Der Gladbacher Karim Matmour lief für Algerien gegen Slowenien im Sturm auf
Der Gladbacher Karim Matmour lief für Algerien gegen Slowenien im Sturm auf

Slowenien fährt ersten Sieg bei einer WM ein

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Außenseiter Slowenien ist in seinem vierten Spiel bei einer WM-Endrunde der erste Sieg gelungen.

Robert Koren vom englischen Zweitligisten West Bromwich Albion sorgte mit einem späten Tor in der 79. Minute gegen Algerien für den einzigen Höhepunkt in einem Spiel auf mäßigem Niveau.

Lounes Gaouaoui greift daneben

Begünstigt wurde der Siegtreffer zum 1:0 (0:0) in Polokwane allerdings von Algeriens Torhüter Lounes Gaouaoui: Der 32-Jährige ließ den haltbaren Schuss aus knapp 18 Metern über die Hände rutschen.

Algeriens Nationaltrainer wollte dem Keeper zumindest öffentlich keinen Vorwurf machen. "Fehler passieren und werden auf diesem Level sofort bestraft", sagte Rabah Saadane, der mit großem Respekt auf die kommende Aufgabe blickte: "Gegen England wird es für uns noch schwerer, denn im Vergleich zu den Engländern sind wir ein kleines Licht."

Ghezzal sieht Gelb-Rot

Slowenien ist damit erster Tabellenführer in der Gruppe C, nachdem sich am Vorabend England und die USA 1:1 (1:1) getrennt hatten - auch der Treffer der Amerikaner war dabei von einem mehr als peinlichen Patzer des Torhüters begünstigt worden. Am 2. Spieltag der Vorrunde trifft Algerien am Freitag in Kapstadt auf England, Slowenien am gleichen Tag im Ellis Park von Johannesburg auf die USA.

Die Algerier, die lange Zeit etwas bessere von zwei schwachen Mannschaften, verloren beim ersten WM-Auftritt seit 24 Jahren außerdem Abdelkader Ghezzal nach einem Handspiel (73., Gelb-Rot). Der Angreifer vom FC Sochaux war erst 15 Minuten zuvor eingewechselt worden.

Matmour mit Chance zur Führung

Die Algerier hatten das Spiel mit viel Selbstbewusstsein begonnen. Nach einem Foul an Matmour konnte der slowenische Torhüter Samir Handanovic von Udinese Calcio den Freistoß von Nadir Belhadj aus 22 Metern aber zur Ecke klären (4.). Torchancen blieben anschließend bis zur 36. Minute Mangelware, dann verfehlte Algeriens Innenverteidiger Rafik Halliche nach einer Ecke des Wolfsburgers Karim Ziani nur knapp das Tor der Slowenen. Ziani selbst zielte in der 51. Minute bei einem Distanzschuss knapp über das Tor.

Beide Trainer hatten beim ersten WM-Spiel in Polokwane jeweils drei Bundesliga-Profis auf das neuartige Spielfeld aus Natur- und Kunsthalmen geschickt. Neben dem neuen Mannschaftskapitän Anthar Yahia (VfL Bochum) begann Algerien mit Ziani und Karim Matmour (Borussia Mönchengladbach). Sloweniens Trainer Matjaz Kek vertraute auf Miso Brecko und Milivoje Novakovic (beide 1. FC Köln) sowie Zlatko Dedic (VfL Bochum), der in der 53. Minute ausgewechselt wurde.

Erste Punkte bei WM-Endrunde

Die Slowenen, die 2002 das erste Mal an einer WM-Endrunde teilgenommen und alle drei Spiele verloren hatten, strahlten kaum Torgefahr aus. Novakovic hing völlig in der Luft und fiel nur bei Diskussionen mit seinen Mitspielern auf. Erst in der 43. Minute drohte den Algeriern ein Rückstand, Gaouaoui lenkte den Schuss von Valter Birsa aber über die Latte.

Das Spiel zwischen Algerien und Slowenien war nicht nur das erste in Polokwane, sondern noch eine weitere Premiere: Erstmals bei einer WM-Endrunde wurde eine Begegnung nicht auf reinem Naturrasen ausgetragen. Das Gras auf der Spielfläche im Peter-Mokaba-Stadion ist mit synthetischen Halmen verwebt. Der Fußball-Weltverband FIFA hat den neuartigen Untergrund außerdem für das Stadion in Nelspruit genehmigt.

Schema:

Algerien: Chouachi - Yahia, Bougherra, Halliche, Belhadj - Lacen, Ziani, Yebda - Kadir (82. Guedioura), Djebbour (58. Ghezzal), Matmour (81. Saifi). - Trainer: Saadane

Slowenien: Samir Handanovic - Brecko, Suler, Cesar, Jokic - Kirm, Koren, Radosavljevic (87. Komac), Birsa (84. Pecnik) - Novakovic, Dedic (53. Ljubijankic). - Trainer: Kek

Schiedsrichter: Batres Gonzalez (Guatemala)

Tor: 0:1 Koren (79.)

Zuschauer in Polokwane: 30.000

Gelb-Rote Karte: Ghezzal wegen absichtlichen Handspiels (73.)

Gelbe Karten: Yebda - Radosavljevic, Komac