Der FC Schalke 04 trauert um Rudi Assauer - © imago/Sven Simon
Der FC Schalke 04 trauert um Rudi Assauer - © imago/Sven Simon
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Der FC Schalke 04 und die Bundesliga trauern um Rudi Assauer

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Gelsenkirchen - Der FC Schalke 04 und die Bundesliga trauern um den langjährigen S04-Manager Rudi Assauer. Der ehemalige Profi und Trainer starb am 6. Februar im Alter von 74 Jahren nach langer Alzheimer-Erkrankung. Am Freitag haben ihm viele Fans und Fußball-Größen die letzte Ehre erwiesen.

Zur vom Verein organisierten Gedenkfeier in der Probsteikirche St. Urbanus in Gelsenkirchen-Buer erschienen am Vormittag unter anderem DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball, Jahrhunderttrainer Huub Stevens, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund, Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß und viele Schalker "Eurofighter" von 1997.

Trauer um Rudi Assauer

"Wir sind unserem Rudi gerecht geworden. Wir haben ihn in einem Rahmen gewürdigt, der seine Verdienste um den Verein herausstellt", sagte Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies dem SID. Assauer war am 6. Februar im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Alzheimer-Erkrankung gestorben. "Wir haben alle mit ihm gelitten", sagte Tönnies. Am Dienstag war Assauer im engsten Familienkreis und in Anwesenheit einiger langjähriger Weggefährten in Herten beigesetzt worden.

Schalke lud seine Fans und die Trauergesellschaft nach der Gedenkfeier zu Bratwurst und Bier in die Arena ein. Dort war auf dem Videowürfel auch die Messe übertragen worden. Vorab hatte Hoeneß seinen "richtig guten Freund" bei Sport1 gewürdigt: "Was ihn ausgezeichnet hat, war seine Gradlinigkeit. Was er zugesagt hatte, hat er auch eingehalten. Er war ein Mann mit harter Schale, aber einem sehr weichen Kern."

Schalke 04 und die Bundesliga haben eine ihrer ganz großen Persönlichkeiten verloren. Als Spieler, aber vor allem als Vereinsverantwortlicher war Rudi Assauer über mehr als vier Jahrzehnte in der Bundesliga aktiv und prägte diese wie nur wenige andere entscheidend mit. Auch international war Assauer eines der Gesichter der Bundesliga. Zwischen 1964 und 1976 bestritt der 1944 im saarländischen Sulzbach-Altenbach geborene Assauer für Borussia Dortmund und den SV Werder Bremen insgesamt 307 Bundesliga-Spiele. Von 1976 bis 1981 war er bei Bremen als Manager tätig und von 1981 bis 1986 in gleicher Funktion zum ersten Mal bei Schalke.

1993 übernahm er zum zweiten Mal das Manager-Amt bei S04. Während seiner zweiten Amtszeit gewann er mit Schalke 1997 den UEFA-Cup sowie 2001 und 2002 den DFB-Pokal. In diese Ära fiel auch der Bau der VELTINS Arena, den Assauer forciert hatte. 2006 trat er als Manager des Clubs zurück. 2012 wurde er von den Schalkern zum Ehrenmitglied gewählt.

Der Chef der "Eurofighter" - Rudi Assauer mit dem UEFA-Cup und stilecht mit Zigarre im Mund - imago/Sven Simon

Vergessen wird ihn auf Schalke und in der Bundesliga niemand. "Rudi Assauer war ein Urgestein und eine Identifikationsfigur, über viele Jahre eines der prominentesten Gesichter des deutschen Fußballs. Einen Mann wie Rudi Assauer wird man im deutschen Fußball nicht vergessen", sagte DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert sagte: „Er hatte die Gabe, andere Menschen für sich zu gewinnen – auch deshalb genoss er weit über die Stadtgrenzen von Gelsenkirchen hinaus einen hervorragenden Ruf.“

Große Trauer empfinden auch viele andere Weggefährten Assauers. „Das ist ein riesiger Verlust für den FC Schalke 04 und ein großer Schock für mich persönlich. Rudi war der Motor des FC Schalke. Er konnte knallhart sein, doch trotzdem mochten ihn die Menschen“, sagte Schalke-Legende Klaus Fischer. „Schalke verliert mit Rudi einen echten Macher", erklärte Olaf Thon, einer der Schalker Helden, die 1997 den UEFA-Cup gewannen.

"Meister der Herzen" - ganz Schalke weint über die verpasste Deutsche Meisterschaft 2001 - imago/Sven Simon

In Erinnerung bleiben wird Assauer den Fans auch immer für seine raue, aber herzliche Art, seine amüsanten Sprüche, seine Zigarren, seine Tränen nach der verpassten Deutschen Meisterschaft 2001, für die die Schalker zum „Meister der Herzen“ erkoren wurden, sein Missgeschick mit dem DFB-Pokal, der ihm 2002 aus der Hand fiel und anschließend repariert werden musste, und seinen großen Humor, den er einst auch in einer Reihe Werbespots zeigte.

Der langjährige Schalke-Kapitän und Weltmeister von 2014, Benedikt Höwedes, sprach den Fans aus dem Herzen: „Schalke, der Ruhrpott, die Bundesliga und der Fußball werden dich vermissen. Glück auf und Ruhe in Frieden, Manager, Macher und Kumpel!"