Schuss ins Glück: Nicklas Bendtner zimmert den entscheidenden Elfmeter in den Winkel und lässt Manuel Neuer keine Chance. Der VfL Wolfsburg ist Supercup-Sieger! - © © imago
Schuss ins Glück: Nicklas Bendtner zimmert den entscheidenden Elfmeter in den Winkel und lässt Manuel Neuer keine Chance. Der VfL Wolfsburg ist Supercup-Sieger! - © © imago

Supercup: Wolfsburg bezwingt Bayern im Elferkrimi

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Wolfsburg - Der VfL Wolfsburg hat das packende Prestigeduell gegen Bayern München für sich entschieden. Der DFB-Pokal-Sieger sicherte sich durch ein 5:4 im Elfmeterschießen gegen den Rekordmeister zum ersten Mal den Supercup. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 (0:0) gestanden.

Zwei Wochen vor dem Bundesligastart verpassten die Münchner bereits im dritten Jahr in Folge den Triumph und konnten nicht mit Supercup-Rekordsieger Borussia Dortmund (fünf Triumphe) gleichziehen. Der starke Rückkehrer Arjen Robben (48.) hatte München kurz nach der Halbzeit in Führung gebracht, ehe der eingewechselte Nicklas Bendtner kurz vor Schluss den Ausgleich erzielte (89.). Direkt im Anschluss gab es Elfmeterschießen, in dem Bayerns zweiter Schütze Xabi Alonso als einziger verschoss. Bendtner traf als letzter VfL-Spieler.

Vidal zunächst auf der Bank

"Es kann nicht sein, dass wir kurz vor dem Ende ein solch blödes Tor bekommen", sagte Weltmeister Jerome Boateng im ZDF. "Wir hätten das Spiel schon vorher längst entscheiden müssen. Das ist unglücklich und ärgerlich." Auch Bayern-Trainer Pep Guardiola sagte: "Titel sind Titel, die wollen wir gewinnen. Deshalb ist es schade."

Wolfsburgs Fußballer des Jahres Kevin de Bruyne sah den Ausgleich als Lohn für die Schlussoffensive: "Wir haben alles versucht - und auch ein bisschen Glück gehabt." 

Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena begannen die Gäste druckvoller und hatten durch Boateng die erste große Chance. Der Weltmeister traf aus kurzer Distanz jedoch nur die Latte (8.), während die Niedersachsen offensiv zunächst nicht ins Spiel fanden. Zu viele einfache Fehler verhinderten früh einen geordneten Spielaufbau.

Bayern-Trainer Guardiola verzichtete in seiner Startformation zunächst auf Arturo Vidal, der erst in der 74. Minute sein Debüt gab. Während der 28-jährige Chilene zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, durfte der Brasilianer Douglas Costa ebenso von Anfang an ran wie Robben. 

Bendtner wird zum Matchwinner

Wolfsburg konnte auf Kevin De Bruyne zurückgreifen. Nachdem Deutschlands Fußballer des Jahres zuletzt über Rückenprobleme geklagt hatte und am Donnerstag sogar das Training frühzeitig abbrechen musste, stand er anders als Torhüter Diego Benaglio in der Startelf. Der Schweizer fiel aufgrund seiner Rückenbeschwerden kurzfristig aus, für ihn stand Koen Casteels zwischen den Pfosten.

Der FC Bayern, der die vergangenen beiden Supercup-Duelle gegen Borussia Dortmund verloren hatte, versuchte über die agilen Flügelspieler Costa und Robben Druck aufzubauen. Die Wolfsburger, die sich im Verlauf der ersten Hälfte klar steigerten, suchten verstärkt de Bruyne im zentralen Mittelfeld. Der Belgier vergab die beste Möglichkeit des Vizemeisters, als Neuer sich bei einem Ausflug verschätzte, de Bruyne aber mit einem Lupfer das leere Tor verfehlte.

Kurz nach Robbens Führungstreffer scheiterte VfL-Angreifer Bas Dost an Welttorhüter Manuel Neuer (58.), der eine fast tadellose Leistung zeigte. Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking wechselte 20 Minuten vor Schluss noch Neuzugang Max Kruse und Bendtner ein, zwei weitere Angreifer - er wurde belohnt.

SID

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