Der MSV Duisburg um Torjäger Emil Jula hatte beim Spitzenreiter SpVgg Greuther Fürth einen schweren Stand
Der MSV Duisburg um Torjäger Emil Jula hatte beim Spitzenreiter SpVgg Greuther Fürth einen schweren Stand

"Kommen auch wieder bessere Tage"

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Fürth - Nach der 1:2-Niederlage beim Spitzenreiter SpVgg Greuther Fürth gelobt der MSV Duisburg Besserung. Schon gegen den 1. FC Union Berlin soll die Trendwende her.

Trainer Milan Sasic redete nach der 1:2-Niederlage seiner "Zebras" Klartext: "Die erste Viertelstunde haben wir gut gespielt. Das war okay. Der Rest war gar nichts." Ohne Not habe man den Franken das Mittelfeld überlassen und viel zu wenige Akzente nach vorne gesetzt: "Wir haben nichts, aber auch gar nichts nach vorne gemacht. Mit dem, was wir unter der Woche besprochen haben, hatte das nichts zu tun. Wir haben uns sehr akribisch auf das Spiel vorbereitet."

In der Tat hatten die Duisburger einer allerdings beeindruckend starke Fürther Mannschaft spielerisch nur wenig entgegenzusetzen. Das Hauptproblem verortete Sasic allerdings im mentalen Bereich. Der Übungsleiter hatte bei einigen seiner Akteure ein Einstellungsproblem ausgemacht: "Wenn manche meiner Spieler denken, dass man Fürth zuerst zwei Tore schießen lassen kann und dann noch zurückkommt, haben sie sich getäuscht."

MSV wacht zu spät auf

Nach defensiv gesehen ordentlichem Beginn, in dem es den Gästen gelang, die spielerische Qualität des "Kleeblatts" nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, wurden die Hausherren langsam warm. Es dauerte jedoch bis zum zweiten Durchgang, ehe Stephan Fürstner (58.) die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung gelang.

Nur sechs Minuten später konnte Torjäger Christopher Nöthe nachlegen (64.). Erst zu diesem Zeitpunkt begann eine viertelstündige Phase, in der der MSV besser ins Spiel kam und prompt in der 66. Minute belohnt wurde, als der begnadete Techniker Jürgen Gjasula einen Schuss in den Winkel des von Max Grün gehüteten Tores zirkelte.

"Tore sind zu leicht gefallen"

Weitere Torchancen blieben aus. Mittelfeldmann Goran Sukalo legte nach dem Spiel dann auch den Finger in Wunde: "Wir waren von der 15. bis zur 60. Minute überhaupt nicht im Spiel. Stattdessen haben wir nach gutem Beginn einfach nachgelassen. Wir sind erst wach geworden, als es 2:0 für Fürth stand."

Auch Mannschaftskollege Branimir Bajic wollte die Berechtigung des Fürther Sieges nicht in Abrede stellen. "Die haben einfach besser gespielt, mit mehr Willen und mehr Wucht. Die Tore sind aber auch zu leicht gefallen. Die sind als Tabellenführer natürlich auch selbstbewusst." Dann schob er mit trotzigem Blick nach: "Aber es kommen auch bald wieder bessere Tage für uns."

Der Blick richtet sich nach vorne

Der MSV, der gegen Fürth sechs Gelbe Karten kassierte, ist bislang schwach in die Saison gestartet, fünf Punkte aus sieben Spielen stehen bislang zu Buche: "Das ist natürlich enttäuschend", sagte Keeper Florian Fromlowitz, der ebenfalls monierte, dass "wir erst nach dem 1:2 gemerkt haben, dass etwas drin ist. Immerhin haben wir lange die Null gehalten, denn das war unser Auftrag." Der Keeper, der zu den besten Akteuren seines Teams gehört hatte, mahnte aber Geduld an. Die Mannschaft sei schließlich zu Saisonbeginn völlig neu zusammengestellt worden.

Gegen den 1. FC Union Berlin - die Köpenicker geben am kommenden Samstag ihre Visitenkarte in Duisburg ab - soll nun der Bock umgestoßen werden, wie Goran Sukalo schon in den Katakomben der Trolli ARENA forderte. "Ich hoffe, dass uns das jetzt eine Lehre ist, denn, wenn wir über 90 Minuten so spielen wie wir das in der letzten halben Stunde getan haben, sieht es wieder besser aus."

Von Christoph Ruf