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Derbysieg gegen Dortmund weckt beim VfL Erinnerungen an 2007

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Der VfL Bochum ist in Partystimmung! Mit 2:0 hat das Team von Dieter Hecking Borussia Dortmund im Ruhrgebietsderby besiegt und holte damit drei wichtige Punkte im Tabellenkeller. Allen voran ging Georgios Masouras, der den Sirtaki an die Castroper Straße brachte und an das Rückrundenderby von 2007 erinnert. Lässt der VfL nun erneut den Klassenerhalt folgen?

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Die Hymne "Bochum" von Herbert Grönemeyer zählt zu den stimmungsvollsten Liedern, die in den Stadien der Bundesliga gespielt werden. Beim Einlaufen und nach Abpfiff wird sie vom Stadion-DJ an der Castroper Straße traditionell aufgelegt. Beim Ruhrgebietsderby gegen Borussia Dortmund sorgte hingegen ein ganz anderes Lied für Partystimmung im Bochumer Stadion.

Die Rede ist von der Melodie des traditionellen griechischen Volkstanzes Sirtaki, das die Bochumer in Zukunft wohl öfter spielen müssen. Denn beim 2:0-Sieg gegen den BVB trumpfte Winterneuzugang  Georgios Masouras mit einem Doppelpack auf. Innerhalb von zwei Minuten erzielte er die Treffer, zweimal schallte dabei der Sirtaki durch das Vonovia Ruhrstadion.

Beim 1:0 staubte er einen eigentlich sicher reingegangenen Schuss von Philipp Hofmann ab, zwei Minuten später nutzte er einen Patzer von Niklas Süle eiskalt aus und brachte den VfL auf die Siegerstraße. "Er hat sich tausendmal entschuldigt bei mir in der Halbzeit. Ich habe ihm gesagt, dass es mir so egal ist. Er ist auch ein Stürmer und wollte sichergehen, von daher ist das alles in Ordnung", erklärte Hofmann nach dem Sieg, nachdem dessen Treffer vom Griechen abgeluchst wurde.

Unaufhaltbarer Grieche

Erst Anfang Februar wechselte Masouras von Olympiakos Piräus zum VfL Bochum. Cheftrainer Dieter Hecking wünschte sich mit dem Transfer auch einen Spieler, der Bälle in der Spitze festmachen kann und Tore auflegt. Dass Masouras Qualität hat, bewies er bereits in seinem VfL-Debüt in Kiel, gegen Dortmund zündete er dann richtig.

Der 31-Jährige gab die meisten Torschüsse aller Spieler ab (sieben) und bestritt auch zum Zeitpunkt seiner Auswechslung absolut die meisten Zweikämpfe (25). Auch läuferisch wusste Masouras zu überzeugen, lief über elf Kilometer und sprintete 28-mal.

"Ich habe mich sehr auf dieses Spiel gefreut. Meine Teamkollegen haben wir vorher von der Atmosphäre erzählt, die beim Derby im Stadion sein würde. Ich war trotzdem beeindruckt, wie die Fans uns von der ersten Minute an bis zum Schluss zum Sieg gepusht haben. Es war ein Traum für mich, in der Bundesliga zu spielen. Ich bin sehr glücklich hier zu sein und über die drei Punkte", freute sich der Doppelpacker.

Horn erlebt Traumdebüt

Nicht nur für Masouras war es ein Nachmittag nach Maß. Auch Timo Horn erlebte einen ganz besonderen Tag. Aufgrund des Ausfalls von Stammtorhüter Patrick Drewes rückte Horn zwischen die Pfosten und gab nach drei Jahren sein Comeback auf dem Feld.

"Es ist hochemotional für mich. Nach drei Jahren noch mal zurückzukommen ist nicht selbstverständlich. Ich bin dankbar, dass ich die Chance in Bochum noch mal bekommen habe mich zu zeigen. Heute war sie da und ich habe sie gut genutzt. Aber die Mannschaft hat ein unglaubliches Spiel gemacht, ich bin unfassbar stolz auf die Jungs", sagte Horn, der mit drei starken Paraden und ohne Gegentor erfolgreiche Eigenwerbung für sich machte.

Hecking: "Wir haben ein überragendes Spiel gemacht"

Masouras wie einst Gekas

Die Bochumer feierten erstmals April 2022 wieder einen Sieg gegen den BVB. Eine Serie von sechs sieglosen Pflichtspielen gegen Dortmund ging zu Ende. Dieter Hecking, der als Cheftrainer zuletzt 2015 erfolgreich gegen den BVB gewesen war, zeigte sich zufrieden: "Wenn wir solch eine Leistung abrufen, haben wir wie heute auch etwas zu feiern. Wir dürfen alle sehr stolz sein, weil die Mannschaft ein herausragendes Spiel gemacht hat. Wir haben nun aber auch sehr anspruchsvolle Wochen vor uns."

So sieht die Tabellensituation aus

Nach dem ersten Heimsieg gegen den BVB seit dem 10. März 2007 hatten die Bochumer auf den Rängen und auf dem Spielfeld einiges zu feiern. Neben Sirtaki-tanzenden Spielern, wurde auch ein Gruppenbild vor den Fans gemacht. Vor 18 Jahren schoss Masouras Landsmann Theofanis Gekas den VfL mit einem Doppelpack ebenfalls zum 2:0-Derbysieg. Am Saisonende stand der Klassenerhalt. Bochum hofft jetzt auf einen weiteren Derby-Effekt.

Besonders Masouras dürfte sein erstes Heimspiel und der Doppelpack lange im Gedächtnis bleiben. Motiviert ist er nun allemal: "Ich habe mich sehr über den Sirtaki nach meinen Toren gefreut und werde alles dafür geben, ihn bald wieder zu hören. Wenn wir so weitermachen, nicht aufhören hart zu arbeiten, dann können wir es schaffen, in der Bundesliga zu bleiben."

Masouras erlebt ein Traumeinstand zuhause - IMAGO/Revierfoto