Cacau (r.) lässt sich nach seinem verwandelten Foulelfmeter feiern
Cacau (r.) lässt sich nach seinem verwandelten Foulelfmeter feiern

Stuttgart macht ersten Schritt aus dem Tief

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Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat dank Kapitän Cacau zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase einen ersten Schritt aus dem Tief gemacht.

Der Nationalstürmer erzielte beim 3:0 (1:0) gegen die harmlosen Young Boys Bern per Foulelfmeter in der 23. Minute die Führung und bereitete den zweiten Treffer durch Christian Gentner (59.) vor. Serdar Tasci sorgte in der ersten Minute der Nachspielzeit für den Endstand. Damit holte sich der Tabellenletzte der Bundesliga nach dem schlechtesten Saisonstart der Clubgeschichte das bitter nötige Erfolgserlebnis.

Restlos überzeugen konnten die Schwaben trotz des deutlichen Sieges und guter Ansätze allerdings nicht. In zahlreichen Szenen war ihnen die Verunsicherung nach dem Fehlstart in der Liga anzumerken. Cacaus Elfmeter passte da ins Bild: Gästetorwart Marco Wölfli kam noch an den Ball, konnte den Schuss des Stuttgarter Kapitäns aber nur noch ins eigene Tor lenken. Vorangegangen war ein Foul von Alain Nef an Pavel Pogrebnyak.

Gutes Spiel von Camoranesi

Gegen die biederen Eidgenossen hätte sich das Team des Schweizer Trainers Christian Gross durchaus noch mehr Selbstvertrauen holen können. Doch häufig fehlte es den Aktionen des VfB an Präzision, auch weil Neuzugang Mauro Camoranesi im Mittelfeld erneut nicht wie erhofft die Fäden zog. Seine beste Szene hatte der Weltmeister aus Italien vor dem 2:0, an dem er mit einer Hackenvorlage auf Cacau beteiligt war. In der 76. Minute scheiterte er bei einer Doppelchance zwei Mal aus kurzer Distanz freistehend an Wölfli.

Schon in der Anfangsphase hatten Cacau (7.) und Gentner (11.) mit Schüssen für Gefahr für das Tor des Tabellen-Siebten der Schweizer Liga gesorgt. Doch auch nach dem Elfmetertor kam der VfB über gute Ansätze häufig nicht hinaus. Torwart Sven Ulreich trug mit einigen Unsicherheiten bei Flanken der Gäste nicht gerade zu einem souveränen Auftritt der Gastgeber bei.

Boka in der Startformation

Gross hatte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage beim SC Freiburg am vergangenen Samstag nur auf einer Position verändert. Für Cristian Molinaro spielte Arthur Boka links in der Viererkette. Kapitän Matthieu Delpierre, der sich nach wochenlanger Verletzungspause wegen einer Operation an der Patellasehne wieder zurürckgemeldet hatte, saß zunächst auf der Bank. Das Duell der Degen-Brüder fiel aus, weil Philip (Stuttgart) an Pfeifferschem Drüsenfieber leidet und David (Bern) gesperrt war.

Auch nach der Pause agierten die Stuttgarter vorsichtig, hatten aber schnell die große Chance zum 2:0. Pogrebnyak (52.) verfehlte das Tor nach einem Pass von Cacau nur um Zentimeter. Fünf Minuten später machte es Gentner nach einem sehenswerten Konter besser, und wieder war Cacau der Vorbereiter. Die endgültige Entscheidung vergab Martin Harnik in der 86. Minute leichtfertig. Tasci machte es in der Nachspielzeit dann besser.


Schema: VfB Stuttgart - Young Boys Bern 3:0 (1:0)

Stuttgart: Ulreich - Träsch, Niedermeier, Tasci, Boka - Kuzmanovic, Gentner - Camoranesi (80. Marica), Didavi (84. Molinaro) - Cacau (69. Harnik), Pogrebnyak. - Trainer: Gross

Bern: Wölfli - Nef, Affolter, Jemal, Spycher - Hochstrasser (62. Mayuka), Doubai - Sutter (62. Regazzoni), Schneuwly (74. Schneuwly) - Bienvenu, Costanzo. - Trainer: Petkovic

Schiedsrichter: Luca Banti (Italien)

Tore: 1:0 Cacau (23.), 2:0 Gentner (59.), 3:0 Tasci (90.+1)

Gelbe Karten: Pogrebnyak, Marica - Nef, Schneuwly, Spycher, Jemal