Hertha BSC hat den Aufstieg bereits perfekt gemacht - jetzt will das Team mit Pierre-Michel Lasogga sich die Zweitliga-Meisterschaft sichern
Hertha BSC hat den Aufstieg bereits perfekt gemacht - jetzt will das Team mit Pierre-Michel Lasogga sich die Zweitliga-Meisterschaft sichern

Nach der Pflicht nun die Kür

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München - Schaulaufen in Berlin, Aufstiegshoffnung in Bochum - und drei Mal heißer Abstiegskampf: Der erste Teil des 32. Spieltags in der 2. Bundesliga mit insgesamt fünf Spielen am Freitagabend (alle Partien ab 17:45 Uhr im Live-Ticker) lässt einiges erwarten.

Hertha BSC - 1860 München

Die Hertha hat den Aufstieg und somit die sofortige Rückkehr in die Bundesliga durch das 1:0 beim MSV Duisburg schon perfekt gemacht, gegen 1860 München will sich die Mannschaft von Trainer Markus Babbel mit einem Sieg auch die Zweitliga-Meisterschaft sichern. "Wir können zuhause Meister werden. Etwas Schöneres gibt's doch nicht", sagte Babbel. Über 70.000 Zuschauer werden im Olympiastadion erwartet.

"Hertha darf gerne die Meisterschaft feiern, aber nur, wenn Augsburg in Cottbus verliert", sagt 1860-Trainer Reiner Maurer, der nicht gewillt ist, Pate für die Festivitäten der Hauptstädter zu stehen. Die Schwere der Aufgabe ist Maurer jedoch bewusst. "Es wird eine geschlossene Mannschaftsleistung vonnöten sein. Wir müssen gut in der Abwehr stehen und vorne entsprechende Nadelstiche setzen", so die Vorgabe für sein Team. Zuletzt gelang dies auswärts nur teilweise. Die beiden Niederlagen in Aachen und beim FSV Frankfurt wurmen den Trainer noch immer: "In beiden Spielen waren wir mit Sicherheit nicht das schlechtere Team."

Dem "Löwen"-Coach fehlen neben den bereits länger verletzten Stefan Bell und Bobby Wood auch Aleksandar Ignjovski. "Für ihn habe ich zwei Optionen: Christopher Schindler oder Benjamin Schwarz." Ansonsten sieht er keinen Grund, die Formation vom 3:0-Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth zu ändern.




Alemannia Aachen - Rot-Weiß Oberhausen

Mit dem Rückenwind des Auswärtssieges in Augsburg geht die Alemannia ins Heimspiel gegen RW Oberhausen. "Eine bessere Reaktion hätte die Mannschaft nicht zeigen können", sagt Coach Peter Hyballa. Die "Schwarz-Gelben" erwartet jetzt aber eine veränderte Ausgangssituation. "Es kommt ein Gegner, der ums nackte Überleben kämpft. Aber Oberhausen kommt nach dem Sieg gegen Karlsruhe mit einer positiven Grundhaltung", warnt der Coach.

Dabei kann Hyballa nicht auf Mirko Casper zurückgreifen. In Augsburg musste der Verteidiger wegen Problemen mit den Adduktoren zur Pause raus, am Donnerstag brach er das Training nach wenigen Minuten ab. Auch Thomas Zdebel fällt wegen Achillessehnenbeschwerden aus.

Auch der SC Rot-Weiß Oberhausen will seinen Aufwärtstrend nach vier Punkten aus den letzten beiden Spielen fortsetzen.
"Durch den Heimsieg gegen Karlsruhe ist im Klassenkampf für uns alles wieder möglich. Jetzt wollen wir in Aachen unsere Serie ausbauen", erklärt RWO-Trainer Theo Schneider, der 60 Jahre nach dem letzten Rot-Weiß-Sieg in der Domstadt für eine Überraschung am Tivoli sorgen möchte: "Eine solche Serie zu knacken, ist ein zusätzlicher Anreiz." Verzichten muss Schneider auf Stürmer Mike Terranova, der gegen den KSC seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte. Wer den zuletzt drei Mal erfolgreichen Angreifer ersetzen wird, hat der RWO-Trainer noch nicht entschieden. Nicht dabei sind ebenfalls Yohannes Bahcecioglu, Moses Lamidi, Marinko Miletic, Steven Ruprecht und Felix Luz.




Karlsruher SC - Fortuna Düsseldorf

Für KSC-Cheftrainer Rainer Scharinger gilt es nach den unglücklichen Niederlagen gegen Augsburg und in Oberhausen "endlich wieder mit Ertrag aus dem Stadion zu gehen". Nach der Niederlage in Oberhausen sei die hohe Schlagzahl beibehalten worden, erklärte Scharinger am Donnerstag, auch über Ostern wurde durchtrainiert. Zudem habe er viel auf Einzelgespräche mit seinen Spielern gesetzt, sagt der 44-Jährige weiter. Jetzt gelte aber: "Köpfe hoch, sich zusammenreißen und zusammenschweißen." In Sachen Aufstellung soll es sowohl im taktischen als auch im personellen Bereich zu keinen "erdrutschartigen Änderungen" kommen. Fest steht bislang nur, dass Gaetan Krebs nach überstandenem Ermüdungsbruch eines Rückenwirbels wieder im Kader stehen wird.

Fortuna-Coach Norbert Meier weiß genau um die Abstiegssorgen der Badener: "Es geht jetzt gegen einen Gegner, der schon unter Druck steht." Wie man sich rund um den Wildpark derzeit fühlt, kann der Fortuna-Trainer gut nachvollziehen: "Die werden sich befreien wollen aus dem Strudel, aus dem wir ja Gott sei Dank rechtzeitig wieder herausgeraten sind!"

Personell hat Meier einige Hiobsbotschaften im Gepäck: Neben dem Gelb-gesperrten Christian Weber fällt wohl auch dessen naheliegender Vertreter Kai Schwertfeger mit einem hartnäckigen Infekt aus. Zudem meldeten sich am Donnerstag Adam Bodzek und Ranisav Jovanovic mit grippalen Beschwerden ab, so dass sich der Mannschaftsbus mit lediglich 17 Spielern an Bord auf den Weg in Richtung Karlsruhe machen musste.




VfL Bochum - FC Union Berlin

Für den Aufstiegsanwärter stehen mit Chong Tese und Mimoun Azaouagh wieder zwei Akteure zur Auswahl, für die die Saison fast schon gelaufen schien. "Bei Mimoun sieht es sehr gut aus, auch Tese hat ordentlich trainiert", freut sich VfL-Cheftrainer Friedhelm Funkel. Veränderungen zum Paderborn-Spiel wird es aber in jedem Fall geben. Während Anthar Yahia zurück in die Startelf rückt, ist Christoph Dabrowski nach seiner zehnten Gelben Karte gesperrt.

Die Ausgangssituation ist eindeutig. "Wir wollen und müssen Union Berlin schlagen", so Funkel. Um den 3. Platz zu sichern, braucht der VfL gegen Union nach drei Spielen ohne eigenes Tor wieder ein Erfolgserlebnis.

Bei Union wird sich der Kader im Vergleich zur Vorwoche nur geringfügig verändern. John Jairo Mosquera hat seine Gelbsperre abgesessen und wird sicher in der Anfangsformation stehen. Neben dem Kolumbianer streiten sich Halil Savran und Karim Benyamina um die zweite Position in der Startelf.




SC Paderborn - VfL Osnabrück

Im Heimspiel gegen den Lokalrivalen VfL Osnabrück will der SCP den Abstand zur abstiegsbedrohten Zone halten und die drei Punkte einfahren. Cheftrainer Andre Schubert erwartet ein "absolutes Nervenspiel". Im Vergleich mit den "Lila-Weißen" wird die Erinnerung wach an die Relegationsspiele im Mai 2009, als die Paderborner mit zwei 1:0-Siegen gegen Osnabrück den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga schafften.

Für Schubert liegt die Ausgangslage jetzt gleichwohl anders: "Für beide Mannschaften geht es um die gleiche Zielstellung, und zwar den Kampf um die Existenz. Für uns es zwar kein Endspiel, aber trotzdem eine Partie von enormer Bedeutung". Personell muss Schubert ohne vier Akteure planen. Stürmer David Jansen zog sich beim Training am Donnerstag einen Innenmeniskuseinriss zu. Außerdem können Jukka Raitala (Gelb-Sperre), Gaetano Manno (Bänderriss) und Markus Palionis (Nasennebenhöhlenentzündung) nicht mitwirken.

Seit acht Spielen ist der VfL Osnabrück nun schon ohne Sieg, zuletzt gab es ein 1:1 gegen den FSV Frankfurt. Co-Trainer Joe Enochs meinte dazu: "Wenn wir so weiterspielen, steigen wir nicht ab." Auch Cheftrainer Heiko Flottmann, der auf Konstantin Engel (Gelb-Sperre) sowie die Langzeitverletzten Aleksandar Kotuljac und Michael Lejan verzichten muss, schlägt in die gleiche Richtung: "Gerade das Spiel gegen Frankfurt hat gezeigt, wie sehr wir wollen. Die Spieler haben durch ihre Aktionen gezeigt, dass sie den Torerfolg, die drei Punkte wollen." Mit dieser Einstellung hoffen die Niedersachsen, den Klassenerhalt zu schaffen - möglichst mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten.