Neue Helden, alte Stärken: Der 1. FC Köln im Teamcheck - © IMAGO / Treese
Neue Helden, alte Stärken: Der 1. FC Köln im Teamcheck - © IMAGO / Treese
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Teamcheck 1. FC Köln: Neue Helden, alte Stärken

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Am 18. August startet die Bundesliga-Saison 2023/24. Vor dem Start nimmt bundesliga.de alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Diesmal: 1. FC Köln. Die "Geißböcke" wollen trotz prominenter Abgänge wie Jonas Hector an die vergangenen beiden Jahre anknüpfen.

Transfermarkt

Den Abgang von gleich zwei prominenten Gesichtern musste der 1. FC Köln in diesem Sommer verkraften: Jonas Hector beendete nach der vergangenen Saison seine illustre Karriere, Ellyes Skhiri schloss sich nach Vertragsablauf bei den "Geißböcken" Eintracht Frankfurt an. Die Führungsspieler und Leistungsträger adäquat zu ersetzen - das war die schwierige Aufgabe am Geißbockheim. In Leart Paqarada, ablösefrei vom FC St. Pauli geholt, und Jacob Christensen (FC Nordsjaelland) sollen zwei Nobodys in der Bundesliga die klaffende Lücke im Kader personell schließen.

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Das Augenmerk in der Offensive liegt derweil auf Luca Waldschmidt, der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Ex-Nationalspieler möchte seine Karriere in Köln wieder in Schwung bringen. Das gelang bei den "Geißböcken" zuvor bereits Abwehrhüne Jeff Chabot, den der FC nach seiner Leihe fest verpflichten konnte. Auch Rasmus Carstensen, auf Leihbasis aus Genk gekommen, möchte sich im Team von Trainer Steffen Baumgart wieder in den Fokus spielen. Dazu will der letztjährige Tabellenelfte vermehrt auf die eigene erfolgreiche Jugend setzen: Die U19-Pokalsieger Max Finkgräfe, Meiko Wäschenbach und Damion Downs konnten sich in der Vorbereitung in den Vordergrund spielen.

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Schlüsselspieler: Florian Kainz

Florian Kainz könnte in Köln in kaum größere Fußstapfen treten: Der Österreicher ist als FC-Kapitän Nachfolger von Jonas Hector, der seine Karriere im Sommer beendet hatte. "Die Entscheidung war relativ klar", erklärte Steffen Baumgart die Entscheidung für den 30 Jahre alten Mittelfeldspieler: "Er hat ein hohes Standing in der Mannschaft. Aus meiner Sicht hat sich Kainzi sehr gut entwickelt, hat Führung übernommen und hat in den Spielen gezeigt, was einen Führungsspieler ausmacht", so der FC-Coach. Vorangehen, andere Spieler mitreißen, mit Leistung überzeugen: Das soll Kainz auch in Zukunft vorleben - nun allerdings mit der Kapitänsbinde am Arm.

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Denn schon in den vergangenen beiden Jahren war Kainz, im Winter 2019 vom SV Werder Bremen nach Köln gewechselt, unumstrittener Stammspieler und Leistungsträger bei den "Geißböcken". 2022/23 glänzte der gebürtige Grazer, der seinen Vertrag in Köln im Januar vorzeitig bis ins Jahr 2025 verlängerte, mit sechs Treffern und zehn Vorlagen. Auch abseits dieser Zahlen war Kainz in jeder Phase das Schwungrad der Kölner Angriffsbemühungen, sorgte mit Flanken, Standardsituationen und seinen Dribblings für die nötigen Offensiv-Impulse beim Baumgart-Team. Das soll der österreichische Nationalspieler auch in Zukunft auf den Platz bringen - nur eben mit der Kapitänsbinde am Arm.

So könnten sie spielen

Viel wird sich beim 1. FC Köln im Vergleich zur Vorsaison für das schwierige Auftaktduell bei Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) vermutlich nicht verändern. Vor Torwart Marvin Schwäbe wird die gewohnte Viererkette um Abwehrchef Timo Hübers verteidigen, lediglich ergänzt um Neuzugang Paqarada. Dejan Ljubicic dürfte die Skhiri-Lücke in der Schaltzentrale füllen, während hinter Stoßstürmer Davie Selke Waldschmidt für Zug zum Tor sorgen soll. Da Flügelflitzer Linton Maina in der Vorbereitung öfters passen musste, könnte Denis Huseinbasic auf der rechten Seite zu Beginn der Saison seine Chance bekommen.

Die neuen Trikots der Saison 2023/24

Die mögliche Startelf

Schwäbe - Schmitz, Hübers, Chabot, Pacarada - Ljubicic, Martel - Huseinbasic, Waldschmidt, Kainz - Selke

So könnte der 1. FC Köln zu Beginn der Saison 2023/24 spielen - DFL

Prognose

Auch ohne Hector und Skhiri: Der 1. FC Köln wird auch in der anstehenden Saison wieder den gewohnten Stil auf den Platz bringen. Hohe Intensität, große Laufbereitschaft (kein Team lief 2022/23 mehr), viel Wucht - das waren die Erfolgsrezepte der vergangenen beiden Jahren, als die "Geißböcke" ohne Abstiegssorgen Siebter und Elfter wurden. Ob sich solche Ergebnisse wiederholen lassen, hängt maßgeblich davon ab, wie schnell der FC die spielerischen und charakterlichen Qualitäten des Führungsspieler-Duos ersetzen kann. In der Vorbereitung gab es bei der Saisoneröffnung gegen den FC Nantes einen ersten Vorgeschmack, dass die Umstellung gar nicht so lange dauern dürfte.

Der Sommerfahrplan der Bundesliga-Clubs

Insbesondere in der Offensive, in der neben Wolfsburg-Leihgabe Waldschmidt mit Mark Uth ein gefühlter Neuzugang nach einer Seuchensaison wieder zur Verfügung steht, können die Kölner viel "Firepower" auf den Rasen bringen. Angetrieben von Baumgart an der Seitenlinie und den eigenen heißblütigen Fans ist der FC durchaus in der Lage, jeden Gegner vor gewaltige Probleme zu stellen. Aber: Der Kader ist quantitativ zwar ausreichend besetzt, es gibt allerdings Schlüsselspieler wie Selke oder Schlussmann Schwäbe, deren Ausfall die Rheinländer kaum ersetzen könnten. Kommt die Baumgart-Elf jedoch mit wenig Blessuren durch die Saison, könnte den FC-Fans eine erneute Saison ohne Abstiegssorgen bevorstehen.