Anzeige
bundesliga

Sebastian Hoeneß vs. Xabi Alonso: Das Duell der Erfolgstrainer

xwhatsappmailcopy-link

Der 26. Spieltag der Bundesliga endet am Sonntagabend mit einem Knall: Der VfB Stuttgart, in der vergangenen Saison Zweiter, empfängt Bayer 04 Leverkusen, den amtierenden Doublesieger. Die beiden Coaches haben ihren jeweiligen Verein in schwierigen Situationen übernommen und dann erfolgreich nach oben geführt.

Hol dir die Stuttgarter und Leverkusener in dein Fantasy Team!

Es waren in der vergangenen Saison die fulminantesten Duelle in der Bundesliga und im DFB-Pokal: VfB Stuttgart gegen Bayer 04 Leverkusen. Am Sonntag treffen die beiden Clubs zum 88. Mal in der Bundesliga aufeinander.

Es ist zugleich das Treffen des Deutschen Meisters mit dem Vizemeister: Leverkusen sicherte sich in der Vorsaison als erstes ungeschlagenes Team der Bundesliga-Geschichte (28 Siege, sechs Unentschieden) die erste Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte (zudem gab es den Sieg im DFB-Pokal und zu Beginn der laufenden Saison den Sieg im Supercup gegen Hoeneß und den VfB).

Die Schwaben zogen am letzten Spieltag der Saison 2023/24 noch an Bayern München vorbei und wurden dadurch zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte Zweiter in der Bundesliga.

Hoeneß' Angstgegner?

Bayer 04 und Stuttgart treffen bereits das dritte Mal in dieser Saison aufeinander: Im Supercup setzte sich der amtierende Meister zu Saisonbeginn in einem packenden Spiel mit wechselnden Führungen im Elfmeterschießen durch. Das Hinrundenduell in der Bundesliga endete hingegen trotz Leverkusener Überlegenheit (18:5 Torschüsse, 2,4:0,4 xGoals) mit 0:0.

Und ein viertes Treffen noch in dieser Saison ist nicht ausgeschlossen, beide Teams stehen im Halbfinale des DFB-Pokals. Titelverteidiger Leverkusen muss zu Arminia Bielefeld auf die Alm, der VfB Stuttgart empfängt RB Leipzig. Das Finale steigt am 24. Mai in Berlin.

Sebastian Hoeneß traf in seiner Trainer-Karriere auf keinen Club öfter als auf Leverkusen, er konnte aber keines der zehn Pflichtspiele gewinnen, holte sieben Unentschieden und kassierte drei Niederlagen. Xabi Alonso wiederum traf als Trainer nur auf den FC Bayern öfter (acht Pflichtspiele) als auf den VfB Stuttgart – von den sieben Pflichtspielen gegen die Schwaben verlor er keines, errang zwei Siege und fünf Unentschieden. Als Spieler hatte er seine drei Begegnungen gegen die Schwaben sogar alle gewonnen.

Beide übernahmen ihren Club in schwierigen Phasen

Hoeneß wurde Coach des VfB Stuttgart, als dieser 2022/23 Tabellenletzter war. Er schaffte mit den Schwaben über die Relegation (gegen den HSV: 3:0 und 3:1) den Klassenerhalt und führte das Team ins DFB-Pokal-Halbfinale (Aus gegen Frankfurt). In der Abschlusstabelle 2023/24 wurde der VfB wie bereits erwähnt dann Zweiter. Die 23 Saisonsiege waren Vereinsrekord und sorgten für die Qualifikation für die Champions League – erstmals seit der Saison 2009/10 war der VfB wieder in der Königsklasse dabei.

Leverkusen überraschte im Oktober 2022 nach der Entlassung von Gerardo Seoane: Man verpflichtete mit Alonso einen großen Namen, als Trainer hatte er zuvor allerdings nicht viel vorzuweisen. Die Werkself kletterte unter dem Spanier in seiner ersten Bundesliga-Saison von Rang 17 nach oben und wurde Sechster, zog damit in die Europa League ein. Zudem führte Alonso die Werkself erstmals seit 2002 wieder in ein Halbfinale im Europapokal: Dort kam im Frühling 2023 in der Europa League das unglückliche Aus gegen die AS Rom.

Die besten Trainer der Vereinsgeschichte setzen auf Spielkontrolle

Sebastian Hoeneß hat historisch die höchste Siegquote (54 Prozent) und den besten Punkteschnitt (1,8 pro Partie) aller Stuttgarter Cheftrainer der Bundesliga-Geschichte. Auch bei Leverkusen ist der aktuelle Trainer für die Club-Höchstwerte verantwortlich: Xabi Alonso gewann mit Bayer 04 66 Prozent der Bundesliga-Spiele (56 von 85) und holte im Schnitt 2,2 Punkte pro Spiel – beides sind Bestwerte in der Vereinsgeschichte. In der Bundesliga-Historie hatten nur vier Trainer des FC Bayern eine höhere Siegquote als der Baske.

Stuttgart unter Hoeneß und Leverkusen unter Alonso sind beide auf absoluten Ballbesitzfußball ausgerichtet. Beide Teams hatten letzte Saison im Schnitt den zweit- und drittmeisten Ballbesitz der Liga, in dieser Saison sind es die Plätze drei und vier (jeweils deutlich über 50 Prozent). Dabei überzeugen beide Teams auch mit einer Fehlpassquote unterhalb von 15 Prozent (sowohl in dieser wie auch in der letzten Saison). Beide sind hier ligaweit unter den Top-4. Die Pass-Effizienz ist ligaweit bei Leverkusen sogar am höchsten (und bei Stuttgart am dritthöchsten).

Beharkten sich in dieser Saison bereits zwei Mal: Leverkusen und Stuttgart - Christian Kaspar-Bartke/Bundesliga

In der Abwehr haben beide Teams etwas nachgelassen

Beide Clubs konnten in dieser Saison nicht ganz das Niveau aus dem vergangenen Spieljahr halten – zum einen tabellarisch, wo Leverkusen acht Zähler hinter Bayern steht und Stuttgart einen Fünf-Punkte-Rückstand auf die Champions-League-Ränge vorweist, und zum anderen auch in der Defensive: Leverkusen kassierte jetzt schon mehr Gegentore (30) als in der gesamten vergangenen Spielzeit (24). Bei Stuttgart sind es aktuell schon genauso viele Gegentreffer (39) wie im Vorjahr.

Während Leverkusen nur sechs Mal die Null halten konnte, gelang dies dem VfB bislang erst vier Mal – nur Hoffenheim und Kiel konnten ihren Kasten noch seltener sauber halten. Worauf man deshalb am Sonntag ab 19:30 Uhr in Stuttgart hoffen darf: Tore! Leverkusen hat mit 55 Treffern die zweitbeste Offensive hinter den Bayern, Stuttgarts 44 Buden – nur fünf Clubs haben mehr – sind auch nicht zu verachten.

"Die beiden besten Mannschaften der Bundesliga haben heute gegeneinander gespielt", sagte Deniz Undav nach dem Pokalduell der beiden Mannschaften in der vergangenen Saison. Die zwei besten Teams stellen der VfB und die Werkself zwar aktuell nicht mehr dar, allerdings gehören sie immer noch zur Crème de la Crème der Bundesliga. Der Abschluss des 26. Spieltags wird ein Kracher werden – und vielleicht auch ein Vorgeschmack auf das DFB-Pokalfinale im Mai.