Der VfL Bochum 1848 schafft das Wunder zum Klassenerhalt
Der VfL Bochum 1848 hat das nahezu Unmögliche geschafft: Sie spielen auch in der nächsten Saison erstklassig! Trotz 0:3-Niederlage im Hinspiel kämpfte sich der Ruhrpott-Club in der Bundesliga-Relegation gegen Fortuna Düsseldorf zurück und kämpfte sich mit einem 3:0 ins Elfmeterschießen, das sie mit 6:5 für sich entschieden.
"Im Fußball ist alles möglich! Warum nicht am Montag im Rückspiel?", zeigte sich Keven Schlotterbeck schon nach dem Hinspiel kampfeslustig. Das 0:3 im Kopf? Mitnichten. "Ich bin heute geknickt, aber wir müssen eine Nacht drüber schlafen und dann mit erhobenem Kopf nach Düsseldorf fahren. Niemand will absteigen, wir werden alles in die Waagschale werfen."
Und das tat der VfL Bochum: Mit veränderter Formation, Heiko Butscher schickte sein Team in der Dreierkette aufs Feld, waren die Blau-Weißen vom Start weg das bessere Team und erkämpften sich früh den Anschlusstreffer von Philipp Hofmann nach einem Freistoß. Lange blieb es dann bei diesem Anschlusstreffer. Die Fortuna kämpfte sich ins Spiel zurück und machte es dem VfL richtig schwer.
Spielbericht: Bochum hält nach Elfer-Krimi die Klasse
Lebensretter Kevin Stöger
Doch einer gab Bochum niemals auf: Kevin Stöger. Der Mittelfeldmann brachte immer wieder Bälle in den Strafraum, eine Flanke nach der nächsten. Das Erfolgsrezept des 1:0 sollte dann später erneut klappen: Nach einem Einwurf war es erneut die Stöger-Flanke, die den Kopf von Hofmann fand - und der fand das Tornetz.
Bezeichnend, dass die vorläufige Entscheidung ebenfalls von Stöger kam - diesmal in einer Doppelrolle: Nur zwei Minuten nach dem 2:0 war Stöger Flankengeber und Torschütze zugleich. Denn seine Hereingabe von links wurde mit dem Arm geblockt, die Nummer 7 verwandelte den fälligen Elfmeter nervenstark rechts oben ins Tor. Das 0:3 aus dem Hinspiel war ausgeglichen - die Verlängerung rief. Drei Tore, drei Torbeteiligungen Stöger - ausgerechnet der Ex-Düsseldorfer rettete den VfL gegen die Fortuna vor dem Abstieg.
Ein Elfer-Krimi zum Bochumer Wunder
Auch in 30 Minuten der Verlängerung, in der beide Teams mit vollem Einsatz um den Sieg kämpften, gab es keine Entscheidung. Es ging erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Relegation ins Elfmeterschießen! Nachdem die ersten fünf Schützen aufs Tor gezielt hatten, stand es mit jeweils einer Torhüter-Parade 4:4 - die beiden Matchwinner Christos Tzolis (Hinspiel) und Kevin Stöger (Rückspiel) trafen jeweils im fünften Anlauf. Auch die Schützen Nummer sechs setzten den Ball beide ins Netz.
Erst nachdem Maximilian Wittek, der unter Heiko Butscher zum Leistungsträger als Linksaußen aufstieg, zum kumulierten 9:8 vorlegte, kam es zur Entscheidung - Düsseldorfs Schütze Takashi Uchino zielte über Netz und bei den Bochumern gab es kein Halten mehr. Bochum hat das Wunder wahr gemacht und zum ersten Mal in der Geschichte der Relegation ein 0:3 gedreht.
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