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Wer behält die Oberhand: Köln oder Schalke? - © DFL Deutsche Fußball Liga
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Brisantes Duell zum Auftakt: Der 1. FC Köln empfängt Aufsteiger Schalke 04 zum West-Schlager

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Den 1. Spieltag der anstehenden Bundesliga-Saison 2022/23 rundet ein echter Kracher ab: der West-Schlager zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Schalke 04, der die Gemüter auf dem Platz und in beiden Fanlagern erhitzt. Während der FC nach dem frühen Pokalaus in Regensburg Wiedergutmachung betreiben will, wird es für den Aufsteiger aus Gelsenkirchen eine erste größere Bewährungsprobe.

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Beim FC Schalke 04 sind sie froh, dass es die kalte Dusche nur im Sanitärbereich des Bremer SV und nicht auf dem Platz gegen den Regionalligisten aus dem Norden gab. Mit dem souveränen 5:0-Pflichtspielauftakt, der ohne Glanz und Gloria auskam, will S04-Cheftrainer Frank Kramer einen "verdienten und ungefährdeten Sieg mitnehmen, und an Sachen arbeiten, um über 90 Minuten überzeugend zu spielen". Ähnlich demütig sieht das einer der Aufstiegshelden und Doppelpacker im Pokal, Dominick Drexler: "Wir sind ohne Gegentor in die zweite Runde eingezogen, wir können viel Gutes mitnehmen." Vorsichtig und demütig tastet sich der Aufsteiger an die Bundesliga-Saison heran.

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Ganz anders erscheint die Stimmungslage beim 1. FC Köln, der nach dem Aus im Elfmeterschießen beim Zweitligisten SSV Jahn Regensburg (3:4) "natürlich sehr enttäuscht ist", wie der ehemalige Schalker Mark Uth konstatiert. Dennoch richtet der 30-Jährige den Blick schon wieder nach vorne: "Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, die zweite Halbzeit hat ganz klar uns gehört. Vielleicht müssen wir vor der Verlängerung das 3:2 machen. Regensburg hat es gut gemacht. Das Elfmeterschießen ist immer eine Lotterie. Wir müssen das Ausscheiden analysieren, werden uns aber auf die Bundesliga fokussieren." Und zwar auf die Königsblauen, gegen die die Rheinländer zuletzt stets eine gute Figur abgaben.

FC-Spieler Dejan Ljubicic erzielt im Pokal gegen Regensburg das 2:2 - IMAGO/Eibner Pressefoto/Heike Feiner/IMAGO/Eibner

Böse Erinnerungen auf der einen Seite, gute auf der anderen

Die Bilanz aus den letzten vier Aufeinandertreffen in der Bundesliga spricht für die "Geißböcke": 1:1, 3:0, 2:1 und 1:0 lauten die Ergebnisse von 2019 bis 2021, davon zwei Heimsiege gegen S04. Auch in den Jahren vor 2019 erwiesen sich die Kölner oft als Stolperstein für Königsblau. Das letzte besonders emotionale Duell fand am 17. Spieltag der Saison 2020/21 statt, als sich Schalke dem FC im Kellerduell nach aufopferungsvollem Kampf per Lucky Punch von Jan Thielmann mit 1:2 geschlagen geben musste. S04 beendete die Hinrunde mit nur sieben Punkten, Köln schöpfte neuen Mut im Abstiegskampf - das Ende ist bekannt.

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Umso schöner aus Sicht der Schalker, dass es nach nur einem Jahr Abstinenz an einem lauern Sommerabend am Sonntag um 17:30 Uhr zu einer neuen Auflage des West-Schlagers im Oberhaus kommt und die Chance auf eine Revanche gegeben ist. Anschauungsunterricht darüber, wie man den FC bezwingt, bietet sich den Profis der Gelsenkirchener mit dem 3:1 der Amateure am 1. Spieltag der Regionalliga West. Aufseiten der Kölner U21 sammelte als einer von sechs Profis immerhin Stürmer Steffen Tigges an seinem Geburtstag nach überstandener Verletzung Spielpraxis.

Luft nach oben auf beiden Seiten

Der 1. FC Köln geht trotz der Pokalniederlage als klarer Favorit in das Spiel mit dem Ruhrgebietsclub. Neun Siege sammelten die Domstädter in der vergangenen Saison im heimischen RheinEnergieStadion. Als Playoff-Teilnehmer zur Europa Conference League hat der FC den Anspruch, Schalke, für das es nach eigener Ansicht in dieser Saison nur um den Klassenerhalt gehen wird, zu schlagen. Doch liegt genau darin womöglich die Gefahr, den West-Rivalen zu unterschätzen? Trotz der sehr ordentlichen zweiten Halbzeit in Regensburg wird somit eine Leistungssteigerung vonnöten sein.

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Denn die Königsblauen haben sich nach einer - zumindest was die Testspiele angeht - durchwachsenen Vorbereitung mit dem Pokalauftritt in Bremen eine breitere Brust zugelegt. S04 stellte früh die Weichen auf Sieg, hatte aber "in der zweiten Halbzeit etwas den Schlendrian drin", wie der ehemalige Kölner Drexler resümierte. "Das werden wir ansprechen und müssen wir abstellen", so der gebürtige Bonner weiter, der nach seinen zwei sehenswerten Volley-Toren zum "Man of the Match" gekürt wurde.

Findet Polter das Zielwasser in Köln?

Während sich Drexler für das Duell mit dem Ex-Verein warmschoss und seine Chancen auf eine Startelfnominierung erhöhte, haderte Neu-Schalker Sebastian Polter nach mehreren verpassten Torchancen - unter anderem ein verschossener Elfmeter - gar nicht erst lange. "Polti wird sich auf jeden Fall ein paar Sprüche anhören müssen", sagte Drexler gegenüber der "WAZ" mit einem Augenzwinkern. Polter selbst nahm seinen Chancenwucher ebenfalls mit Humor, indem er auf seinem Instagram-Kanal schrieb: "Ps: Gibt es in Gelsenkirchen einen Getränkemarkt mit gutem Zielwasser? Frage für einen Freund!".

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Alles halb so schlimm, meint auch Trainer Kramer: „Ich finde es erst einmal wichtig, dass er in diese Situationen gekommen ist. Er hat viel gearbeitet, war aber nicht vom Glück beseelt. Wenn er in den nächsten Wochen die Dinger macht, sind wir alle glücklich." Gegen die Kölner wird der von Bochum gekommene Stürmer in puncto Abschlussqualität eine Schippe drauflegen müssen, so viel ist sicher.

Die Kölner bejubeln den Ausgleich durch Ljubicic - IMAGO/Eibner Pressefoto/Heike Feiner/IMAGO/Eibner

Richtungsweisendes Duell gleich zu Beginn?

Und sollte Polter auch gegen die Rheinländer das Pech am Fuß kleben, könnte Top-Torjäger und ebenfalls Ex-Kölner Simon Terodde nach muskulären Problemen als Torlieferant einspringen. Auch Kapitän Danny Latza könnte für den Bundesliga-Start nach einer Oberschenkelverletzung wieder zur Verfügung stehen. Die Geißböcke müssen derweil auf Uth sowie Verteidiger Timo Hübers verzichten, die nach Blessuren aus dem Pokalspiel in Regensburg nicht rechtzeitig fit wurden.

Die Kapitäne der Bundesliga-Saison 2022/23

Köln gegen Schalke verspricht Brisanz und Emotionen auf und neben dem Platz. Vor allem für die Gäste wird das Spiel zu einer Art Standortbestimmung. Wenn die Königsblauen einen Überraschungscoup in Müngersdorf landen, könnte sie die Aufstiegseuphorie durch die Saison tragen. Gewinnt der FC, womöglich sogar deutlich, würde dies den Rheinländern neuen Auftrieb geben und zugleich die Fans nach der Pokalniederlage zufrieden stimmen. Fest steht: Ein Sieg in diesem traditionsreichen West-Duell ist für beide Clubs und insbesondere die Anhängerschaften unheimlich wichtig. Eine kalte Dusche nach Schlusspfiff käme da für den einen oder anderen vielleicht gerade recht.