs und DFL vor wenigen Wochen nach London, um an einer Konferenz zur Bekämpfung von Antisemitismus teilzunehmen.

Über all diese Aktivitäten treibt der deutsche Profifußball die Erinnerungsarbeit und sein Engagement für ein friedliches, tolerantes gesellschaftliches Miteinander voran – weit über den "Erinnerungstag im deutschen Fußball" hinaus.

#WeRemember beim Topspiel des 19. Spieltags zwischen Leverkusen und Mönchengladbach - IMAGO/Tim Rehbein/RHR-FOTO

Über den "Erinnerungstag im deutschen Fußball"

Am 27. Januar 2004 unterzeichneten Besucher des Gottesdienstes einen Brief an die DFL und den DFB in der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau. Darin wurde den beiden Organisationen vorgeschlagen, gemeinsam mit den Ideengebenden einen "Erinnerungstag im deutschen Fußball" ins Leben zu rufen, erstmals am Spieltag um den 27. Januar 2005, 60 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz.

Das Netzwerk "!Nie Wieder" besteht heute aus einer Vielzahl an Einzelpersonen, Fangruppen und Fanprojekten, Vereinen, Verbänden und Institutionen insbesondere aus dem Fußball. Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Profifußball mit vielfältigen Aktivitäten, wenn sich der Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit wurden, zum 79. Mal jährt.

Weitere Informationen zur Initiative "!Nie Wieder" gibt es hier!

Auch die Spieler beim Duell zwischen dem FC Augsburg und dem FC Bayern München nehmen an der Aktion teil - Alexander Hassenstein
"Kein Platz für Antisemitismus" macht man in Sinsheim klar - Alex Grimm
In Bremen halten beide Teams gemeinsam das Banner hoch - Joern Pollex
"WeRemember" wird auch in Wiesbaden hochgehalten - IMAGO/Andreas Volz
Vor dem Spiel zwischen Frankfurt und Mainz - Alex Grimm
Die Spieler von Hannover 96 und des 1. FC Nürnberg vor dem Anpfiff - IMAGO/Sportfoto Zink / Daniel Marr
Klare Botschaft im Stadion des Hamburger SV - Oliver Hardt