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Kölns Torschütze Yannick Gerhardt (l., im Zweikampf mit Simon Terodde) und seine Mannschaftskollegen verweisen den Tabellenzweiten Union Berlin eindrucksvoll mit 4:0 in die Schranken (© imago)
Kölns Torschütze Yannick Gerhardt (l., im Zweikampf mit Simon Terodde) und seine Mannschaftskollegen verweisen den Tabellenzweiten Union Berlin eindrucksvoll mit 4:0 in die Schranken (© imago)

FC legt Makel ab - Union bleibt standhaft

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Köln - Statt eines offenen Duells auf Augenhöhe wurde es eine überraschend einseitige Angelegenheit. Mit distanzierte der überragend auftretende 1. FC Köln die überforderten Gäste von Union Berlin. Im Topspiel des Tabellenführers gegen den Zweiten ließen die Domstädter den "Eisernen" nicht den Hauch einer Chance.

Union bricht nach guter Anfangsphase ein

"Ich bin sehr zufrieden und stolz auf die Mannschaft", sagte der Kölner Trainer Peter Stöger nach der Gala seiner Elf. "Wir waren über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft. Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung. Wir haben noch etliche Chancen liegen lassen. Es gab an diesem Tag einen Klassenunterschied. Dennoch halte ich Union für eine Mannschaft, die sicher ganz lange vorne dabei sein wird."



Dafür müssen sich die Berliner allerdings noch erheblich steigern. In Köln konnte die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus nur in der Anfangsviertelstunde einigermaßen mithalten, danach war Land unter. "Bei uns ist der Faden nach dem guten Beginn gerissen", analysierte Unions stellvertretender Kapitän Michael Parensen ehrlich.

"Fast jeder Ball nach vorne war dann ein Ballverlust. Und dann sind die Kölner brutal stark im Umschaltspiel. Sie spielen sehr schnell nach vorne und sind extrem passsicher. Sie haben auch die individuelle Qualität im Abschluss. Deswegen haben sie verdient gewonnen", meinte der 27-Jährige.

Nach der 2:4-Pleite gegen die SpVgg Greuther Fürth blieb Union erneut den Beweis schuldig, in den absoluten Topspielen siegen zu können. Die Mannschaft punktet konstant gegen den Rest der Liga, gegen die Schwergewichte der Liga tun sich die Hauptstädter schwer. Das muss aber noch nicht so viel heißen, galt dies doch bis zu jenem Montagabend auch für den 1. FC Köln, dem zuvor ebenfalls noch kein Sieg in den Spitzenspielen wie gegen Fürth und Kaiserslautern oder gegen ambitionierte Gegner wie Düsseldorf oder München 1860 gelingen wollte.

Kölner Sondertrikots liefern den nötigen Kick



Diesen Makel haben die Rheinländer nun in beeindruckender Manier loswerden können. In ihren eigens für dieses Highlight-Spiel maßgeschneiderten Karnevalstrikots lieferten die Kölner ihre "beste Saisonleistung" (Yannick Gerhardt) ab, die von den Fans frenetisch gefeiert wurde. Das RheinEnergieStadion glich einem Tollhaus, der Karnevalsauftakt wurde kurzerhand um eine Woche vorverlegt. La-Ola schwappte minutenlang durchs Stadion, die Fans schmetterten inbrünstig die kölschen Karnevalshits.

Im Fokus der Feierlichkeiten stand der gebürtige Kölner Marcel Risse, dem mit seinen Toren zur 2:0-Pausenführung bereits sein dritter Doppelpack vor heimischer Kulisse gelang. Außerdem glänzten mit Yannick Gerhardt und Jonas Hector zwei Youngster aus dem eigenen Nachwuchs. Beide trafen nach dem Seitenwechsel und schraubten das Ergebnis auf 4:0 hoch. Die Enttäuschung auf Berliner Seite war groß, aber nicht von großer Dauer.

"Nach so einem 0:4 fühlt man sich schei..., aber wir dürfen die Köpfe nicht hängen lassen", redete Union-Routinier Benjamin Köhler Klartext. "Wir haben bis jetzt eine gute Runde gespielt. Dann darf uns auch mal so eine Klatsche passieren." Ähnlich sah es Michael Parensen, der fest davon ausgeht: "Das Spiel wirft uns nicht um. Wir sind sehr gefestigt. Auch nach der Niederlage gegen Fürth sind wir direkt wieder aufgestanden und haben eine sehr gute Serie mit fünf Spielen ohne Gegentor hingelegt. Warum soll uns das nicht auch wieder gelingen?"

Punktepolster auf den Rest der Liga ausgebaut



Die nach wie vor unbesiegten Kölner ihrerseits haben sich nun erstmals in dieser Saison als Tabellenführer etwas vom immer noch von Union angeführten Verfolgerfeld abgesetzt. Drei Punkte und elf Tore beträgt der Vorsprung des FC. "Man muss immer wachsam und vorsichtig sein", meinte Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke.

"Im Moment gibt es aber keine erkennbaren Anzeichen, dass die Serie brechen könnte. Im Gegenteil. Die Mannschaft wollte auch nach dem 2:0 das dritte und vierte Tor machen und am liebsten auch noch das fünfte. Das ist die wichtigste Erkenntnis des Abends", so Schmadtke weiter. Die Kölner sind nun am Sonntag beim wiedererstarkten VfL Bochum gefordert. Union Berlin will bereits am Samstag daheim gegen den Karlsruher SC Wiedergutmachung betreiben.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski