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Tel, Beier und Co.: Fünf Bundesliga-Youngster legen Top-Start hin

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Wie in jeder Bundesliga-Saison hat sich auch in dieser Spielzeit bereits eine Vielzahl an jungen Spielern mit Star-Potenzial hervorgetan. bundesliga.de blickt auf den Top-Start von fünf hochtalentierten Akteuren, deren Namen in dieser Saison noch häufiger in Erfolgsmeldungen auftauchen dürften.

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Mathys Tel

Das eine oder andere Medium bemühte bei der Verpflichtung des damals 17-jährigen Mathys Tel Vergleiche mit dem sechs Jahre älteren Superstar Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain. Vom "Mini-Mbappé" war beispielsweise in der Münchener "TZ" die Rede, auf der Homepage des FC Bayern München sprach der damalige Sportvorstand Hasan Salihamidžić von einem der "größten Talente in Europa". Etwas mehr als ein Jahr nach der Transferverkündung wird immer deutlicher, dass derlei Vorschusslorbeeren nicht unbegründet waren. 

Insgesamt kam Tel seitdem in der Bundesliga 27 Mal zum Einsatz, 26 Mal als Joker (nur am 6. Spieltag 2022/23 gegen den VfB Stuttgart stand er in der Startelf). In seinen 475 Minuten Einsatzzeit in der Bundesliga erzielte der mittlerweile 18-Jährige acht Tore, er traf im Schnitt alle 59 Minuten - das ist unter allen Spielern mit mindestens drei Toren der historische Bestwert (Harry Kane folgt mit 63 Minuten)!

In der laufenden Spielzeit nahm Tel hinter Chef-Torjäger Kane zumeist wieder die Joker-Rolle ein (bisher fünf Einwechslungen) - und tat dies mit Bravour: Neben seinen drei Joker-Toren gelang ihm am 4. Spieltag gegen Leverkusen auch das einzige Mal in der Bundesliga eine Torvorlage - nur Kane sammelte bei Bayern mehr Scorer-Punkte (zehn) als Tel (vier)! Im Schnitt hatte Tel alle 20 Minuten eine Torbeteiligung. Die letzten sieben seiner acht Bundesliga-Tore erzielte er als Joker, darunter alle drei in dieser Saison (ligaweit erzielte er die meisten Joker-Tore). Seine Abschluss-Effizienz von +2,5 in dieser Saison (xGoals 0,5, drei Tore) ist die beste bei Bayern.

Maximilian Beier

In den letzten beiden Spielzeiten sammelte Beier bei Hannover 96 Spielpraxis, durfte aber schon zuvor vereinzelt als Joker für die TSG Hoffenheim ran (insgesamt neun Einsätze in den Spielzeiten 2019/20 und 2020/21). Wettbewerbsübergreifend kam Beier bei den Niedersachsen auf 66 Pflichtspiele, in denen er 14 Tore und sechs Vorlagen beisteuerte. Grund genug für die TSG, die Leihe des heute 20-Jährigen nach zwei Jahren zu beenden, um selbst von dessen Qualitäten zu profitieren. 

In der laufenden Bundesliga-Saison war er an den ersten beiden Spieltagen zunächst auch Joker, danach stand er jedoch immer in der Startelf. Am 2. Spieltag in Heidenheim erzielte Beier sein erstes Bundesliga-Tor (zum 1:2-Anschluss) und holte dann auch noch den Strafstoß zum 3:2-Sieg heraus. Im Anschluss war er als Torschütze erfolgreich, traf an den vergangenen vier Spieltagen jeweils einmal und ist mit vier Saisontreffern aktuell Hoffenheimer Top-Torschütze. Besonders schön traf Beier beim 3:1 in Köln, als er einen Ball aus 17 Metern oben rechts einschweißte. Ligaweit hat der deutsche U21-Nationalspieler die drittbeste Abschluss-Effizienz (+2,6).

Maximilian Beier erzielt das 2:0 der TSG Hoffenheim bei Union Berlin - IMAGO/Nordphoto

Eren Dinkci

Diese Leihe hat sich bislang mal so richtig bezahlt gemacht - zumindest für eine Seite: Die Rede ist von Eren Dinkçi, den der 1. FC Heidenheim 1846 für ein Jahr vom SV Werder Bremen an die Ostalb gelotst hat. In der Bundesliga traf Dinkci bislang viermal, ausgerechnet gegen seinen Stammverein Bremen am 4. Spieltag sogar doppelt. Es war der erste Doppelpack eines Heidenheimers in der Bundesliga.

Dinkci ist Heidenheims Top-Torschütze in dieser Bundesliga-Saison und damit logischerweise auch aktueller FCH-Rekordtorschütze in der Bundesliga. Zum Vergleich: Für "Grün-Weiß" hatte Dinkci vor dieser Saison in 46 Ligaspielen (25 Mal Bundesliga, 21 Mal 2. Bundesliga) exakt einmal getroffen. Der gebürtige Bremer gehörte in jedem Bundesliga-Spiel 2023/24 zur Heidenheimer Startformation und gab neun Torschüsse ab (beim FCH nur Tim Kleindienst mehr).

Eren Dinkci trifft im Heidenheim-Trikot zum 2:0 gegen seinen Stammverein Werder Bremen - IMAGO/Michael Weber

Rocco Reitz

Er ist ein "echter Borusse" und seit der Geburt Mitglied bei seinem Verein Borussia Mönchengladbach: Rocco Reitz. Der Mittelfeldspieler hat bei den Fohlen jede U-Mannschaft durchlaufen und wurde 2020 durch den damaligen Gladbach-Trainer Marco Rose von der U19 zu den Profis hochgezogen. Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten durfte der heute 21-Jährige Bundesliga-Luft schnuppern (insgesamt drei Kurzeinsätze), begann die Saison als Joker an den ersten beiden Spieltagen und stand seit dem 3. Spieltag immer in der Startelf.

Im Sommer 2021 wurde Reitz das erste Mal für eine Saison an den belgischen Erstligisten VV St. Truiden ausgeliehen, die zweite Leihe bei den Belgiern lief ein halbes Jahr von Januar bis Sommer 2023. Die Spielpraxis hat dem zentralen Mittelfeldmann offensichtlich gutgetan: An den ersten fünf Spieltagen der laufenden Saison schaffte Reitz den Durchbruch am Niederrhein. Er spielte sehr engagiert, lief im Schnitt 12,1 Kilometer (einer der besten Werte bei Mönchengladbach) und führte die zweitmeisten Zweikämpfe bei der Borussia (72). Dass er kicken kann, belegte er mit seiner tollen Vorarbeit für Jordans Treffer in Darmstadt.

Rocco Reitz im Zweikampf mit Bayerns Leon Goretzka - IMAGO/Team 2

Justin Njinmah

Dass ein gebürtiger Hamburger im Trikot des SV Werder Bremen aufblüht, freut die Fans von der Weser sicher ganz besonders. Nach einer anderthalbjährigen Leihstation bei den Amateuren von Borussia Dortmund und der Rückkehr zu "Grün-Weiß" in diesem Sommer glänzte Njinmah in dieser Spielzeit bereits mit drei Scorer-Punkten - allesamt als Joker. Gemeinsam mit Marvin Ducksch ist Njinmah derzeit bester Torschütze und Scorer von Werder.  

Am 3. Spieltag gegen Mainz kam Njinmah zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz im Werder-Dress und sammelte in nur 14 Minuten gleich zwei Scorer-Punkte. Zunächst bereitete der 22-Jährige den Bittencourt-Treffer vor und markierte den 4:0-Endstand dann selbst - gleich seinen ersten Torschuss in der Bundesliga brachte er damit im Tor unter. Am 5. Spieltag stach Njinmah erneut als Joker zu, diesmal zum 2:1-Sieg (sein dritter von bisher vier Torschüssen in der Bundesliga war wieder drin). 

Diesen Namen sollte man sich ebenfalls merken: Justin Njinmah vom SV Werder Bremen - IMAGO/Nordphoto